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Versicherer suchen Hilfe bei Insurtechs

Versicherer sprechen nicht gerne über ihre Schwächen. Doch genau das taten sie beim „Reverse Pitch“ des Start-up-Inkubators Startplatz. „Wir wissen auch nicht alles“, räumte Lorenz Hanelt ein, Geschäftsführer des Lufthansa-Maklers Albatros. Zweck der Veranstaltung in Köln war es, Insurtechs und Versicherer zusammenzubringen. Dabei buhlten diesmal nicht die Start-ups um die Gunst der etablierten Anbieter, sondern die drei Versicherer Zurich, GAV und Delvag sowie der Makler Albatros warben um die jungen Unternehmen.

Taylor Wessing: Cybervorfälle rechtzeitig melden

In diesem Monat wird voraussichtlich eine Verordnung in Kraft treten, die die Vorgaben des IT-Sicherheitsgesetzes auch für Versicherer bindend macht. Die darin vorgesehene Pflicht, schwerwiegende Cyberangriffe wie aktuell durch den Verschlüsselungstrojaner Wanna Cry an das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik zu melden, sollten Versicherer dann wahrnehmen – auch wenn sie eine entsprechende Kontaktstelle im Unternehmen erst bis November 2017 einrichten müssen. Das rät Detlef Klett von der Kanzlei Taylor Wessing. Auch die EU-Datenschutzgrundverordnung bringt neue Meldepflichten für Versicherer, aber auch Erleichterungen bei Online-Abschlüssen.

Die zweite Insurtech-Welle steht bevor

Mehr als 1.000 junge Insurtechs versuchen weltweit, die Assekuranz mit neuen, digitalen Geschäftsmodellen aufzumischen. Doch nicht alle Start-ups sind gut positioniert, zeigt eine Studie des Strategieberaters Oliver Wyman mit Policen Direkt, die unter anderem das US-Start-up Lemonade, den digitalen Krankenversicherer Ottonova, Trov und Getsurance untersucht hat. In einigen Nischen tummeln sich zu viele Jungunternehmen, andere lukrative Felder würden indes vernachlässigt, so die Autoren. Sie erwarten eine zweite Insurtech-Welle, die echte Disruption bringt.

SPD will die paritätische Bürgerversicherung

Die Einführung einer Bürgerversicherung für alle in der Kranken- und der Pflegeversicherung gehört zu den Themen, mit denen die SPD in den Bundestagswahlkampf zieht. Dabei wird aus der bislang propagierten „solidarischen Bürgerversicherung“ die paritätische Bürgerversicherung. Mit Ausnahme der bislang Privatversicherten sollen ihr alle angehören. Die SPD setzt auch auf die Pflichtmitgliedschaft in der gesetzlichen Rentenversicherung für Selbstständige mit geringem Einkommen. Bei Finanzdienstleistungen inklusive der Versicherungsvermittlung will die SPD für die Verbraucher die Transparenz bei der Beratung erhöhen, unter anderem durch eine Stärkung der Honorarberatung.

Griff in die digitalen Kronjuwelen

Auch wenn die erste Angriffswelle abgeebbt ist, sind die Gefahren durch den Verschlüsselungstrojaner Wanna Cry noch nicht gebannt, glaubt der Wirtschaftsprüfer und Berater KPMG. Unternehmen sollten nach wie vor mit großer Vorsicht agieren. Schützen können sie sich etwa mit Sicherheitsupdates, dem Ausschalten von Dateianhängen, Verhaltensregeln für die Mitarbeiter und regelmäßigen Backups. Auch Cyberversicherungen können ein Baustein einer ganzheitlichen Cybersicherheits-Strategie sein.

Betriebliche Krankenpolicen allein funktionieren nicht

Die betriebliche Krankenversicherung wird ihr Potenzial als Instrument zur Mitarbeitergewinnung und -bindung nur dann entfalten können, wenn sie Teil eines umfassenden Konzepts zum betrieblichen Gesundheitsmanagement wird. Darin waren sich die Experten beim Dinner „Betriebliche Krankenversicherung“ der Süddeutschen Zeitung einig. Versicherer schätzen die Bedeutung der betrieblichen Krankenversicherung für die Unternehmen und deren Mitarbeiter aber offensichtlich höher ein als Experten von außerhalb der Branche. Hilfreich für die Weiterentwicklung des Geschäftsfelds könnte die Zusammenarbeit mehrerer privater Krankenversicherer sein, glaubt Axa-Vorstand Thilo Schumacher.

Talanx mit mehr Umsatz und Gewinn

Der Versicherungskonzern Talanx hat die Beiträge und den Gewinn im ersten Quartal gesteigert. Unternehmenschef Herbert Haas bekräftigte das Gewinnziel von 800 Mio. Euro für 2017. Der Umsatz legte insbesondere im internationalen Privat- und Firmenkundengeschäft zu. Beim Umbau des Deutschland-Geschäfts konnte Haas einen Erfolg melden, die Schaden- und Kostenquote fiel deutlich besser aus als im Vorjahreszeitraum, lag aber immer noch über 100 Prozent.

Allianz: Freude über Pimco

Die Allianz hat im ersten Quartal aufgrund des Wegfalls eines positiven Sondereffekts 300 Mio. Euro weniger verdient als im Vorjahreszeitraum. Beim Betriebsgewinn legte der Versicherer dagegen um 9,4 Prozent zu. Grund waren deutlich bessere Ergebnisse in der Vermögensverwaltung sowie in der Lebens- und Krankenversicherung. Finanzchef Dieter Wemmer freute sich über die Entwicklung beim Vermögensmanager Pimco, der bei Anlegern zusätzliche 21 Mrd. Euro einwarb. Negativ wirkten sich wie bei der Konkurrenz die Absenkung der sogenannten Ogden-Rate in Großbritannien und mehr Großschäden aus.

Gossmann soll Sovag sanieren

Arndt Gossmann (Bild) und Gerd Meyer sind als Sanierungsvorstand vom Hamburger Versicherer Schwarzmeer- und Ostsee Versicherungs-AG (Sovag) eingestellt worden. Sie sollen innerhalb eines Jahres das von hohen Verlusten geplagte Unternehmen stabilisieren. Die Sovag gehört russischen Anteilseignern, die Mehrheit hält der Gaskonzern Gazprom. Gossmann hatte Ende Februar 2017 den Run-off-Spezialisten Darag verlassen, dessen Chef er war. Gerd Meyer kehrt nach einer Unterbrechung zur Sovag zurück.

Die angesagtesten Insurtechs 2017

Auf der Insurtech-Konferenz DIA Amsterdam haben mehr als 50 Start-ups um die Gunst von Versicherern und Investoren gekämpft. Zum Abschluss haben die rund 850 Teilnehmer des Events sechs Insurtechs ausgewählt, denen sie besonders großes Zukunftspotenzial zusprechen. Das sind Sherpa, Backbase, Hover, Sentiance, Friss und Ladderlife. Der Versicherungsmonitor erklärt, was die Firmen genau machen und warum sie so besonders sind.

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