Wegen Problemen in der Lebensrückversicherung musste der französische Rückversicherer Scor einen Verlust von 308 Mio. Euro im zweiten Quartal und 112 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2024 verbuchen. Nachreservierungsbedarf gibt es nicht nur in den USA, sondern auch in anderen Ländern wie Israel, Kanada und Südkorea. Dort hatte Scor in der Vergangenheit nicht immer auf die richtigen Produkte gesetzt, räumte Chef Thierry Léger ein. Er hat die Sanierung der Sparte zur Chefsache erklärt, Spartenchef Frieder Knüpling verlässt das Unternehmen.
Nachrichten
NAG stellt Forderungen an Gothaer und Barmenia
Die Neue Assekuranz Gewerkschaft (NAG) warnt davor, dass die im Rahmen der Fusion von Gothaer und Barmenia den Belegschaften zugesicherten Kündigungsschutzangebote nicht ausreichen könnten. Die NAG-Vorsitzende Gaby Mücke stellt dabei eine Reihe von Forderungen. Kurios: Die NAG selbst nennt sich Spezialgewerkschaft, ist aber offiziell keine. Das hatten Gerichte in der Vergangenheit bereits entschieden.
Versicherer wollen mit Preiserhöhungen wachsen
Exklusiv Während der Versichererverband GDV kürzlich seine Wachstumserwartungen für die deutschen Versicherer in diesem Jahr heruntergeschraubt hatte, geben sich Führungskräfte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in einer Befragung des Beraters Horváth überraschend optimistisch. Sie rechnen 2024 mit einem Prämienwachstum von 4,5 Prozent. Erzielen wollen sie das vor allem über Preiserhöhungen. Eine Besinnung auf das Kerngeschäft soll helfen, die Profitabilität zu wahren.
EuGH weitet Insolvenzschutz bei Pauschalreisen aus
Die Corona-Pandemie zieht immer noch weite Kreise in der Versicherungsbranche. In einer aktuellen Entscheidung hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) nun festgelegt, dass auch Ansprüche von Reisenden unter eine Insolvenzpolice fallen, die ihren Urlaub bereits vor der Pleite des Reiseveranstalters aufgrund von Corona abgesagt hatten. Das Urteil bezieht sich auf zwei Fälle, einen aus Belgien und einen aus Österreich, ist allerdings auch für alle anderen nationalen Gerichte in der EU bindend.
Deutsche Schadenversicherer stehen besser da
Deutsche Schadenversicherer stehen im europäischen Vergleich besser da als zunächst gedacht. So haben die deutschen Gesellschaften inzwischen zur Spitzengruppe um Großbritannien und Italien aufgeschlossen. Den beiden Märkten hatte die US-Ratingagentur Fitch bereits zu Jahresbeginn die stärksten Preiserhöhungen zugetraut. Versicherer in anderen Teilen Europas zeigen sich dagegen weniger dynamisch.
Sixth Street kauft Enstar für 5,1 Mrd. Dollar
Der global ausgerichtete Investor Sixth Street übernimmt den Run-off-Spezialisten Enstar zusammen mit anderen Investoren für 5,1 Mrd. Dollar (4,7 Mrd. Euro). Die Transaktion soll bis Mitte 2025 abgeschlossen sein, Enstar wird von einer börsennotierten Firma in ein Unternehmen in Privatbesitz umgewandelt. Am operativen Geschäft soll das nichts ändern, auch der Name Enstar bleibt erhalten. Enstar konnte seinen Gewinn im zweiten Quartal steigern.
S&P stuft Munich Re hoch
Während die Ratingagentur A.M. Best das Rating des französischen Rückversicherers Scor wegen einer Gewinnwarnung derzeit kritisch unter die Lupe nimmt, kann sich Konkurrent Munich Re über eine Heraufstufung freuen. S&P hat die Ratings des Rückversicherers von AA- auf AA hochgesetzt. Die Ratingagentur lobt die diversifizierte Aufstellung der Munich Re. Auch dem fusionierten Gothaer-Barmenia-Konzern könnte bald eine Rating-Verbesserung ins Haus stehen.
Frank Grund geht zur Generali
Leute – Aktuelle Personalien Den ehemaligen Chef der Versicherungsaufsicht der BaFin Frank Grund zieht es in gleich drei Aufsichtsräte des italienischen Versicherers Generali. Die Gesellschaft bestätigte entsprechende Informationen des Versicherungsmonitors. Außerdem: An der Spitze des Continentale-Versicherungsverbundes folgt Gerhard Schmitz auf CEO Christoph Helmich, der in den Ruhestand geht. In der Führung der asiatischen Niederlassung des Industrieversicherers Axa XL gibt es zwei personelle Neuigkeiten.
Nürnberger: Kein Gewinn im Jahr 2024
Nach einem unterm Strich verlustreichen ersten Halbjahr kassiert die Nürnberger ihre Gewinnprognose für das Gesamtjahr 2024. Statt von 40 Mio. Euro bis 50 Mio. Euro geht das Unternehmen laut einer Pflichtmitteilung inzwischen von einem „ausgeglichenen Ergebnis“ aus. Das heißt: Einen Überschuss wird es bei den Franken in diesem Jahr nicht geben. Das noch im April kommunizierte Ziel, mithilfe eines Effizienzprogramms 2026 oder 2027 wieder einen Gewinn von mindestens 100 Mio. Euro zu erreichen, scheint aktuell in weiter Ferne.
Aon vorneweg: Top-Makler mit Umsatzplus
Die größten Makler der Welt melden allesamt gesteigerte Gewinne für das zweite Quartal dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Den größten Sprung machte Aon, das insbesondere dank der inzwischen abgeschlossenen NFP-Übernahme 18 Prozent mehr umsetzte als zuvor. Die aktuellen Zahlen von Marktführer Marsh McLennan, Gallagher und WTW festigen das Maklerranking. Die neuerdings stagnierenden Preise in der Industrieversicherung wirkten sich noch nicht auf die aktuellen Ergebnisse aus.
Fitch baut Versicherungsteam um
Leute – Aktuelle Personalien Die Ratingagentur Fitch benennt mit Harish Gohil einen neuen Head of Insurance. Seine Vorgängerin Cynthia Chan ist in das Bankensegment des Unternehmens gewechselt. Der Finanzberater Finum Finanzhaus erweitert mit Ernennung von Max Zinkel seinen Vorstand. Allianz Commercial in Singapur hat mit Karlis Trops einen neuen Head of Cyber & Tech PI und Liberty Mutual mit Julie Haase eine neue Chief Financial Officer.










