Leute – Aktuelle Personalien Der Rückversicherer Scor leitet den Wechsel an der Spitze des deutschen Unternehmensteils ein. Caren Büning wird ab 1. Januar 2018 die deutsche Schaden- und Unfall-Rückversicherung verantworten. Helmut Söhler bleibt Hauptbevollmächtigter. Außerdem: Ralf Becker und Bernhard Schwanke erweitern die Geschäftsführung des Versicherungsmaklers Funk, und der Hamburger Volkswirtschaftsprofessor Hans-Jörg Schmidt-Trenz soll den Verwaltungsrat der Schweizer Baloise Holding verstärken.
Rückversicherer
Munich Re kauft Global Aerospace
Der Rückversicherer Munich Re übernimmt die Mehrheit an dem Londoner Assekuradeur Global Aerospace, einem der wichtigsten Anbieter von Luftfahrtversicherungen. Zurzeit halten die Münchener nur 40 Prozent, Partner Berkshire Hathaway 60 Prozent. Künftig lautet die Verteilung 51 Prozent für Munich Re und 49 Prozent für Berkshire. Offenbar will Berkshire diese internationalen Risiken nicht mehr so exponiert begleiten. An dem Versicherungspool, den Global Aerospace managt, ändert sich nichts. An ihm sind auch andere Versicherer beteiligt.
Munich Re: Streit um Grenfell-Feuer
Der norwegische Versicherer Protector Forsikring und der Rückversicherer Munich Re streiten sich um den Schaden aus dem Feuer im Londoner Hochhaus Grenfell Tower. Die Norweger haben in einer Adhoc-Meldung an die Börse bekanntgegeben, dass der Schaden für sie um 100 Mio. Norwegische Kronen (10,2 Mio. Euro) höher ausfallen könnte als ursprünglich angenommen. Grund sind unterschiedliche Auffassungen zwischen Protector und Munich Re über ihren Rückversicherungsvertrag.
Insurtech Wrisk darf in den Sandkasten
Die britische Aufsicht FCA hat dem Insurtech Wrisk die Zulassung erteilt. Gleichzeitig hat die Behörde das Unternehmen eingeladen, sein Geschäftsmodell in einen sogenannten Sandkasten auszuprobieren. Dabei testen die Start-ups ihre Produkte am realen Markt, aber die regulatorischen Anforderungen sind noch nicht so streng. Wrisk will nicht nur alle Risiken in einer Police bündeln, sondern Kunden auch Einsicht die Berechnung der Prämien geben. Versicherungsträger des Insurtechs sind unter anderem der Rückversicherer Munich Re und der Spezialversicherer Hiscox.
Existenzbedrohende Cyberrisiken
Beim Geschäft mit Cyberpolicen wollen viele Industrieversicherer ein möglichst großes Stück vom Kuchen ergattern. Einige gehen dabei schwer kalkulierbare Risiken ein, warnten Experten wie Philippe Aerni von Swiss Re Corporate Solutions bei einer Fachkonferenz in Köln. Sie halten es für möglich, dass einige Gesellschaften über die Geschäfte sogar pleitegehen könnten, sollte es zu einem Großschaden kommen. Die Nachfrage nach Cyberversicherungen zieht derzeit an, die Unternehmen fragen immer höhere Deckungssummen nach.
Swiss Re kauft Run-off-Bestand von L&G
Swiss Re wächst im britischen Run-off-Geschäft. Der Schweizer Rückversicherer kauft über seinen Spezialisten für geschlossene Versicherungsbestände ReAssure 1,1 Millionen Lebensversicherungen des Anbieters Legal & General (L&G) für 650 Mio. Pfund. Der Umsatz des Run-off-Spezialisten steigt damit deutlich. In Deutschland hatten Politiker verschiedener Parteien zuletzt davor gewarnt, dass der Verkauf von Versicherungsbeständen zu einem großen Vertrauensverlust in die Branche führen könnte.
Sicher durch die Katalonien-Krise
Die wirtschaftsstarke Region Katalonien im Norden Spaniens ist nach dem gescheiterten Unabhängigkeitsreferendum schwer angeschlagen. Am 21. Dezember wählt Katalonien ein neues Regionalparlament, in dieser Woche beginnt der offizielle Wahlkampf. Von den politischen Unruhen der vergangenen Wochen sind 100.000 dort ansässige Unternehmen betroffen, darunter etwa 800 deutsche. Risiken wie Zahlungsausfälle oder Vertragsbruch können in- und ausländische Firmen über Industrieversicherer absichern. Dabei gilt: Je kritischer die Lage in einem Land, desto mehr Prämie bekommt der Versicherer.
Munich Re: Teuerstes Hurrikan-Jahr der Geschichte
Die Tropenstürme „Harvey“, „Irma“ und „Maria“ haben die teuerste Hurrikan-Saison der Geschichte verursacht, so der Rückversicherer Munich Re. Der Gesamtschaden liegt demnach bei etwa 215 Mrd. Dollar. Verantwortlich für die hohe Sturmaktivität war nach einer Analyse des Rückversicherers das Zusammenspiel mehrerer meteorologischer Voraussetzungen wie einer überdurchschnittlich hohen Temperatur der Wasseroberfläche im tropischen Entstehungsgebiet. Munich Re erwartet, dass es künftig häufiger zu schweren Hurrikan-Jahren kommen wird.
Chubb steigt in Pharma-Markt ein
Der Versicherungsmarkt für Pharmarisiken ist alles andere als einfach. Erstversicherer haben Schwierigkeiten, bezahlbaren Rückversicherungsschutz zu bekommen, weil die Anbieter Angst vor Großschäden wie bei Vioxx und Lipobay haben. Einige Medikamente sind kaum versicherbar, oder der Selbstbehalt geht in die Millionen. Da ist es eine gute Nachricht für die Hersteller, dass mit dem großen Industrieversicherer Chubb jetzt ein neuer Anbieter auf den deutschen Pharma-Versicherungsmarkt kommt. Hauptzielgruppe ist der pharmazeutische Mittelstand mit einem Umsatz bis 500 Mio. Euro.
Wenning verteidigt Ergo-Entscheidung
Munich Re-Chef Joachim Wenning hat den Beschluss des Ergo-Vorstands, den Verkauf der stillgelegten Lebensversicherer abzublasen, als „gute und richtige Entscheidung“ bezeichnet, weil die Angebote nicht dem Wert der Gesellschaften entsprachen. Wenning sagte am Mittwochabend vor Journalisten in München, der Konzern müsse mit niedrigeren Gewinnen wegen der geringen Zinsen und der weichen Rückversicherungsmärkte leben, wolle aber aktionärsfreundlich bleiben und könne sich auch die Ausschüttung – einschließlich von Aktienrückkäufen – von 100 Prozent des Gewinns leisten. Er wiederholte die Ankündigung, dass die Munich Re die digitale Transformation mit anführen will.
R+V: Tillmann Lukosch wird neuer IT-Vorstand
Leute – Aktuelle Personalien Die R+V hat mit Tillmann Lukosch einen Nachfolger für ihren scheidenden IT-Vorstand Peter Weiler gefunden. Außerdem: Didier Bélot verantwortet künftig das Südostasien-Geschäft bei Swiss Re Corporate Solutions. Mareike Steinmann-Baptist wird bei Allianz Worldwide Partners die Märkte Deutschland, Österreich, Schweiz und Südosteuropa managen und ist zudem neues Mitglied der Geschäftsleitung in Deutschland. Norbert Graewin rückt ins deutsche Schadenmanagement-Team der Versicherungssparte von XL Catlin auf.
Swiss Re und Chubb mit Flugverspätungsversicherung
Digitale Trends 2018 Flugausfallversicherungen liegen bei Versicherern und Start-ups zurzeit im Trend. Auch der Rückversicherer Swiss Re und der Spezialversicherer Chubb haben ein solches Angebot gestartet. Reisende können damit Verspätungen, Ausfälle und Umleitungen ihres Fluges versichern. Anders als viele Konkurrenten setzt Swiss Re für die Deckung nicht auf die Blockchain-Technologie. Die Kosten hätten in keinem Verhältnis zur Leistung gestanden. Zurzeit ist das Angebot nur in Großbritannien erhältlich, ab kommendem Jahr sollen weitere Länder folgen.
Talanx will im Ausland wachsen
Die Talanx-Gruppe will unabhängiger vom deutschen Markt werden und treibt das Wachstum im Ausland voran. Langfristig sollen zwei Drittel der Erstversicherungsprämien im Ausland erwirtschaftet werden, hieß es beim Capital Markets Day in London. Impulse erhofft sich die Gesellschaft dabei insbesondere vom internationalen Privat- und Firmenkundengeschäft. Der von Torsten Leue geleitete Bereich, dem designierten Nachfolger von Unternehmenschef Herbert Haas, ist in der Vergangenheit bei Beitragseinnahmen und operativem Gewinn deutlich stärker gewachsen als die restliche Erstversicherung.
Swiss Re rechnet mit steigenden Preisen
Die hohen Katastrophenschäden haben bei Versicherern und Rückversicherern für Verluste gesorgt. Deshalb dürften die Preise in der Schadenversicherung steigen, auch über die betroffenen Bereiche hinaus. Das prognostiziert der Rückversicherer Swiss Re in seinem neuen Marktausblick. Für schadenbelastete Verträge erwartet das Unternehmen deutliche Anstiege. Die guten Aussichten für die Weltwirtschaft werden den Versicherern ebenfalls helfen, die Prämien zu steigern, so Swiss Re. Allerdings gibt es auch einige Risiken für die Assekuranz.
Munich Re will stark in Cyber wachsen
Der Rückversicherer Munich Re hat ehrgeizige Wachstumspläne für die Cybersparte. Bis 2020 will das Unternehmen 10 Prozent des weltweiten Cybermarktes in seinen Büchern haben. Der Münchener Konzern ist deutlich aggressiver als Konkurrent Swiss Re, der sich bislang noch zurückhält, aus Angst vor Kumulrisiken. Munich Re erwartet, dass die Sparte in den kommenden Jahren auch in Europa stark wachsen wird – eine Folge der schärferen Datenschutzregeln.














