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Laue: „Es werden sich weitere Kooperationen bilden“

Uwe Laue ist der Vorstandsvorsitzende des größten privaten Krankenversicherers (PKV) Debeka und Vorsitzender des PKV-Verbands. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor nennt Laue die wesentlichen Herausforderungen der Branche. Die Änderung des Versicherungsaufsichtsgesetzes, um Beitragsanpassungen weniger sprunghaft gestalten zu können, ist das erste Thema, mit dem die PKV sich nach der Bundestagswahl an die neue Regierung wenden will. Großen Handlungsbedarf sieht Laue auch bei der Nutzung der digitalen Möglichkeiten in der privaten Krankenversicherung.

Grüne fragen nach Restschuldversicherungen

Die Grünen nehmen sich das Thema Restschuldversicherungen vor. Die Bundestagsfraktion der Partei hat eine Kleine Anfrage an die Bundesregierung zu den Policen geschickt, die zur Absicherung von Krediten verkauft werden. Verbraucherschützer kritisieren das Geschäft schon seit Längerem. Es ist von hohen Provisionen die Rede und davon, dass die Kreditvergabe vom Abschluss einer Restschuldversicherung abhängig gemacht werde. Beim Bundesverband der Volksbanken und Raiffeisenbanken hält man das Thema für überschätzt.

Reichel geht von Ergo zur Zurich

 Leute – Aktuelle Personalien  Stefanie Reichel, die bis zu ihrer kürzlichen Hochzeit Held hieß, verlässt Mitte des Jahres ihren Posten als Compliance-Beauftragte bei Ergo und wird Chefjuristin bei der Zurich Deutschland. Dort ersetzt sie Christoph Ebert, der Mitte des Jahres das Unternehmen verlässt. Bei der Nürnberger ist Jürgen Voß in den Vorstand der Dachgesellschaft Nürnberger Beteiligungs-AG aufgerückt.

Verdi will Versorgungswerk gründen

Die Gewerkschaft Verdi bereitet ein Versorgungswerk für den Dienstleistungsbereich vor. Gewerkschaftschef Frank Bsirske sagte auf einer Konferenz von Versicherungs-Betriebsräten, der Verdi-Vorstand werde auf seiner nächsten Sitzung über das Projekt beraten. Damit reagiert die Gewerkschaft auch auf die Pläne der Bundesregierung, die betriebliche Altersversorgung auszubauen. GDV-Präsident Alexander Erdland warnte auf der Konferenz vor einer gewaltigen Blase im Anleihemarkt.

Hufeld: „Der Druck steigt“

Angesichts der niedrigen Zinsen am Kapitalmarkt könnten schwach aufgestellte Lebensversicherer bald eine Kapitalspritze ihrer Eigentümer benötigen, glaubt BaFin-Präsident Felix Hufeld. Insgesamt attestierte er der Branche auf dem Neujahrsempfang der Aufsicht aber kurz- bis mittelfristig eine ausreichende Standfestigkeit. Durch die Digitalisierung sieht Hufeld Chancen und Risiken für die Assekuranz erwachsen. Er mahnt Versicherer und Banken, die IT-Sicherheit nicht nur unter Kostenaspekten zu betrachten. Unterdessen hat die Aufsicht auf Anfrage des Versicherungsmonitors erste Zahlen zur neuen Whistleblower-Stelle mitgeteilt.

Allianz: Betriebsunterbrechung ist Top-Risiko

Betriebsunterbrechungen sind für Unternehmen aus aller Welt das meistgefürchtete Risiko. Das zeigt das aktuelle Risikobarometer, für das die Allianz jedes Jahr Risikoexperten aus vielen Ländern befragt. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Marktentwicklungen und Cybervorfälle. Für deutsche Unternehmen sind Cyberrisiken die größte Bedrohung.

Gothaer Asset Management mit neuem Immobilienchef

 Leute – Aktuelle Personalien  Markus Habbig verantwortet künftig die Immobilieninvestments der Gothaer-Tochter Gothaer Asset Management. Er folgt auf Ingo Bofinger, der das Unternehmen Ende des Jahres verlassen hat. Die Talanx-Tochter Neue Leben muss sich einen neuen Vertriebschef suchen. Der bisher dafür verantwortliche Vorstand Sebastian Greif ist zur Sparkasse Solingen gewechselt. Die auf Versicherungsrecht spezialisierte Kanzlei Bach Langheid Dallmayr hat mit Tobias Britz einen neuen Partner ernannt.

W&W investiert in Fintech Treefin

Der Versicherungs- und Bausparkonzern Wüstenrot & Württembergische (W&W) übernimmt die Mehrheit am Fintech Treefin und will seinen Kunden bald dessen Software zur Verfügung stellen. Treefin hat eine App erstellt, die eine Übersicht über alle Finanzen inklusive Versicherungen bietet und auf interessante Angebote aufmerksam machen soll. Dafür analysiert das Programm die Kontodaten. Wie viel W&W für die Beteiligung bezahlt hat, ist nicht bekannt.

Prompte Reaktionen auf Studie zu Beamten

Die Studie im Auftrag der Bertelsmann Stiftung, die einer Integration der Beamten in die gesetzliche Krankenversicherung das Wort redet, hat schon kurz nach ihrer Veröffentlichung eine Reihe von Reaktionen ausgelöst. Die privaten Krankenversicherer, der Beamtenbund dbb und der Hartmannbund sprechen der Studie die Seriosität ab und weisen die Ergebnisse zurück. Grüne, SPD und Linke sehen sich dagegen in ihrer Forderung nach einer Bürgerversicherung bestätigt.

Bertelsmann Stiftung: Die Beihilfe abschaffen

Beamte sollten in die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) einbezogen werden, fordert die Bertelsmann Stiftung. Das würde die Haushalte von Bund und Ländern entlasten, für eine leichte Beitragssenkung in der GKV sorgen und sich für die meisten Beamtenhaushalte rechnen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des IGES-Instituts im Auftrag der Stiftung. Die Leidtragenden einer solchen Veränderung am Krankenversicherungssystem wären die privaten Krankenversicherer, denen ein wichtiger Teil ihres Geschäfts wegbrechen würde, und die Ärzte, deren Einnahmen sich deutlich verringern würden. Im Sommer hatte sich die Bertelsmann Stiftung bereits dafür ausgesprochen, Selbstständige in die GKV zu integrieren.

BdV mahnt MLP wegen Tarifwechselberatung ab

Dem Bund der Versicherten (BdV) ist die Tarifwechselberatung in der privaten Krankenversicherung durch Versicherungsmakler ein Dorn im Auge. Der Verband will klären lassen, ob diese Tätigkeit mit dem Berufsbild des Maklers vereinbar ist. Dabei zielt er insbesondere auf die Frage, ob Makler für die Wechselberatung ein Erfolgshonorar kassieren dürfen. In einem ersten Schritt hat der Verband MLP abgemahnt. Da das Unternehmen die geforderte Unterlassungserklärung nicht abgegeben hat, prüft der BdV jetzt, ob er vor Gericht geht. MLP sieht sich bei seinen Aktivitäten in der Tarifwechselberatung durch ein Rundschreiben des Deutschen Industrie- und Handelskammertages bestätigt.

Prisma Life muss weiter kämpfen

Der angeschlagene Liechtensteiner Lebensversicherer Prisma Life hat die 2012 mit viel Getöse auf den Markt gebrachte Marke Cardea Life still und leise beerdigt. Das ist Teil einer Reihe von Sanierungsschritten. Ganz über den Berg ist die Gruppe aber wohl noch nicht: Die Liechtensteiner Finanzaufsicht verbietet Prisma Life weiterhin alle Auszahlungen an ihren Eigner Sören Patzig und dessen Vertrieb AFA. Aus dem Prüfungsbericht der Wirtschaftsprüfer EY, der dem Versicherungsmonitor vorliegt, geht hervor, mit welchen Maßnahmen sich die Gesellschaft in den vergangenen Monaten gegen die drohende Insolvenz stemmte.

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