Zweifel an der Unabhängigkeit eines Treuhänders sind nach einer aktuellen Entscheidung des Bundesgerichtshofs (BGH) kein Grund, Prämienanpassungen in der privaten Krankenversicherung (PKV) für unwirksam zu erklären. Der BGH hat damit die Klage eines Versicherten gegen die Axa Krankenversicherung zurückgewiesen. Ist der Treuhänder ordnungsgemäß bestellt worden, sei seine Unabhängigkeit kein Thema für die Zivilgerichte. Die Axa und der PKV-Verband begrüßten das Urteil. Das zuständige Landgericht muss jetzt prüfen, ob die Prämienerhöhung materiell gerechtfertigt war und ausreichend begründet wurde. Hier sieht Rechtsanwalt Knut Pilz gute Chancen für den Kläger.
Nachrichten
PKV muss Prämiensteigerungen besser kommunizieren
Der Makler und Berater Willis Towers Watson geht mit der PKV-Branche hart ins Gericht. Die Unternehmen müssen potenziellen Neukunden besser vermitteln, wie sie das Problem der Beitragssteigerungen langfristig angehen wollen, sagte Stefan Bause, Leiter der Krankenversicherungsberatung, anlässlich der Veröffentlichung einer neuen Untersuchung zu den Vertriebswegen in der PKV. Hier konnten die Ausschließlichkeitsvermittler im vergangenen Jahr ihre Führung auf Kosten von Maklern und Mehrfachagenten ausbauen.
Insurlab Germany: Zufrieden, aber ein bisschen müde
Das Insurlab Germany in Köln hatte ein erfolgreiches Jahr, sagte Sebastian Pitzler, Leiter des Vereins, auf der Weihnachtsveranstaltung. Mit dem Digitalversicherer Neodigital hat das Insurlab jetzt 66 Mitglieder. Es bietet Start-ups und etablierten Unternehmen eine Netzwerkplattform. In diesem Jahr hat der Verein über 30 Veranstaltungen organisiert. „Wir sind stolz darauf, aber auch ein bisschen müde“, sagte Pitzler. 2019 will das Insurlab Germany sein Accelerator-Programm verändern und mehr Start-ups aufnehmen. Neodigital warnte neue Gründer vor B-2-C-Geschäftsmodellen.
Was die BaFin 2019 plant
Die Digitalisierung und der Brexit werden die Finanzaufsicht BaFin auch im kommenden Jahr noch intensiv beschäftigen. Das geht aus den Schwerpunkten für ihr Aufsichtshandeln hervor, welche die Behörde jetzt veröffentlicht hat. Auf der To-do-Liste stehen im Versicherungsbereich zudem die Nachhaltigkeit und Rendite von Kapitalanlagen, die Prüfung der Prämiensituation in der Rückversicherung und von versteckten Cyberrisiken sowie Details zum Aufsichtsregime Solvency II.
Euler Hermes mit neuem Digitalchef
Leute – Aktuelle Personalien Der Kreditversicherer Euler Hermes hat eine zentrale Position für die Digitalisierung besetzt. Tom Alby ist seit 1. November Chief Digital Transformation Officer für Deutschland, Österreich und die Schweiz, teilte Euler Hermes am Dienstag mit. Der Digitalexperte war zuvor unter anderem für Google tätig. Er baut nun bei Euler Hermes ein Team auf, das den digitalen Wandel voranbringen soll. Außerdem: Oliver Liebermann besetzt zum Jahresanfang 2019 den neuen Vorstandsposten Vertrieb bei der MLP Finanzberatung SE, einer Tochtergesellschaft des Wieslocher Finanzdienstleisters MLP. Das Gremium Council of Lloyd’s hat zudem zwei neue Mitglieder.
Extremus kauft nicht mehr bei Lloyd’s
Wegen des bevorstehenden Ausstiegs Großbritanniens aus der EU will der deutsche Terrorversicherer Extremus keinen Rückversicherungsschutz mehr auf dem Londoner Markt kaufen. Für das kommende Jahr habe sich die Gesellschaft Alternativen gesucht, um die rechtlichen und regulatorischen Unsicherheiten durch den Brexit zu vermeiden, sagte Extremus-Chef Thomas Leicht. Damit hat bereits ein zweiter Anbieter auf dem Kontinent wegen des Brexit die Reißleine beim Geschäft mit London gezogen.
Jörg Schneider bleibt sich treu
Seit 30 Jahren ist er bei der Munich Re, seit 18 Jahren Finanzvorstand. Zum Jahresende hört Jörg Schneider, 60, auf. „Irgendwann ist es auch mal gut“, sagt er im Interview mit Süddeutscher Zeitung und Versicherungsmonitor. Hier die erweiterte Fassung des Interviews mit Schneiders Antworten zur Cyberversicherung und zur XL-Übernahme durch Axa – und warum die Munich Re keine Chance hat, wenn sie einfach so weiter macht wie bisher. Schneider verteidigt den konservativen Kurs und spricht sich gegen Großübernahmen anderer Rückversicherer aus. Aber er begrüßt die Wachstumsimpulse durch den neuen Vorstandschef Joachim Wenning. Sein nach eigenen Worten größter Fehler: Nach der […]
PKV fordert Gleichstellung mit GKV
Die privaten Krankenversicherer (PKV) wollen im Arzneimittelbereich von vergleichbaren Regelungen profitieren wie die gesetzlichen Krankenkassen. In einer Stellungnahme zum Gesetzentwurf für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung fordert der PKV-Verband entsprechende Regelungen für verschiedene Gebiete: das elektronische Rezept, die Versorgung mit Krebsmedikamenten, die Abgabe von medizinischem Cannabis, der Direktanspruch gegenüber Pharmaunternehmen und die sogenannte aut idem-Regelung. Aus Sicht der PKV ist nicht einzusehen, dass nur Kassenpatienten von Maßnahmen zur Kostenbegrenzung profitieren, nicht aber Privatversicherte und Beihilfeberechtigte.







