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Lloyd’s und Aon wollen Kriegsfolgen versichern

Unternehmen sehen sich zurzeit so vielen Problemen gegenüber wie lange nicht. Für viele dieser Herausforderungen ist der russische Krieg gegen die Ukraine zumindest indirekt verantwortlich, heißt es in einem aktuellen Bericht des Versicherungsmarktes Lloyd’s und des Großmaklers Aon. Die beiden Unternehmen haben sich zusammengetan und ein Innovationsforum gegründet, das die Entwicklung neuer Versicherungslösungen für die Folgen des Krieges beschleunigen soll.

Eiopa drängt auf mehr Einheitlichkeit

Die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa will dafür sorgen, dass die Eignungsprüfung von Führungskräften und Besitzern von Versicherern in den EU-Mitgliedsstaaten möglichst einheitlich abläuft. Dazu hatte sie vor rund zwei Jahren 78 konkrete Handlungsempfehlungen an 28 nationale Aufseher geschickt. Davon sind bisher nur 47 Maßnahmen komplett umgesetzt worden, moniert Eiopa. Insgesamt attestiert sie den Behörden aber eine Verbesserung ihrer Aufsichtspraxis.

Wochenspot: Aktien und islamkonforme Policen

 Wochenspot – der Podcast  Einmal in der Woche gibt es den Versicherungsmonitor auch zum Hören. In dieser Ausgabe sprechen Redakteurin Kaja Adchayan und Chefredakteurin Friederike Krieger über das Thema Geldanlage. Während die Deutschen mit Aktien und vielleicht künftig auch wieder mit Versicherungen der Rendite hinterherjagen, hat ein neues Insurtech mithilfe des Digitalversicherers Element eine zinslose, islamkonforme Police auf den Markt gebracht.

Luftfahrtversicherung: Ungewiss, aber noch stabil

Auch mehr als ein halbes Jahr nach dem Beginn des Ukraine-Kriegs und den Sanktionen gegen Russland bleibt die Unsicherheit für die Luftfahrtversicherer weiter groß. Noch scheint die Branche die Höhe der Schäden nicht absehen zu können, doch die Konditionen bleiben stabil. Das geht aus einem aktuellen Bericht des US-Maklers Gallagher hervor. Die Autoren sehen derzeit keine Anzeichen für eine drastische Destabilisierung der Sparte bis zum Jahresende.

Neue Bilanzregeln machen Versicherer attraktiver

Nachdem ihre Einführung mehrmals verschoben wurde, treten mit Beginn des kommenden Jahres die neuen Rechnungslegungsvorschriften für Versicherer in Kraft. IFRS 17 soll einige Nachteile des bisherigen Standards IFRS 4 ausbügeln und wird die Versicherungswirtschaft transparenter machen, hieß es bei einem Workshop des Versicherungskonzerns Talanx. Talanx-Finanzchef Jan Wicke glaubt, dass die Branche durch die Änderungen attraktiver für Investoren wird.

Britische Lebensversicherer trotzen Anleihen-Krise

Die Lebensversicherer in Großbritannien haben die jüngsten Kapitalmarktturbulenzen ohne große Einbußen überstanden. Wie ein Bericht der Ratingagentur A.M. Best zeigt, weisen die Anbieter eine hohe Widerstandsfähigkeit auf, die auf verschiedenen Faktoren beruht. Ende September war es zu heftigen Verwerfungen an den Finanzmärkten gekommen, die vor allem die britischen Pensionsfonds zu spüren bekamen.

Allianz: Geldvermögen schrumpft

Nach Jahren des Wachstums droht das weltweite Geldvermögen privater Haushalte 2022 um zwei Prozent zu schrumpfen, warnt die Allianz in ihrem aktuellen „Global Wealth Report“. Schuld sind Ukraine-Krieg, Inflation und die Verschärfung der Geldpolitik. Auch wenn das Vermögen ihrer Kunden sinkt, werden die Versicherer aber nach einer Übergangsphase vom Zinsanstieg profitieren. Der Anteil von Versicherungen am Geldvermögen wird wieder steigen, ist Allianz-Ökonom Arne Holzhausen überzeugt: „Mittelfristig ist das Wasser auf unsere Mühlen.“

GDV: Opt-out statt Versicherungspflicht

Der Versichererverband GDV wirbt in seinem aktuellen Naturgefahrenreport für seinen Alternativvorschlag zu einer möglichen Pflichtversicherung gegen Elementarschäden für Hausbesitzer. Er sieht neben einer automatischen Abdeckung der Risiken per Gebäudepolice mit Opt-out und einer Anpassung des Baurechts auch eine staatliche Vorsorge für den Fall eines Kumulschadens vor. Der Bericht stellt außerdem die Arbeit einer neuen Forschungsgruppe des Verbands zu Sturzfluten vor.

Hielkema: „Proportionalität ist der Schlüssel“

Firmeneigene Versicherer, die sogenannten Captives, klagen ebenso wie kleine Versicherer darüber, dass sie die regulatorischen Anforderungen des Solvency II-Regelwerks überfordern. Petra Hielkema, Vorsitzende der europäischen Versicherungsaufsicht Eiopa, betonte auf dem Ferma-Forum in Kopenhagen mit Blick auf die laufende Solvency II-Überprüfung, dass der Grundsatz der Proportionalität bei der Captive-Regulierung künftig stärker zum Tragen kommen soll.

Blaschke wechselt von Aon zu WTW

 Leute – Aktuelle Personalien  Nach acht Jahren beim Großmakler Aon wechselt Nicoletta Blaschke zum Wettbewerber Willis Towers Watson (WTW). Sie wird die neue Leiterin des Geschäftsbereichs Health and Benefits für Deutschland und Österreich. Außerdem: Der Softwareanbieter ePension bekommt einen dritten Geschäftsführer, und Allianz Re ernennt einen neuen Chief Market Officer und gibt zwei Beförderungen bekannt. Bei MS Amlin steigt der Chief Underwriting Officer zum Chef auf.

Kunden wollen mehr über Versicherungen wissen

Deutsche Verbraucher wissen im internationalen Vergleich überdurchschnittlich viel über Versicherer und Policen. Trotzdem nehmen sie sich als relativ schlecht informiert wahr und würden gerne mehr zum Thema lernen. Das zeigt eine Umfrage der Scor-Tochter Remark. Der Studie zufolge machen sich Kunden keine Sorgen darum, ihre Daten zu teilen – solange sie davon profitieren.

BdV warnt vor Koppelung von Altersvorsorge und BU

Die Koppelung von Altersvorsorge und der Absicherung des Risikos der Berufsunfähigkeit (BU) ist nicht im Sinne des Verbrauchers. Zu diesem Schluss kommen der Bund der Versicherten (BdV) und der Finanzwissenschaftler Hartmut Walz in einer Untersuchung. Separate Verträge seien bei Preis und Leistung im Vorteil, betonten sie auf einer Online-Veranstaltung. Koppelprodukte seien vor allem im Interesse der Finanzvertriebe. Etwa MLP sei mit ihnen bei Studierenden sehr erfolgreich, sagte Walz.

Sum.Cumo Sapiens wächst mit neuen Kunden

 Exklusiv  Der Softwareanbieter Sum.Cumo Sapiens hat zwei weitere deutsche Kunden für sein Komposit-Kernprodukt IDIT gewonnen: Die Vereinigte Hagelversicherung und die Mercedes-Benz Versicherung setzen künftig auf das System. Damit rückt auch das Ziel näher, dass die DACH-Region für den Software-Anbieter zur wichtigsten in Europa werden soll. Ob Sum.Cumo Sapiens hierzulande auch in der Sparte Leben aktiv wird, ist gerade in der Prüfung, erklärt Geschäftsführer Andreas Achner im Interview mit dem Versicherungsmonitor.

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