Das Online-Vergleichsportal Check24 muss sich vor Gericht geschlagen geben. Deutschlands größter Kfz-Versicherer HUK-Coburg hat vor dem Oberlandesgericht Köln einen Sieg gegen das Portal errungen. Das Münchner Vergleichsportal will nun seinen Internet-Auftritt ändern, außerdem darf Check24 nicht mehr in der bisherigen Form Marken und Logos der HUK-Gruppe verwenden. Damit haben sich die Coburger in zweiter Instanz gegen den Onlinemakler durchgesetzt.
Nachrichten
Ergo und Volvo bieten Kurzzeitversicherungen
Der Versicherer Ergo und der Kfz-Hersteller Volvo bieten ab sofort eine neue App an, über die Nutzer digitale Zusatzversicherungen rund um Reisen mit dem Auto abschließen können. Nutzer können darüber Mietwagen, Anhänger, Reisegepäck, Drittfahrer oder Erkrankungen im Ausland tageweise absichern. Konkurrenten wie die Allianz und der Digitalversicherer Element sind in den vergangenen Monaten schon mit ähnlichen Angeboten auf den Markt gekommen. Für Karsten Crede, Vorstand von Ergo Mobility Solutions, ist die Volvo-App ein weiterer Baustein, um die Kooperation zwischen Versicherer und Automobilindustrie neu zu gestalten.
HUK-Coburg scheitert mit Klage gegen Ex-HSH
Schlechte Nachricht für die HUK-Coburg: Nach einer aktuellen Entscheidung des Schleswig-Holsteinischen Oberlandesgerichts durfte die ehemalige HSH Nordbank den Versicherer in den Jahren 2012 und 2014 an Verlusten beteiligen und dadurch den Buchwert seiner stillen Beteiligung herabsetzen. Damit ist die HUK-Coburg auch im zweiten Anlauf mit dem Versuch gescheitert, die ihr durch das Vorgehen der Bank entstandenen finanziellen Belastungen zurückzuholen. Die HUK-Coburg äußert sich noch nicht zu dem Verfahren, deshalb ist nicht klar, ob es bis zum Bundesgerichtshof gehen wird.
Aetna setzt auf Apple-Watch-Daten
Was lange währt, wird endlich veröffentlicht. Der Krankenversicherer Aetna und der Technologiekonzern Apple arbeiteten seit 2016 am Programm „Attain“. Nun wurde es offiziell auf den Markt gebracht. Im Rahmen des Programms erhalten Aetna-Kunden eine vergünstigte Apple Watch. Gezahlt wird mit gesundem Verhalten. Durch das Aufzeichnen der gelaufenen Meter, geschlafenen Stunden und konsumierten Lebensmittel sammeln die Kunden Aktivitätspunkte, mit denen sie entweder die Kosten der Uhr begleichen oder Gutscheine für Supermärkte generieren können. Prämienrabatt gegen Daten, lautet die Devise der beiden Unternehmen.
Gewinnrückgang bei Swiss Re
Der Rückversicherer Swiss Re hat im ersten Quartal 2019 weniger verdient. Unter dem Strich steht ein Gewinn von 429 Mio. Dollar, nach 457 Mio. Dollar im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn sank vor allem wegen Großschäden in der Sach-Rückversicherung. Der Absturz der Ethiopian Airlines-Maschine und das Boeing-Flugverbot drückten das Ergebnis, ebenso die Überschwemmungen in Australien. Der Industrieversicherer Swiss Re Corporate Solutions verbuchte einen Verlust von 55 Mio. Dollar. Am Börsengang der britischen Run-off-Tochter ReAssure will Swiss Re festhalten, Finanzchef John Dacey zeigte sich jedoch auch offen für einen Verkauf.
Gründer Shaw wird neuer Coya-Chef
Leute – Aktuelle Personalien Stühlerücken beim Berliner Digitalversicherer Coya: Vorstandschef Thomas Münkel übernimmt den Vorsitz des Aufsichtsrates. Dafür leitet Gründer Andrew Shaw ab sofort den Vorstand. Der Schritt sei so geplant gewesen, erklärte das Unternehmen. Neu im Vorstand ist Johannes Jacobsen.
Ergo verkauft türkisches Sachgeschäft an Talanx
Die Ergo sortiert im Ausland weiter aus: Der Düsseldorfer Versicherer gibt sein türkisches Sachversicherungsgeschäft an Talanx ab. Der Hannoveraner Versicherer übernimmt von der Ergo International AG zu nicht genannten Konditionen das Unternehmen mit den Mitarbeitern, dem Kundenportfolio und der IT. Die Ergo hatte ihre Aktivitäten in der Türkei seit der Jahrtausendwende ausgebaut, zieht sich aber derzeit aus Märkten zurück, in denen sie keine Chance auf eine bedeutende Marktposition sieht. Talanx will langfristig zwei Drittel der Prämien in der Erstversicherung im Ausland erzielen – die Türkei spielt dabei eine große Rolle.
Jiménez García geht von Chubb zu W. R. Berkley
Leute – Aktuelle Personalien José David Jiménez García (Bild) hat einen neuen Arbeitgeber. Seit dem 1. Mai ist er Chief Executive Officer und Managing Director Deutschland beim Spezialversicherer W. R. Berkley Europe mit Sitz in Köln. Zuvor war Jiménez García 21 Jahre für Chubb tätig, zuletzt als Financial Lines Manager für Nordeuropa. Vor seiner Zeit bei Chubb war der Manager acht Jahre für Axa tätig. Außerdem: Der deutsche Axa-Konzern bündelt seine Aktivitäten in der Mitarbeiterabsicherung im neuen Geschäftsbereich „Corporate Employee Benefits“, die Leitung hat Frederick Krummet übernommen.
Geistiges Eigentum schlecht geschützt
Der Makler Aon warnt Unternehmen vor Lücken bei der Versicherung ihrer immateriellen Vermögensgegenstände. Laut einer Aon-Studie ist die Deckung für Sachanlagen deutlich höher als jene für nicht-materielle Vermögensgüter. Dabei müssen Unternehmen weitaus höhere Verluste bei potenziellen Schäden der immateriellen Vermögensgegenstände hinnehmen als bei dem Sachanlagevermögen. Allem voran das geistige Eigentum von Unternehmen und Unternehmensgeheimnisse waren bereits in der Vergangenheit vermehrt Gegenstand von Schadensfällen. Aon fordert deshalb einen Kurswechsel.
Transformation zu Ende, Wachstum geht weiter
Generali Deutschland-Chef Giovanni Liverani will in den kommenden drei Jahren 275 Mio. Euro in weiteres Wachstum investieren, vor allem in den Bereichen Data Analystics, künstliche Intelligenz und Roboter. Dabei sieht er das Unternehmen bei Innovationen bereits in einer Spitzenposition. Für mögliche Zukäufe ist er bereit, noch viel mehr Geld in die Hand zu nehmen. Der geplante Provisionsdeckel lässt ihn dagegen eher kalt. Zwar ist er gegen das Konzept eines Deckels. Aber: „Diese Pläne sind nicht so weit entfernt von der Realität“, sagte Liverani dem Versicherungsmonitor zur in Berlin angedachten Höhe des Deckels. Die Aachen Münchener heißt demnächst Generali Deutschland Leben.
Lloyd’s baut groß um und spart
Der Londoner Versicherungsmarkt Lloyd’s hat am Mittwoch ein weitreichendes Umbau- und Sparprogramm vorgestellt, das jetzt in eine Konsultationsphase geht. Lloyd’s will zwei neue digitale Platzierungsplattformen einführen – eine für einfache Risiken und eine zweite für komplexere Geschäfte. Die Einsparungen könnten zu Kostensenkungen von 10 Prozent bis 20 Prozent der Prämien führen, das wären mehr als eine Milliarde Pfund. Das würde die heutigen Kostensätze von 30 Prozent bis 40 Prozent spürbar senken. Außerdem will der Markt attraktiver und leichter zugänglich für alternatives Kapital werden.










