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Basler zieht erste Bilanz zu digitalem Kfz-Angebot

Der Schweizer Versicherer Basler hat eine Kfz-Versicherung auf den Markt gebracht, die volldigital funktionieren soll. Bis zum Angebot dauert es nur 60 Sekunden, bis zum Vertragsschluss drei Minuten, versprechen die Schweizer. Philippe Boog, Bereichsleiter Services Schadenversicherung bei der Baloise Gruppe, zog auf einer Fachveranstaltung eine erste Bilanz. Das System basiert auf einer Technologie von Guidewire. Der Softwarehersteller sieht die Schaden- und Unfallversicherer gut für die digitale Zukunft gerüstet. Allerdings sollten sich die Konzerne intensiver mit dem Aufbau von Ökosystemen befassen, beispielsweise in der Kfz-Versicherung.

Generali: Schrumpfkur endet dieses Jahr

Der italienische Versicherungskonzern Generali will sich nur auf seine Kernmärkte konzentrieren. Im vergangenen Jahr hat er bereits einige Töchter verkauft. Der Schrumpfprozess werde noch dieses Jahr abgeschlossen, sagte Generali-Chef Philippe Donnet. Zur Zukunft der Generali Leben in Deutschland stehe eine Entscheidung kurz bevor, kündigte er an. Nach wie vor sei sowohl ein Verkauf als auch ein interner Run-off eine Option.

Vitality: Diskussion um Datenzugang

Die Generali will das Gesundheitsprogramm Vitality schon bald auf die private Krankenversicherung ausdehnen. Welche Chancen und Risiken datenbasierte Versicherungen bergen, diskutierten Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft in Berlin. Dabei kam die Forderung nach einer Offenlegung von Algorithmen ebenso zur Sprache wie die mögliche Einführung eines neuen Eigentumsrechts für Daten, wie im Koalitionsvertrag in Aussicht gestellt.

Cyber: Industrie schließt mehr Policen ab

Deutsche Unternehmen schließen zunehmend Cyberpolicen ab. Laut einer aktuellen Umfrage des Gesamtverbands der versicherungsnehmenden Wirtschaft haben mittlerweile 39,8 Prozent der teilnehmenden Unternehmen eine Cyberdeckung. Vor zwei Jahren waren es noch deutlich weniger. Zufrieden mit den Angeboten der Versicherer ist allerdings nur die Hälfte der Befragten. Gleichzeitig werden die Versicherer immer vorsichtiger, wie viel Kapazität sie für Cyberdeckungen zur Verfügung stellen, hat Johannes Behrends vom Makler Aon beobachtet. Umstritten ist in der Branche, ob Versicherer Bußgelder wegen Datenschutzverletzungen bezahlen dürfen.

Rückversicherer hoffen auf weichen Brexit

Ein harter Brexit würde vor allem die international agierenden Rückversicherer schwer treffen, die viel Geschäft in London zeichnen. Gen Re-Vorstand Achim Bosch glaubt nicht, dass es so weit kommen wird. Er hofft auf Sonderregeln für die Finanzwirtschaft, schließlich sei sie auch für Großbritannien eine tragende Säule, sagte er auf dem SZ-Rückversicherungstag in München. Grünen-Politiker Gerhard Schick (Bild) hält einen harten Brexit dagegen für wahrscheinlich. Der Austritt Großbritanniens aus der EU ist aber nicht die einzige Sorge der Branche, sie hat noch mit ganz anderen Problemen zu kämpfen.

Prudential zerlegt sich selbst

Der größte britische Versicherer Prudential teilt sich auf in zwei Unternehmen. Das Geschäft mit Lebensversicherungen und der Vermögensverwaltung in Großbritannien und Kontinentaleuropa betreibt künftig die M&G Prudential. Die rasch wachsenden Unternehmensteile in Asien, den USA und Afrika arbeiten künftig als Prudential weiter. Beide Konzerne sitzen in London und sind dort an der Börse gelistet. Aktionäre erhalten im Zuge der Transaktion Anteile an beiden Firmen. Ganz nebenbei gab die Prudential den Verkauf eines Lebensbestandes mit 12 Mrd. Pfund Kapitalanlagen an Rothesay Life bekannt.

BaFin plädiert für Erhalt der Übergangsmaßnahmen

Versicherungsaufseher Frank Grund hat sich auf dem SZ-Rückversicherungstag für einen Erhalt der Übergangsmaßnahmen für Lebensversicherer bei Solvency II ausgesprochen. Die europäische Aufsicht Eiopa unterzieht sie derzeit einer Prüfung. Grund plädierte für eine Verlängerung des Übergangszeitraums von 16 Jahren, sollte die Analyse in eine Erhöhung der Kapitalanforderungen für die Altbestände der Versicherer münden. Er zeigte sich optimistisch, dass die Regeln für die Berechnung der Zinszusatzreserve bald geändert werden.

Kfz: Geico verzichtet auf Frage nach Beruf

Im US-Bundesstaat New York haben der Beruf und die Bildung keinen Einfluss mehr auf die Kfz-Prämie. Mit Geico hat der dritte große Anbieter nach All State und Liberty Mutual seine Kalkulationsmethoden an ein Verbot des US-Bundesstaates angepasst. Das Finanzministerium von New York argumentiert, dass durch die Angaben Geringverdiener mehr Prämie bezahlen mussten, obwohl weder Beruf noch Bildung Einfluss auf das Fahrverhalten haben.

Zurich kauft erneut in Südamerika

Zurich verstärkt sich im Geschäft mit Reisedienstleistungen. Der Schweizer Versicherer übernimmt 19 Gesellschaften in Lateinamerika, die unter den Marken „Travel Ace“ und „Universal Assistance“ agieren, zu einem ungenannten Preis. Der Zurich-Reiseversicherer Cover-More werde damit führender Assistance-Anbieter in Südamerika, teilte der Konzern mit. Erst im Februar hatte Zurich das Lateinamerika-Geschäft von QBE übernommen.

Oletzky wird Professor

 Leute – Aktuelle Personalien  Torsten Oletzky (Bild) unterrichtet künftig an einer Hochschule in Deutschland. Der ehemalige Ergo-Chef und Markus Rieß-Vorgänger hatte den Versicherer 2015 verlassen und sich eine Auszeit genommen. Seine Lehrtätigkeit beginnt mit dem kommenden Sommersemester, zudem wird er weiterhin beim InsurLab Germany in Köln arbeiten. Außerdem: Der Vermögensverwalter Meag von Munich Re und Ergo hat mit Hans-Joachim Barkmann im Bereich Assestmanagement einen neuen Geschäftsführer. Ronald Bühler ist seit März Head of Underwriting beim Assekuradeur Lampe & Schwartze.

Heubeck: „Die Chancen für Versicherer sind sehr gut“

Mit dem Betriebsrentenstärkungsgesetz will die Politik die Verbreitung der betrieblichen Altersversorgung (bAV) ankurbeln, vor allem bei kleinen und mittelständischen Unternehmen. Herzstück ist das Sozialpartnermodell, bei dem sich Arbeitgeber und Gewerkschaften per Tarifvertrag auf eine bAV einigen. Damit das Modell fliegen kann, sind aber noch Nachbesserungen nötig, sagt Richard Herrmann, Vorstandsvorsitzender des Betriebsrentenberaters Heubeck AG, im Interview mit dem Versicherungsmonitor. Er sieht in dem Markt große Geschäftschancen für Versicherer.

Neue Police für Compliance-Risiken

Der Dieselskandal bei VW, Compliance-Probleme bei Bilfinger und der Siemensskandal rücken D&O-Versicherungen immer mehr in den Fokus. Lange bevor es zu Schadenersatzansprüchen gegenüber Managern kommt, erfolgt meistens eine interne Untersuchung. Sie allein kann einen Konzern mehrere Millionen Euro kosten. Der Autobauer VW musste 140 Mio. Euro für die interne Untersuchung des Dieselskandals bezahlen. Diese Kosten können bisher über keine Versicherung abgerechnet werden, sagt Rechtsanwalt Burkhard Fassbach. Diese Deckungslücke will er mit einer neuen Police schließen, die er zusammen mit der Kanzlei CMS Hasche Sigle entwickelt.

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