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GDV kuschelt mit Politik und Gewerkschaften

Diskussionen und Kontroversen waren nicht angesagt beim diesjährigen Versicherungstag des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft. Stattdessen zeigte sich die Branche erfreut über eine eher allgemeine Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die Assekuranz braucht dringend Rückenwind von der Politik und anderen gesellschaftlichen Gruppen. Gewerkschaften und Kirchen kamen deshalb auch zu Wort.

Eiopa: Infrastruktur-Investments frühestens 2018 leichter

Kurzfristige Erleichterungen für Investitionen in Infrastrukturprojekte wird es laut Eiopa-Chef Gabriel Bernardino für Versicherer nicht geben. Die Aufsichtsbehörde kann sich aber vorstellen, 2018 entsprechende Änderungen am Aufsichtssystem Solvency II vorzunehmen. Zudem will Eiopa mittelfristig bei der Aufsicht großer Versicherer, die in mehreren Ländern arbeiten, eine wichtigere Rolle spielen.

Solvency II: Marktaustritte nicht ausgeschlossen

Die BaFin schließt nicht aus, dass einzelne Versicherer trotz aller Bemühungen die Anforderungen von Solvency II nicht erfüllen und aus dem Markt ausscheiden müssen. Die Branche insgesamt werde die Anforderungen jedoch meistern, so Versicherungsaufseher Felix Hufeld. Er mahnte aber eine Rückbesinnung auf die Wurzeln an.

Hufeld: Keine Entwarnung bei Solvency II

Der oberste Versicherungsaufseher Felix Hufeld warnt die deutschen Lebensversicherer davor, sich auf dem guten Ergebnis des Solvency II-Tests auszuruhen. Es spiegelt den Stand von Ende 2013 wider. Inzwischen würde das Testergebnis deutlich schlechter ausfallen. Es gibt aber auch keinen Grund für Panik, so Hufeld. Die Branche sei insgesamt auf einem guten Weg.

Lebensversicherer sind für Solvency II gerüstet

Nur wenige deutsche Lebensversicherer erfüllen die Eigenkapitalanforderungen von Solvency II nicht. Das hat eine Untersuchung der Finanzaufsicht BaFin ergeben. Das gute Ergebnis liegt aber vor allem an den Erleichterungen, die die EU den Gesellschaften inzwischen zugesteht. Ohne diese Maßnahmen wären 25 Prozent der getesteten Unternehmen durchgefallen.

Policenmodell: EuGH-Präzedenzfall ist keiner mehr

Ein Allianz-Kunde hatte ein Grundsatzurteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) und später des Bundesgerichtshofs erwirkt, nach dem Verträge nach dem Policenmodell unter bestimmten Bedingungen auch nach Jahren noch rückabgewickelt werden dürfen. Ihm selbst bleibt dieses Recht nun verwehrt. Dem Oberlandesgericht Stuttgart fiel auf: Der Mann, der sich auf Unwissenheit der Widerspruchsfrist berief, war selbst Versicherungsvertreter.

Experten werfen BaFin Untätigkeit vor

Der oberste Versicherungsaufseher Felix Hufeld musste sich im Finanzausschuss des Bundestags kritischen Fragen zur Rolle der BaFin bei der Aufdeckung und Aufklärung von Missständen in der Versicherungswirtschaft stellen. In der Vergangenheit seien Schieflagen regelmäßig von anderen Behörden als der BaFin entdeckt worden, behaupten Kritiker.

Guenter Hirsch

Ombudsmann rechnet mit mehr Beschwerden

Versicherungsombudsmann Günter Hirsch schlichtet bei Auseinandersetzungen zwischen Verbrauchern und Versicherern. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor erklärt er, warum er glaubt, dass die Zahl der Beschwerden durch das Lebensversicherungsreformgesetz steigen wird.

Run-off: Ungewisse Zukunft

Die Abwicklung von deutschen Lebensversicherungen ist ein sensibles Thema. Noch umstrittener ist die Übertragung ins Ausland oder an ausländische Investoren. Gegen beides hat die Aufsicht keine grundsätzlichen Einwände, mit deutscher Beteiligung geht es aber leichter, sagte Felix Hufeld, der oberste Versicherungsaufseher.

„Solvency II darf nicht zum Auslaufmodell werden“

Die Assekuranz fürchtet, dass neue internationale Regulierungsvorhaben die EU-Eigenkapitalregeln Solvency II marginalisieren könnten. Auch Versicherungsaufseher Hufeld warnt vor Doppelstrukturen. Er ist mit den Vorbereitungen der Branche auf Solvency II zufrieden, mahnt aber die Versicherer, jetzt nicht nachzulassen.

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