Die Nürnberger Versicherung nimmt Veränderungen an ihren Vorstandsressorts vor. Der künftige Finanzchef Peter Ott soll im November auch die neu geschaffene Position des Chief Financial and Risk Officers besetzen. Zudem legt der Versicherer die Ressorts Operations und IT zusammen. Außerdem: Die Zurich-Tochter Real Garant bekommt ein neues Vorstandsmitglied. Personelle Neuigkeiten gibt es auch beim Maklerkonsoliderer Hanseatic Broking Center aus Hamburg.
Nachrichten
Oakley Capital startet Konsolidierungsplattform
Die Private-Equity-Gesellschaft Oakley Capital baut unter dem Namen Tiger HoldCo eine europäische Konsolidierungsplattform für die Gewerbeversicherung auf. Der Fokus der Aktivitäten soll zunächst auf Südeuropa liegen. Oakley hatte im vergangenen Jahr unter Mitwirkung des früheren Allianz-Managers Joachim Müller K&M übernommen. Bei dem Hannoveraner Assekuradeur ist Müller seit diesem Jahr auch als Chairman tätig, seit Mai ist zudem der frühere Lloyd’s-Finanzchef Burkhard Keese an Bord.
Die Woche in Bildern 39/2025
Das riesige Senkloch inmitten von Bangkok, die Löscharbeiten an einer brennenden Scheune in Gyhum, die Explosion eines Wohn- und Geschäftshauses in Daaden, die Verwüstung durch den Supertaifun „Ragasa“ in Taiwan und die Bergungsarbeiten auf der Autobahn 6 bei Nürnberg: In unserer Woche in Bildern stellen wir Eindrücke der vergangenen sieben Tage zusammen.
Stoïk: „Mit einem Team gehst du weiter“
Als Deutschland- und Österreich-Chefin des Cyberassekuradeurs Stoïk hat Franziska Geier erlebt, wie anspruchsvoll Führungsrollen sein können. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor spricht sie unter anderem über Hürden für Frauen in der Versicherungsbranche, die Bedeutung von Mentoring und ihre Sicht auf Teamführung. Sie erklärt, wie Stoïk den europäischen Markt erobern will und warum künstliche Intelligenz das Risiko-Umfeld verändert.
Rekordwachstum beim Privatvermögen
Das Geldvermögen der privaten Haushalte ist im vergangenen Jahr weltweit um 8,7 Prozent gewachsen. Das zeigt der aktuelle „Global Wealth Report“ der Allianz. Damit lag das Wachstum über dem Rekordwert von 8 Prozent aus dem Vorjahr. Auch in Deutschland nahm das Vermögen zu. Besonders erfreulich für die Assekuranz: Versicherungen und Renten legten als Sparanlage deutlich zu. Grundsätzlich lasse sich eine Normalisierung des Sparverhaltens erkennen.
Nürnberger-Aktionäre immer verärgerter
Am Donnerstag tagt in Nürnberg der Aufsichtsrat der Nürnberger. Dabei spielen die exklusiven Gespräche des fränkischen Versicherers mit der Vienna Insurance Group (VIG) eine große Rolle. Bei vielen Aktionären steigt die Verärgerung. Sie werfen dem Vorstand unter Harald Rosenberger intransparentes Verhalten beim Verkauf der Gruppe vor. „Rosenberger und die Vorstände laufen ein gewaltiges Haftungsrisiko“, sagte ein Insider.
R+V: Wasserschaden im digitalen Zwilling regulieren
Wenn ein Kunde seinem Versicherer einen Schaden an seinem Haus oder seiner Wohnung meldet, hat dieser mit einer Menge Besuch zu rechnen. Techniker verschaffen sich einen Überblick, ebenso Handwerker. Und dann gehen die Reparaturen erst los. Das müsste einfacher gehen, meinen Experten der R+V. Deswegen arbeiten sie an einer Virtual-Reality-Anwendung, einem sogenannten digitalen Zwilling.
Munich Re: Zeichnungsdisziplin in Transport wahren
Die weltweiten Transportversicherer haben es mit einem zunehmenden Wettbewerb zu tun. Zudem haben sie mit gestiegenen Schadenkosten infolge der Inflation, restriktiven und protektionistischen Maßnahmen, etwa in Form von Zöllen, sowie geopolitischen Herausforderungen zu kämpfen. Zu diesem Ergebnis kommt der Rückversicherer Munich Re in einem aktuellen Marktbericht. Die Anbieter seien gut beraten, Zeichnungsdisziplin walten zu lassen.
Aon mit neuer Niederlassung in Süddeutschland
Leute – Aktuelle Personalien Der Versicherungsmakler Aon will im süddeutschen Raum wachsen und hat eine neue Niederlassung in Nürnberg eröffnet. Leiter wird der 45-jährige Daniel Boesler. Die Digitalplattform Smart Insurtech hat im Vorstandsgremium ein neues Gesicht. Personelle Neuigkeiten gibt es auch beim Versicherungsombudsmann, beim polnischen Versicherer PZU und bei Sanlam Allianz Re, einem Joint Venture von Allianz und Sanlam in Afrika.
Cyberrisiken – ein Fall für die Captive?
Cyberrisiken spielen zunehmend eine Rolle bei den Überlegungen von Unternehmen, firmeneigene Versicherungsgesellschaften aufzubauen, berichtete Georg Manthey vom Rückversicherungsmakler Ecclesia Re bei der Handelsblatt-Cyberversicherungskonferenz. Cyberrisiken in einer Captive unterzubringen, bietet Unternehmen nicht nur Vorteile mit Blick auf ihren Cyberversicherungsschutz, sondern auch in puncto Risikodiversifizierung.
Schäden führen zu mehr Bewusstsein
Die jüngsten Cyberangriffe auf den Softwareanbieter Collins Aerospace und den Automobilhersteller Jaguar Land Rover verdeutlichen die Notwendigkeit von Cyberversicherungspolicen, sagte Peter Pillath, Director Cyber bei Howden Deutschland, im Gespräch mit dem Versicherungsmonitor. In einer aktuellen Studie hat der Großmakler eine äußerst geringe Versicherungsdurchdringung bei europäischen Unternehmen festgestellt. Dies liege an einem mangelnden Risikobewusstsein, vor allem bei kleinen und mittelständischen Unternehmen.
UK: Verbraucherschützer starten Superbeschwerde
Verbraucher in Großbritannien klagen über schleppende Schadenbearbeitung und andere Schikanen in der Wohngebäude- und Reiseversicherung. Häufig sei der Kontakt mit der Versicherung nervenaufreibender als der Schadensfall selbst, kritisieren Verbraucherschützer. Die Verbraucherschutzorganisation Which? hat deshalb nun eine sogenannte Super Complaint bei der Aufsicht FCA eingereicht, eine Art Sammelbeschwerde, die Missstände aufdecken und Verbesserungen durchsetzen soll.
Jüngere wollen andere Lebensversicherungen
Mit ihren Angeboten gehen die Lebensversicherer an den Bedürfnissen vieler jüngerer Kundinnen und Kunden vorbei. Zwar sieht eine Mehrheit der unter 40-Jährigen die Policen als Mittel für die Altersvorsorge, Hürden verhindern aber häufig den tatsächlichen Abschluss: Die Versicherungen passen nicht zur aktuellen Lebensphase, sie sind zu teuer und bringen keinen kurzfristigen Mehrwert. Zu diesem Ergebnis kommen die Beratungsfirma Capgemini und der Datenspezialist Limra in einer aktuellen Studie.
Unicredit reduziert Beteiligung an Generali
Die italienische Bank Unicredit hat ihren Anteil an der Generali wie angekündigt weiter reduziert. Laut Medienberichten beträgt er nur noch rund 2 Prozent. Im Frühjahr 2025 hatte das Kreditinstitut ihn pünktlich zur Generali-Hauptversammlung auf 6,7 Prozent aufgestockt, um mit den Kritikern von Generali-Chef Philippe Donnet stimmen zu können. Der Rückzug von Unicredit bedeutet aber nicht nur Gutes für Donnet.













