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Kfz: Geico verzichtet auf Frage nach Beruf

Im US-Bundesstaat New York haben der Beruf und die Bildung keinen Einfluss mehr auf die Kfz-Prämie. Mit Geico hat der dritte große Anbieter nach All State und Liberty Mutual seine Kalkulationsmethoden an ein Verbot des US-Bundesstaates angepasst. Das Finanzministerium von New York argumentiert, dass durch die Angaben Geringverdiener mehr Prämie bezahlen mussten, obwohl weder Beruf noch Bildung Einfluss auf das Fahrverhalten haben.

Heubeck: „Die Chancen für Versicherer sind sehr gut“

Mit dem Betriebsrentenstärkungsgesetz will die Politik die Verbreitung der betrieblichen Altersversorgung (bAV) ankurbeln, vor allem bei kleinen und mittelständischen Unternehmen. Herzstück ist das Sozialpartnermodell, bei dem sich Arbeitgeber und Gewerkschaften per Tarifvertrag auf eine bAV einigen. Damit das Modell fliegen kann, sind aber noch Nachbesserungen nötig, sagt Richard Herrmann, Vorstandsvorsitzender des Betriebsrentenberaters Heubeck AG, im Interview mit dem Versicherungsmonitor. Er sieht in dem Markt große Geschäftschancen für Versicherer.

Neue Police für Compliance-Risiken

Der Dieselskandal bei VW, Compliance-Probleme bei Bilfinger und der Siemensskandal rücken D&O-Versicherungen immer mehr in den Fokus. Lange bevor es zu Schadenersatzansprüchen gegenüber Managern kommt, erfolgt meistens eine interne Untersuchung. Sie allein kann einen Konzern mehrere Millionen Euro kosten. Der Autobauer VW musste 140 Mio. Euro für die interne Untersuchung des Dieselskandals bezahlen. Diese Kosten können bisher über keine Versicherung abgerechnet werden, sagt Rechtsanwalt Burkhard Fassbach. Diese Deckungslücke will er mit einer neuen Police schließen, die er zusammen mit der Kanzlei CMS Hasche Sigle entwickelt.

Abwickler bieten für Generali Leben

Im Gegensatz zur Munich Re-Tochter Ergo, die ihre Verkaufspläne nach öffentlicher Kritik wieder beerdigt hat, wagt die Generali einen weiteren Schritt in Richtung externer Run-off. Nach Informationen des Versicherungsmonitors und der Süddeutschen Zeitung haben die Abwicklungsspezialisten Frankfurter Leben, Viridium und Athene Angebote gemacht. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg über das Interesse von Athene und Viridium berichtet.

MLP fürchtet Provisionsdeckel

In Politik und Aufsicht wird derzeit wieder die Einführung einer Obergrenze für Provisionen diskutiert. MLP-Chef Uwe Schroeder-Wildberg nannte diese Diskussionen bei der Jahrespressekonferenz des Unternehmens am Mittwoch „töricht“. Qualitativ gute Beratung wäre dann nicht mehr finanzierbar, sagte er. MLP konnte ansonsten gute Zahlen für das vergangene Jahr präsentieren. Nur das Geschäft mit Altersvorsorgeverträgen schwächelte weiterhin. Das Unternehmen profitierte davon, dass es neue Erlösquellen gefunden hat.

China übernimmt Kontrolle über Anbang

Die chinesische Versicherungsaufsicht hat die direkte Kontrolle über den Versicherer Anbang übernommen. Die Behörde entsandte eine Arbeitsgruppe von 31 Beamten, die künftig den Versicherer führen sollen. Gleichzeitig erhob die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den Gründer und Konzernchef Wu Xiaohui, der seit Sommer 2017 nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen wurde. Anbang war als globaler Investor unterwegs und kaufte unter anderem das New Yorker Hotel Waldorf Astoria. Auch an der Allianz hatte der Konzern 2017 Interesse, zuletzt galt er als möglicher Käufer der HSH Nordbank.

Grüne fragen nach Riester-Strategie

Die Abgeordneten der Grünen im Bundestag haben Informationsbedarf zur Riester-Rente, die sie wegen hoher Kosten und geringer Nachfrage für gescheitert halten. Sie wollen unter anderem von der Regierung wissen, wie sie die Zahl derjenigen Riester-Sparer steigern will, die mindestens 90 Prozent der staatlichen Förderung erhalten. Natürlich geht es auch um die notorisch hohen Kosten. Union und SPD haben im Koalitionsvertrag ein Riester-Standardmodell verabredet ­– für die Versicherer ein Zeichen, dass die Politik das Modell erhalten will.

Ergo und IBM gründen Abwicklungsplattform

Ergo und IBM haben Berichte über eine Zusammenarbeit beim Thema Run-off bestätigt. Der Versicherer und das Softwareunternehmen haben ein gemeinsames Joint Venture für die Bestandsverwaltung der beiden stillgelegten Leben-Töchter von Ergo gegründet. Mittelfristig soll die IT-Plattform auch die Bestände anderer Versicherer verwalten können. Der Schritt ist eine Reaktion auf die gescheiterten Pläne der Munich-Re-Tochter, die fürs Neugeschäft geschlossenen Bestände an Investoren zu verkaufen.

Lauterbach: PKV wird reine Beamtenversicherung

Der SPD-Gesundheitsexperte und stellvertretende Fraktionsvorsitzende Karl Lauterbach prophezeit der PKV eine düstere Zukunft. Der Koalitionsvertrag werde durch die für Selbstständige vorgesehenen Änderungen dafür sorgen, dass das private System zur reinen Beamtenversicherung marginalisiert werde, sagte er vor Journalisten in Berlin. Das Neugeschäft werde sich dann mehr oder weniger auf die beiden in diesem Bereich führenden Anbieter Debeka und Axa beschränken, erwartet er. Angesichts des alternden Mitgliederbestands und den Niedrigzinsen an den Kapitalmärkten sei das private System mehr als angeschlagen, sagte der entschiedene Befürworter einer Bürgerversicherung.

Maklerpools mit „Berliner Erklärung 2.0“

Eine Initiative von Maklerpools warnt vor staatlichen Eingriffen in das Vergütungssystem und einer Beeinträchtigung der Unabhängigkeit von Maklern. Die „Pools für Makler“ haben eine Neuauflage der „Berliner Erklärung“ von 2013 vorgelegt, mit der sich die Unterzeichner gegen die damals diskutierte Einführung eines Provisionsdeckels in der Lebensversicherung gewandt hatten. Sie befürchten, dass die BaFin aktuell an einer solchen Obergrenze arbeitet.

Run-off: Die Frage ist nicht ob, sondern wann

Das Geschäft mit Verkäufen geschlossener Lebensversicherungsbestände könnte bald deutlich an Fahrt aufnehmen. Aufkäufer wie Frankfurter Leben und Viridium sehen mehr Interesse bei Versicherern, geschlossene Portfolien abzugeben. Viridium-Chef Heinz-Peter Roß (Bild) würde gerne schneller bei Übernahmeangeboten zuschlagen. Doch noch hat das Thema Run-off in Deutschland ein Imageproblem, sind sich die Diskussionsteilnehmer bei der SZ-Fachkonferenz zum Thema Run-off in Hamburg einig. Athene-Chefin Ina Kirchhof sieht Vorteile in einer strengen Kontrolle durch die Aufsicht BaFin und empfiehlt den engen Dialog mit der Behörde.

BaFin: Externer Run-off ist nicht immer schlecht

Die Finanzaufsicht BaFin bricht eine Lanze für Versicherer, die Lebenstöchter oder -bestände an einen externen Abwickler wie Viridium, Frankfurter Leben oder Athene Leben abgeben wollen. Das in der Öffentlichkeit verbreitete Pauschalurteil, dass ein externer Run-off per se schlecht für die Kunden sei, halte einer näheren Prüfung nicht stand, schreiben Experten der Aufsicht im hauseigenen BaFin-Journal. Zudem verraten sie, worauf sie bei der Prüfung einer Übertragung besonders achten.

Anbang soll Waldorf Astoria verkaufen

Der chinesische Versicherer Anbang muss einen Teil seiner Auslandinvestitionen verkaufen. Dazu gehört auch das Luxushotel Waldorf Astoria in New York. Interesse soll die US-Investmentfirma Blackstone Group haben, von der Anbang das Hotel vor knapp vier Jahren gekauft hatte. Die chinesische Regierung hat heimischen Firmen bei Auslandsinvestitionen strenge Vorgaben auferlegt. Allerdings wird Anbang zurzeit auch von der Finanzaufsicht unter die Lupe genommen, denn gegen den mittlerweile abgesetzten Chef gibt es Korruptionsvorwürfe.

HUK-Coburg: Datenmonopol der Autobauer verhindern

Die Versicherungswirtschaft warnt vor negativen Folgen, sollte es den Autoherstellern überlassen bleiben, wer Zugriff auf die in modernen Autos generierten Daten erhält. Ein Monopol der Hersteller wäre schädlich für die Verbraucher und nicht gerechtfertigt, warnt Jörg Rheinländer, Vorstand beim führenden deutschen Autoversicherer HUK-Coburg. Stattdessen sollten die Verbraucher entscheiden, wer die Daten nutzen kann. Der Verband der deutschen Automobilindustrie VDA hält die Interessen branchenfremder Akteure für gewahrt. CDU und SPD wollen laut Koalitionsvertrag die rechtlichen Voraussetzungen für selbstfahrende Autos schaffen.

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