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Chinesischer PKV-Markt auf Wachstumskurs

Der chinesische Markt für private Krankenversicherungen wird in den kommenden Jahren aufgrund gestiegener Kundenerwartungen und staatlicher Anreize stark wachsen, erwarten Munich Re und die Boston Consulting Group. Das Prämienaufkommen wird sich laut einer Studie von derzeit umgerechnet 32 Mrd. Euro bis 2020 auf 147 Mrd. Euro fast verfünffachen. Besonders starkes Wachstum wird für sogenannte Rückerstattungs-Policen erwartet, die teurer aber auch flexibler sind als Verträge, die bei abgedeckten Diagnosen eine fixe Summe leisten.

Debeka: Keine Telematik in der PKV-Vollversicherung

Telematik-Tarife mit Rabatten für gesundheitsbewusstes Verhalten sind in der privaten Krankenvollversicherung in Deutschland nicht möglich, sagte Debeka-Vorstand Roland Weber auf einer Konferenz in Berlin. Der Grund sind die Vorgaben des Versicherungsaufsichtsgesetzes. Laut Weber sind entsprechende Tarife nur bei Zusatzversicherungen denkbar, wenn sie ohne Alterungsrückstellungen gerechnet sind. Interessant sind die Äußerungen vor dem Hintergrund eines Generali-Projekts: Der Versicherer plant die Ausweitung seines datenbasierten Gesundheitsprogramms Vitality auf die Krankenversicherung.

Allianz: Kfz-Versicherungssystem beibehalten

 Serie Autonomes Fahren  Selbstfahrende Autos werden die Autoversicherung nicht grundlegend verändern, glaubt Martin Wehner, Leiter des Bereichs Private Kfz-Versicherung bei der Allianz Deutschland. Die Prämien werden zwar sinken, vor dem Aus stehe die Kfz-Versicherung aber nicht, sagt er im Interview. Davon, dass künftig vielleicht nicht mehr der Fahrer, sondern der Autohersteller für Schäden haftet, will die Allianz nichts wissen. Der Versicherer setzt sich dafür ein, im Kfz-Geschäft das Versicherungs- und Haftungssystem beizubehalten. Es sei für die neuen Risiken semi- und vollautonomer Fahrzeuge richtig aufgestellt.

Axa Deutschland: Unbequeme Mittellage

 Der Health Check  Der Axa-Konzern ist die Nummer sieben im deutschen Versicherungsmarkt, nachdem er jahrelang Marktanteile verloren hat. Das ist keine schöne Ausgangsposition für einen Versicherer, der sich die radikale Veränderung der Branche auf die Fahnen geschrieben hat. Die Tochter des französischen Konzerns kann Erfolge bei der Kostensenkung und der Integration übernommener Firmen vorweisen. Aber sie hat Probleme in der Lebensversicherung und wirkt insgesamt betrachtet merkwürdig gesichtslos im deutschen Markt. Jetzt muss sie noch mehr sparen und mit hohen Risiken in der Lebensversicherung fertig werden. Unser Healthcheck analysiert die Situation der Axa Deutschland.

Gothaer versichert Carsharing-Start-up

Das Start-up Getaway, das bald mit Autovermietungen zwischen Privatpersonen Geld verdienen will, kooperiert beim Versicherungsschutz mit der Gothaer. Die Police umfasst neben der obligatorischen Haftpflichtdeckung auch einen Vollkaskoschutz und Assistance-Dienstleistungen. Autohalter sollen bei Getaway selbst bestimmen können, wieviel die Miete pro Kilometer kostet. Nutzern verspricht Unternehmensgründer und Geschäftsführer Edgar Scholler spontane Anmietungen per Smartphone-App, der Schlüsselaustausch mit dem Vermieter fällt weg.

Viele Kfz-Versicherer werden verschwinden

 Serie Autonomes Fahren  Es wird nicht mehr lange dauern, bis halb- und vollautonom fahrende Autos auf den Straßen unterwegs sind. Schon jetzt spüren die Kfz-Versicherer, dass durch die neue Sicherheitstechnologie die Schäden zurückgehen, weil es weniger Unfälle gibt. Der Wandel stellt die Gesellschaften vor große Herausforderungen. Viele kleine Anbieter werden vom Markt verschwinden, erwartet Stephan Maier, Partner bei der Unternehmensberatung Innovalue aus Hamburg. Wer in der Kfz-Versicherung bestehen will, muss sein Geschäft optimieren, neue Partner finden und den Kontakt zum Kunden halten.

HUK: Google Car fährt schlechter als Versicherte

 Serie Autonomes Fahren  Deutschlands größter Kfz-Versicherer HUK-Coburg beobachtet die Entwicklung von semi- und vollautomatischen Fahrzeugen genau. Im zweiten Teil der Serie Autonomes Fahren erklärt der Marktführer, wie die HUK-Coburg halbautomatische Fahrzeuge des Herstellers Tesla versichern und mit Schäden umgehen würde und warum die HUK keine Preisnachlässe gibt, wenn die Wagen der Kunden mit Sicherheitsfunktionen wie Spur- und Abstandhaltersystemen ausgestattet sind.

Vorstand darf keine Geschäfte mit sich selbst machen

Bei Rechtsgeschäften zwischen einem Versicherer und seinem Vorstand darf ausschließlich der Aufsichtsrat das Unternehmen vertreten. Es ist nicht möglich, diese Aufgabe per Satzung den Vorstandsmitgliedern selbst zu übertragen. Darauf macht die Finanzaufsicht BaFin aufmerksam. Eine Pensionskasse hatte vergeblich versucht, von der Aufsicht die Genehmigung einer entsprechenden Satzungsänderung einzuklagen. Das Verwaltungsgericht Frankfurt und der Hessische Verwaltungsgerichtshof sehen aber wie die BaFin die Gefahr von Interessenkollisionen und einer Beeinträchtigung der Belange von Versicherten, wenn der Vorstand ohne Kontrollmechanismen Geschäfte mit sich selbst machen kann.

Protektor nähert sich Bestandsabgabe

Der Berliner Lebensversicherer Protektor kommt der angestrebten Abgabe des alten Bestandes der Mannheimer Lebensversicherung näher. Die Hauptversammlung des Unternehmens, das den deutschen Lebensversicherern gehört, hat dafür am Dienstag die Voraussetzungen geschaffen. Zunächst sollen die noch aktiven Verträge auf eine neue Protektor-Tochter übertragen werden, von da aus zum Abwicklungsspezialisten Heidelberger Leben. Protektor wäre dann nur noch aktiv als gesetzlicher Sicherungsfonds für notleidende Lebensversicherungsbestände.

EWR-Krankenversicherer: BdV mahnt BaFin

Der Bund der Versicherten (BdV) wirft der Finanzaufsicht BaFin vor, nicht energisch genug gegen Vermittler vorzugehen, die Kunden sogenannte europäische Krankenversicherungen verkaufen. Die Vertriebe würden Verbraucher häufig irreführen, weil sie so tun, als ob die Policen den Anforderungen der gesetzlichen Versicherungspflicht in Deutschland genügen, kritisiert der BdV. Er hat den Anbieter „FinanzSchneiderei“ jetzt erfolgreich abgemahnt. Eigentlich hätte die BaFin tätig werden müssen, findet BdV-Chef Axel Kleinlein. Schließlich sei ihr das Problem bekannt.

Allianz: Brexit und Stürme hinterlassen Spuren

Hohe Elementarschäden und Abschreibungen auf Aktien haben der Allianz Deutschland im ersten Halbjahr Probleme bereitet. Der operative Gewinn sank, das Kapitalanlageergebnis auch. Um seine Kundenorientierung zu stärken, hat der Versicherer einen neuen Posten eingeführt. Olaf Tidelski wird Chief Customer Officer und soll die Interessen der Kunden in die Produktentwicklung einbringen. Hauptthema für den Versicherer ist der digitale Umbau des Unternehmens. Dafür will die Allianz jedes Jahr 400 Mio. Euro ausgeben.

Das nervöse Tesla-Management

 Serie Autonomes Fahren  Semi-autonome und autonome Fahrzeuge werden künftig in großer Zahl auf den Straßen unterwegs sein. Das hat weitreichende Folgen für die Versicherungswirtschaft – die Kfz-Sparte wird künftig deutlich anders aussehen als bisher. In einer fünfteiligen Serie beschäftigt sich der Versicherungsmonitor in den kommenden Tagen mit diesen Veränderungen. Wir haben mit großen Rückversicherern und Kfz-Versicherern, Unternehmensberatern und anderen Experten gesprochen. Im ersten Teil geht es um die Nervosität des Tesla-Managements nach einer Reihe von Unfällen und die konservativen Auffassungen von US-Versicherern zum autonomen Fahren.

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