Dass Unternehmen direkt in die geplante Angebotspflicht für Elementar-Deckungen einbezogen werden, hält Anja Käfer-Rohrbach vom Versichererverband GDV für unwahrscheinlich. „Ich glaube, wir schaffen es nicht, dass wir sofort ein Riesensystem schaffen, wo die Industrie mit drin ist“, sagte sie auf dem Symposium des Gesamtverbands der versicherungsnehmenden Wirtschaft (GVNW). Der GVNW hatte gefordert, die Unternehmen nicht zu vergessen. Der Industrieversicherer MSIG sieht das anders.
Versicherer
Underwriter als Actionhelden
Klatsch, Tratsch und die wirklich wichtigen Informationen über Unternehmen und Manager – das gibt es am Kaffeeautomaten, auf dem Flur und hier. Heute: Der Lloyd’s-Versicherer MS Amlin hat ein Recruitment-Video im Stil eines Actionfilms produziert. Vier Underwriter des Unternehmens, gedoubelt von Profi-Stuntleuten, kämpfen gegen Explosionen, Brände und Erdbeben – eben ein ganz normaler Arbeitstag in der Versicherungswelt.
Datenschnittstelle für Industrie könnte 2026 starten
Die vom Gesamtverband der versicherungsnehmenden Wirtschaft (GVNW) angestoßene Entwicklung einer Schnittstelle zum Austausch von Risikodaten zwischen Industrie, Maklern und Versicherern macht Fortschritte. Wenn alle weiteren Schritte und Tests gut laufen, könnte die Schnittstelle zu den Erneuerungsverhandlungen für das Jahr 2027 eingesetzt werden, hieß es auf dem Industrieversicherungssymposium des GVNW. Es gibt allerdings auch noch einige Hürden zu nehmen.
HDI Global: Neuer Head of Engineering Underwriting
HDI Global hat Bob van Alphen zum Head of Engineering Underwriting ernannt. Ab dem 15. September leitet er bei dem Industrieversicherer eines der beiden nach Regionen gegliederten Teams, die für das weltweite Engineering Underwriting verantwortlich sind. Van Alphen kommt von Everest und war davor etliche Jahre bei Allianz Global Corporate & Specialty tätig. Personelle Neuigkeiten gibt es auch bei Volkswagen Financial Services, dem Assekuradeur Dual Europe sowie bei Willis und dem Abwickler Compre.
Das größte Risiko in der Schifffahrt sind Brände
Brände verursachen in der Schifffahrt die teuersten Schäden. Allein im ersten Halbjahr 2025 führten vier Brände zu Verlusten von über 80 Mio. Dollar (68,4 Mio. Euro). Das übertrifft den Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre deutlich, wie der Halbjahresbericht des Versichererverbands Cefor zeigt. Häufige Brandursache ist gefährliche Fracht. Doch auch das Alter der Schiffe spielt eine Rolle.
Regulatorik treibt Nachhaltigkeitsanstrengungen
Die Regulatorik ist der Haupttreiber für die aktuellen Bemühungen der Versicherer in Sachen Nachhaltigkeit, in Zukunft verschiebt sich der Fokus aber zunehmend auf Themen wie das Management von Risiken. Das ist ein Ergebnis einer Befragung von 35 deutschen und österreichischen Anbietern. Sie sind mehrheitlich zuversichtlich, dass sie die Herausforderungen in dem Bereich stemmen werden. Und: Net-Zero-Ziele sind im Underwriting derzeit eher die Ausnahme.
Preise: Entspannung, aber nicht überall
Die Preise in der Industrieversicherung entwickeln sich zugunsten der versicherungsnehmenden Wirtschaft, beobachten Experten. Allerdings müssen Segmente und Branchen differenziert betrachtet werden. Während die Prämien in der industriellen Sachversicherung stagnieren, steigen die Preise in der Haftpflichtversicherung, insbesondere in den USA. Problematisch bleibt die Kfz-Flottenversicherung, während die D&O-Sparte trotz zunehmender Firmenpleiten starke Preisrückgänge verzeichnet. Besonders viel Bewegung ist in der Cyberversicherung.
Regierung liebäugelt mit GKV-Zusatztarifen
Die Bundesregierung erwägt, in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) langfristig verschiedene Tarife zu ermöglichen. Die Kassen könnten dann einen Basis-Tarif anbieten und verschiedene Extra-Tarife, die zusätzlich kosten würden. Die privaten Krankenversicherer lehnen den Vorstoß vehement ab, die Kassenärztliche Bundesvereinigung findet ihn gut. Vor einigen Jahren war die AOK Rheinland/Hamburg schon einmal mit Zusatztarifen auf den Markt gegangen – sie waren ihr aber höchstrichterlich verboten worden.
Provinzial vollzieht ÖRAG-Übernahme
Die Provinzial übernimmt die Mehrheit an dem öffentlichen Rechtsschutzversicherer ÖRAG. Nachdem die Deutsche Rück und die VöV Rück ihre Anteile an den Konzern und weitere Aktionäre verkauft haben, hält die Provinzial 55,6 Prozent. Der Versicherungsmonitor hatte bereits im August über das Vorhaben berichtet. Die Öffentlichen wollen so Kosten einsparen und eine stringentere Führung des Unternehmens etablieren, wie es in Expertenkreisen heißt.
Baloise mit deutlich höherem Gewinn
Die Baloise steuert mit Rückenwind auf die geplante Fusion mit der Helvetia zu: Die Schweizer haben ihren Gewinn im ersten Halbjahr um 25,5 Prozent auf 275,9 Mio. Franken (295,5 Mio. Euro) gesteigert. Treiber waren das Nicht-Lebengeschäft sowie der Bereich Asset Management und Banking. In Deutschland konnte Baloise Beitragseinnahmen und Gewinn steigern. Wegen des Zusammenschlusses mit Helvetia wird Baloise keinen Bericht mehr zu den ersten neun Monaten veröffentlichen.









