Ein Vulkanausbruch, Glatteis auf der Landebahn oder eine Terrordrohung. Viele Ereignisse können dazu führen, dass Flugzeuge nicht starten können. Der Münchener Rückversicherer Munich Re hat für die Fluggesellschaft Easyjet jetzt eine Flugausfalldeckung aufgelegt. Neu an der Police ist, dass es eine All-Risk-Police ist, bisher mussten Fluggesellschaften für jedes Risiko eine einzelne Police abschließen. Im Schadenfall zahlt Munich Re eine vorher festgelegte Summe pro entfallenem Flug. Der Rückversicherer will die Police auch anderen Unternehmen anbieten.
Rückversicherer
Naturkatastrophen 2017 auf Rekordniveau
Eine Serie schwerer Hurrikans in Nordamerika, ein Flächenbrand in Kalifornien und eine überdurchschnittlich schwere Monsunzeit in Südasien prägten das Naturkatastrophenjahr 2017, das für die Versicherer mit 135 Mrd. Dollar zu Buche schlug – und damit teurer war als jedes andere zuvor. Das zeigt ein Bericht von Munich Re. Der weltweit größte Rückversicherer rechnet für die Zukunft angesichts des Klimawandels mit einer Zunahme extremer Wetterereignisse.
Preise in der Rückversicherung steigen kaum
Die Rückversicherer gingen mit großen Erwartungen in die Verhandlungen für die Vertragserneuerungen zum 1. Januar. Die Preise sollten deutlich steigen. Die Hoffnungen der Branche wurden allerdings enttäuscht. Laut einem aktuellen Bericht des Rückversicherungsmaklers Willis Re gingen die Preise in der Rückversicherung nicht so stark nach oben wie erhofft. Schuld daran ist vor allem das branchenfremde Kapital, das sich von den Schäden nicht abschrecken ließ.
2017: Der Jahresrückblick
Die Allianz will international wachsen, die Generali Deutschland startet ihren Konzernumbau und Amazons Sprachassistent Alexa verkauft nun auch Policen – 2017 war ein spannendes Jahr für die Versicherungsbranche. Für großen Wirbel hat auch der Ergo-Konzern gesorgt: Erst wird bekannt, dass der Versicherer still und heimlich den Verkauf seiner beiden Leben-Töchter und einer Pensionskasse plant, kurze Zeit später rudert er zurück. Außerdem machen drei große Hurrikane Munich Re, Talanx & Co. zu schaffen. Der Versicherungsmonitor blickt auf die aufregendsten Deals, die wichtigsten Personalien und die größten Ereignisse des Jahres zurück.
US-Steuerreform trifft Versicherer
Ausländische Versicherer und Rückversicherer, die in den USA tätig sind, gehören zu den Opfern der US-Steuerreform. Wenn sie mehr als 500 Mio. Euro Umsatz haben und einen Teil des Geschäfts an andere Gesellschaften im eigenen Konzern rückversichern, wie es in der Industrieversicherung und anderen Bereichen üblich ist, müssen sie für das kommende Jahr 5 Prozent Steuern auf die Prämien zahlen, die sie weitergeben. Ab 2019 soll der Steuersatz 10 Prozent betragen. Versicherer wie HDI Global, Hannover Rück, Lloyd’s oder Munich Re sind betroffen.
Swiss Re: 2017 drittteuerstes Jahr für Versicherer
Für Versicherer und Rückversicherer war 2017 ein besonders teures Jahr. Katastrophen verursachten vor allem in der zweiten Jahreshälfte hohe versicherte Schäden von 136 Mrd. Dollar, so der Rückversicherer Swiss Re in seinem aktuellen Sigma-Bericht. Damit war es das drittteuerste Jahr seit der Rückversicherer seine Statistik führt. Neben den Hurrikans „Harvey“, „Irma“ und „Maria“ führten auch zwei Erdbeben in Mexiko und die Waldbrände in Kalifornien zu hohen Schäden. Auch die gesamten wirtschaftlichen Schäden waren sowohl höher als im Vorjahr als auch im zehnjährigen Durchschnitt.
A.M. Best: Ausblick für Rückversicherer bleibt negativ
Nach den schweren Naturkatastrophenschäden des zweiten Halbjahres wollen die Rückversicherer in der kommenden Erneuerungsrunde die Preise anheben. Die Ratingagentur A.M. Best sieht allerdings erhebliche Unsicherheiten darin, wie hoch und wie nachhaltig die Preiserhöhungen ausfallen werden. Das Unternehmen belässt seinen Branchenausblick für die Rückversicherer deshalb auf negativ. Eine entscheidende Rolle wird das alternative Kapital spielen.
Aon-Deutschlandchef zum EMEA-Chef befördert
Leute – Aktuelle Personalien Onno Janssen (Bild rechts) wird neuer Chef von Aon Global Risk Consulting und Aon Cyber Solutions/Stroz Friedberg für die Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA). Der 48-Jährige ist bisher Deutschlandchef bei Aon Risk Solutions. Sein Nachfolger wird Chief Commercial Officer Kai Büchter (Bild links). Außerdem: Die Unternehmensberatung Simon, Kucher & Partner macht Frank Gehrig zum Partner im Bereich Versicherungen. Generali hat Jaime Anchustegui Melgarejo zum Gruppenleiter Betrieb und Versicherung ernannt und mit Cillin O’Flynn einen neuen Leiter Generali Hongkong.
S&P: 2018 bleibt herausfordernd
Auch das kommende Jahr wird für die Versicherer in Europa, dem Nahen Osten und Afrika nicht leicht werden: Top-Risiko bleibt das Niedrigzinsumfeld, schreibt die Ratingagentur S&P in einem aktuellen Bericht. Lebensversicherer müssen sich nach Kräften um das Management ihrer Altbestände und die Änderung des Produktmixes bemühen müssen, Schaden- und Unfallversicherer müssen die Zeichnungsdisziplin in einem umkämpften Markt hochhalten. Dazu kommen neue Risiken wie die Digitalisierung, Cybergefahren und der Klimawandel.
Scor befördert Caren Büning
Leute – Aktuelle Personalien Der Rückversicherer Scor leitet den Wechsel an der Spitze des deutschen Unternehmensteils ein. Caren Büning wird ab 1. Januar 2018 die deutsche Schaden- und Unfall-Rückversicherung verantworten. Helmut Söhler bleibt Hauptbevollmächtigter. Außerdem: Ralf Becker und Bernhard Schwanke erweitern die Geschäftsführung des Versicherungsmaklers Funk, und der Hamburger Volkswirtschaftsprofessor Hans-Jörg Schmidt-Trenz soll den Verwaltungsrat der Schweizer Baloise Holding verstärken.
Munich Re kauft Global Aerospace
Der Rückversicherer Munich Re übernimmt die Mehrheit an dem Londoner Assekuradeur Global Aerospace, einem der wichtigsten Anbieter von Luftfahrtversicherungen. Zurzeit halten die Münchener nur 40 Prozent, Partner Berkshire Hathaway 60 Prozent. Künftig lautet die Verteilung 51 Prozent für Munich Re und 49 Prozent für Berkshire. Offenbar will Berkshire diese internationalen Risiken nicht mehr so exponiert begleiten. An dem Versicherungspool, den Global Aerospace managt, ändert sich nichts. An ihm sind auch andere Versicherer beteiligt.
Munich Re: Streit um Grenfell-Feuer
Der norwegische Versicherer Protector Forsikring und der Rückversicherer Munich Re streiten sich um den Schaden aus dem Feuer im Londoner Hochhaus Grenfell Tower. Die Norweger haben in einer Adhoc-Meldung an die Börse bekanntgegeben, dass der Schaden für sie um 100 Mio. Norwegische Kronen (10,2 Mio. Euro) höher ausfallen könnte als ursprünglich angenommen. Grund sind unterschiedliche Auffassungen zwischen Protector und Munich Re über ihren Rückversicherungsvertrag.











