Das US-Haftpflichtgeschäft hatte dem Rückversicherer Swiss Re zuletzt heftige Kopfschmerzen bereitet. Wegen steigender Schäden musste der Konzern Nachreservierungen vornehmen und trennte sich im großen Stil von unprofitablem Geschäft. Die Sanierung ist nun abgeschlossen, verkündete Konzernchef Andreas Berger bei der Vorstellung der Halbjahreszahlen. Der Verzicht auf Haftpflichtgeschäft machte sich zwar noch beim Umsatz bemerkbar, aber beim Gewinn konnte die Swiss Re ein sattes Plus verbuchen.
Nachrichten
Gewinneinbruch bei MLP
Der Finanzvertrieb MLP hat im zweiten Quartal 2025 deutlich weniger verdient als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Der Konzernüberschuss ging von 11,3 Mio. Euro auf 1,3 Mio. Euro zurück. Gesunkene Zinsen, niedrigere Vergütungen in der Vermögensverwaltung sowie höhere IT-Ausgaben haben zu einem ernüchternden Ergebnis geführt. Bei Berater- und Kundenzahlen stagniert MLP. Die Konzernführung hält trotzdem an den Gewinnzielen für das Gesamtjahr fest.
Talanx erhöht Gewinnziel
Die Talanx hat im ersten Halbjahr einen Rekordgewinn erzielt und erhöht ihr Gewinnziel für 2025 auf rund 2,3 Mrd. Euro. 51 Prozent des Halbjahresgewinns geht auf das Konto der Erstversicherung, damit ist der gewünschte Ausgleich zur Rückversicherungstochter Hannover Rück für den Moment erreicht. Den höchsten Gewinnbeitrag innerhalb der Erstversicherung liefert das internationale Privat- und Firmenkundengeschäft. Bei der Kostensenkung bei HDI Deutschland sieht sich Talanx auf Kurs.
Generali Deutschland bestätigt Neubau
Die Generali Deutschland hat jetzt auch offiziell bestätigt, was der Versicherungsmonitor am 3. Juli 2025 gemeldet hatte: Der Versicherer will in München eine neue Konzernzentrale errichten. Die Bauarbeiten nahe des Ostbahnhofs sollen noch in diesem Jahr beginnen, 2028 will die Deutschland-Tochter des italienischen Konzerns das Gebäude mit seinen 28.000 Quadratmetern Bürofläche im angesagten Werksviertel beziehen.
Immobilien: Aktives Asset Management ist gefragt
The Long View – Der Hintergrund Die deutschen Erstversicherer haben ihre Immobilienanlagen in den vergangenen Jahren ausgebaut, 2023 lag die Immobilienquote bei 3,9 Prozent. Doch die Spielregeln haben sich verändert: Die Phase scheinbar automatischer Wertsteigerungen ist vorbei. Aktives Asset Management und die Arbeit am Objekt gewinnen an Bedeutung. Für Investoren kommt es auf Asset Manager an, die auch ohne Kauf oder Verkauf Portfolios weiterentwickeln. Außerdem gilt: Wer näher am Objekt ist, ist auch näher am Kunden.
Simon-Kucher: Bei KI nach Asien schauen
Deutsche Versicherer sollten sich ein Beispiel an asiatischen Versicherern nehmen, wenn es um den Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) im Vertrieb geht, empfiehlt die Beratungsfirma Simon-Kucher. Die Anbieter nutzten die Technologie dort bereits flächendeckend, und zwar nicht nur zur Effizienzsteigerung, sondern als Hebel für besseren Vertrieb, stärkere Kundenbindung und schnellere Innovation. Auch wenn Versicherer hierzulande mit anderen Rahmenbedingungen zu tun haben, sollten sie keine Zeit verlieren und sich schnell Wettbewerbsvorteile erarbeiten.
GDV sieht neue Schaden-Normalität bei E-Autos
Elektroautos verlieren nicht nur auf den Straßen den Charakter der Außenseiter. Auch in den Schadenbilanzen der Autoversicherer werden die Unterschiede zwischen E-Autos und Verbrennern geringer. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Versichererverbands GDV. Demnach sind Schäden an Elektroautos immer noch teurer, aber nicht mehr so viel wie noch vor einem Jahr. E-Autos verursachen weniger Schäden als Verbrenner, aber auch hier ist die Differenz kleiner geworden.
Investor drängt Nürnberger zu Ende der VIG-Gespräche
Der aktivistische Investor 7Square hat die Nürnberger Beteiligungs-AG aufgefordert, sich für andere mögliche Investoren als die Vienna Insurance Group (VIG) für die Übernahme eines Mehrheitsanteils zu öffnen. Das geht aus einem Brief des Investors an den Vorstand der Nürnberger hervor, der dem Versicherungsmonitor vorliegt. 7Square hält die VIG als Mehrheitseigner demnach für ungeeignet, Aktionären drohe ein Wertverlust. 7Square beziffert den Wert der Nürnberger demnach auf 119 bis 143 Euro pro Aktie, der Kurs am Mittwoch lag dagegen bei 62,40 Euro.
Shitstorm: Tryg zeigt Facebook-Aktivisten an
Der größte dänische Versicherer Tryg ist derzeit einem Shitstorm ausgesetzt, der maßgeblich von einer Facebook-Gruppe getrieben wird. Das Unternehmen hat einem früheren Rettungssanitäter, der vor elf Jahren in einen Arbeitsunfall verwickelt war und an bleibenden Schäden leidet, Leistungen aus der Unfallversicherung verweigert. Gegen die Facebook-Aktivisten, die zu Aktionen gegen Tryg, Mitarbeitende, Manager sowie deren Familienangehörige aufgerufen haben sollen, hat der Versicherer jetzt Anzeige erstattet.
Budgettarife und Assistanceleistungen treiben die bKV
Exklusiv Die betriebliche Krankenversicherung (bKV) hat nach Einschätzung des Maklers Funk ihr Potenzial noch nicht ausgeschöpft und wird weiter an Boden gewinnen. Die inzwischen von vielen privaten Krankenversicherern auf den Markt gebrachten Budgettarife sowie die in den Policen enthaltenen Assistanceleistungen kommen bei den Unternehmen gut an, berichtet Christian Till, Bereichsleiter Markets, Products & Investments bei Funk Pensionsmanagement. Auch bei den Betriebsräten steigt das Interesse an der betrieblichen Zusatzleistung.
90.200 Euro im Mittel für Aktuarinnen und Aktuare
Drei Viertel der Aktuarinnen und Aktuare sind nach einer aktuellen Erhebung der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV) und der Berater von Deloitte zufrieden mit ihrem Gehalt und den Nebenleistungen. Die mittlere Zielgesamtvergütung liegt demnach bei 90.200 Euro, das sind 20 Prozent mehr als 2017. Die DAV-Mitglieder erwarten einen großen Einfluss der künstlichen Intelligenz auf ihre Arbeit. Sie sehen aber noch einen Mangel an den entsprechenden Aus- und Weiterbildungsangeboten.










