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Mit künstlicher Intelligenz auf Datenjagd

Der Berliner KI-Dienstleister Omnius verspricht Versicherern eine umfassende Automatisierung der Verarbeitung von Dokumenten – auch von handverfassten Schriftstücken. Mit der Allianz und der Schweizer Baloise haben die österreichischen Gründer schon namhafte Kunden gewonnen, Investoren haben knapp 20 Mio. Euro investiert. Neben der Dokumentenverarbeitung will Omnius künftig Versicherern auch die Analyse von Daten anbieten, damit sie etwa bei der Produktgestaltung stärker auf die Kundenbedürfnisse eingehen können, sagt Chief Operating Officer Martin Micko.

Streit um Online-Abschluss für D&O

Die D&O gilt als zu komplex für den Online-Abschluss. Dass sich mittlerweile die ersten Online-Plattformen an einem Vergleich der Verträge versuchen, stört traditionelle Makler. Armin Beier-Thomas vom Makler Gebrüder Krose kritisierte die Portale Gewerbeversicherung24 und Finanzchef24 auf der Euroforum Haftpflicht-Konferenz scharf. Frederik Wulff vom Industrieversicherer Markel, der mit D&O-Policen auf beiden Portalen vertreten ist, verteidigte das Geschäftsmodell. Für Kleinunternehmen sei keine spezielle Beratung notwendig.

Von der Automobilbranche lernen

Autohersteller produzieren ihre Fahrzeuge nur zu 25 Prozent selbst, 75 Prozent stammen von Zulieferern. Für Wolff Graulich, Vorstand beim Digitalversicherer Element, ist das ein Weg, den auch Versicherer einschlagen sollten. Element könne Versicherern dabei helfen, innovative Produkte zu entwickeln. Da das Unternehmen ein White Label-Anbieter ist und nicht unter eigenem Namen auftritt, macht es Versicherern nicht direkt Konkurrenz. Graulich erwartet, dass vor allem kleine und mittelgroße Versicherer bald solche Partnerschaften eingehen.

Friendsurance bündelt Bancassurance

Weil das Insurtech Friendsurance immer mehr Anfragen von Banken erhält, die seine White Label-Lösungen zur Versicherungsverwaltung nutzen wollen, hat das Berliner Unternehmen jetzt die Marke Friendsurance Business ins Leben gerufen. Darunter will der 2010 gegründete Online-Makler künftig seine Bancassurance-Aktivitäten bündeln. Bisher kooperiert das Unternehmen mit der Deutschen Bank und einem weiteren Partner, den Friendsurance aber noch nicht nennen will. Geschäftsführer und Mitgründer Tim Kunde will diesen Bereich ausbauen – auch international.

Insurlab Germany mit neuen Mitgliedern

Das Insurlab Germany hat fünf neue Mitglieder gewonnen. Dazu gehören das auf künstliche Intelligenz spezialisierte Start-up Tensorflight und die Vereinigung von europäischen Gegenseitigkeitsversicherern Eurapco. Damit hat der Verein insgesamt 71 Mitglieder. Außerdem kündigte Sebastian Pitzler, Geschäftsführer des Insurlab Germany, an, dass der Verein neuer Partner für die Veranstaltung „The Digital Insurance“ von Süddeutschem Verlag Veranstaltungen und Google ist. Der Insurtech Hub München ist ebenfalls neuer Partner.

Lemonade mit Umsatzeinbruch

Das US-Insurtech Lemonade musste im vierten Quartal 2018 zum ersten Mal einen Umsatzeinbruch hinnehmen. Mitgründer Shai Wininger führt das auf ein „Experiment“ zurück, das Wachstum im dritten Quartal kurzzeitig zu verlangsamen, um die Risiken im Portfolio besser auszubalancieren. Insgesamt betrachtet hat das Start-up aber dennoch im vergangenen Jahr ein beachtliches Wachstum erreicht. Der Umsatz stieg 2018 von 10,1 Mio. Dollar auf 57 Mio. Dollar. Die Schadenquote sank von 166 Prozent im ersten auf 99 Prozent im vierten Quartal.

Versicherungskammer Bayern setzt auf Drohnen

Die Versichersicherungskammer Bayern setzt ab sofort Drohnen ein, um Schäden an Gebäuden und Industrieanlagen aus der Luft einzuschätzen. Dafür hat sich der öffentliche Versicherer mit dem Drohnenflug-Dienstleister Fairfleet zusammengetan. Gefunden haben sich die Partner über den Insurtech Hub München, neben Köln einer der beiden deutschen Insurtech-Standorte. Die Drohnenbilder sollen dem Versicherer helfen, Schäden künftig schneller und effizienter bearbeiten zu können.

Zurich mit neuem Vorstand für Bankvertrieb

 Leute – Aktuelle Personalien  Zurich hat Ulrich Christmann zum neuen Vorstand für den Bankenvertrieb in Deutschland ernannt. Der 55-Jährige soll den Posten im Februar antreten und Vorstandschef Carsten Schildknecht ablösen, der die Funktion interimsweise innehatte. Christmann kommt von der Deutschen Bank, dem Kooperationspartner von Zurich Deutschland im Bankvertrieb. Außerdem: Wefox hat eine neue Geschäftsführung für das Österreich-Geschäft. Die Wefox-Manager Milan Veskovic und Karl Grandl übernehmen die Funktion zusätzlich zu ihren Aufgaben bei Wefox in Deutschland. Der Versicherer Newline hat Markus Schäfer zum Senior Underwriter General Liability ernannt.

R+V: Amazon-Einstieg könnte gegen Check24 helfen

Der mögliche Markteinstieg von Amazon oder Google schwebt wie ein Damoklesschwert über der Versicherungsbranche. Noch ist unklar, ob ein Tech-Gigant kommt und welche Auswirkungen das auf die Branche hätte. Norbert Rollinger, Chef des Wiesbadener Versicherers R+V, will sein Unternehmen auf neue Konkurrenz vorbereiten. Er sieht jedoch auch Chancen für Versicherer durch einen Einstieg von Amazon: Der Internetriese könnte dem Onlineportal Check24 Konkurrenz machen. „Wenn Amazon mit einer Plattform kommt, dann haben wir endlich Wettbewerb zu Check24, worauf wir lange gewartet haben“, sagte er beim SZ-Versicherungstag. Außerdem: Die Maklerplattform Wefox will sich für andere Versicherer öffnen, teilte Gründer und Gruppenchef Julian […]

Mehr Investitionen in Innovationen nötig

Versicherer investieren Milliarden in den digitalen Umbau ihrer Systeme und Strukturen. Doch oft fließt mehr als die Hälfte des IT-Budgets in den Betrieb und die Wartung der alten Bestandsysteme, sagte René Schoenauer vom IT-Konzern Guidewire bei einer Auftaktveranstaltung des SZ-Versicherungstages in Bergisch Gladbach. Dabei brauchen die Gesellschaften das Geld eigentlich dringend, um digitale Innovationen voranzutreiben. Auch Ingo Bahrs, Versicherungsexperte bei IBM, sieht Fehlentwicklungen bei der Digitalisierung der Branche. „Die Versicherer sind nicht konsequent genug“, monierte er. Eine klare Meinung vertrat Christoph Samwer, Chef des jungen Kfz-Versicherers Friday: Versicherer in ihrer aktuellen Form werde es in 50 Jahren nicht mehr geben.

Reiseanbieter Invia und Insurtech Setoo kooperieren

Das vom Axa-Inkubator Kamet finanzierte Insurtech Setoo hat eine Vereinbarung mit dem Leipziger Online-Reiseanbieter Invia Flights Germany getroffen. Kunden des Reiseunternehmens, zu dem unter anderem die Portale Fluege.de und Billigfluege.de gehören, können künftig Flugausfall- und Flugverspätungspolicen während des Buchungsprozesses abschließen. Möglich macht das eine spezielle Plattform von Setoo, die es Online-Unternehmen erlaubt, selbst sogenannte parametrische kundenspezifische Versicherungen zu erstellen. Hinter den Policen steht derzeit die Axa als Risikoträger.

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