Der italienische Versicherer Generali hat seine Vereinbarungen mit der Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) beendet und die Agentur aufgefordert, Generali nicht länger zu bewerten. Grund sei die Inflexibilität der Agentur, teilte der Versicherer in Triest mit. Streitpunkte sind die aus Generalis Sicht mangelnde Anrechnung der erzielten Verbesserungen und die Kopplung an die Bewertung von italienischen Staatsanleihen. S&P verteidigt sich und malt Horrorszenarien für mögliche Entwicklungen in Italien.
Versicherer
Hacker erbeuten bis zu 1 Mrd. Dollar bei Banken
Eine internationale Hackerbande hat einen der größten Bankraubzüge jemals begangen, berichtet das IT-Sicherheitsunternehmen Kaspersky. Bis zu 1 Mrd. Dollar stahlen die Kriminellen, indem sie Konten und Geldautomaten von bis zu 100 Finanzinstituten weltweit manipulierten. Auch deutsche Unternehmen sollen betroffen sein. Die Cyberattacke dauert laut Kaspersky an.
Health Check: Zurich Gruppe
Der Health Check Das waren zwei Achterbahn-Jahre für den Versicherer Zurich. 2013 war geprägt durch den Suizid des Finanzchefs Pierre Wauthier und den Abgang des Verwaltungsratspräsidenten Josef Ackermann. 2014 versuchte die Gruppe mit einer frischen Drei-Jahres-Strategie den Befreiungsschlag. Inzwischen hat der weltweit fünftgrößte Versicherer bewiesen, dass es ihm mit seinen Zielen ernst ist. Aber bei der Schaden-Kosten-Quote sehen Analysten noch Verbesserungsbedarf, und die Ergebnisse des Jahres 2014 enttäuschten. Daneben fehlt eine Strategie, die über die drei Jahre hinausgeht. In der vierten Folge unserer Serie „Health Check“ analysieren wir die Lage der Zurich Gruppe.
Anthem-Cyberangriff wird teuer
Der Hackerangriff auf den zweitgrößten US-Krankenversicherer Anthem hat die Cyberbedrohung zum Thema der großen Politik gemacht. Präsident Barack Obama will ein Zentrum zur Bekämpfung von Cyber-Attacken einrichten. Politiker verlangen Verschlüsselungsmaßnahmen für Kundendaten bei Krankenversicherern. Anthem muss mit zahlreichen Klagen fertig werden. Die Versicherungssumme der von AIG geführten Cyber-Police, die mindestens 100 Mio. Dollar beträgt, wird nach Schätzung von Branchenkennern kaum ausreichen.
Signal Iduna: Digital, aber ohne Internetverkauf
Der Versicherer Signal Iduna hält an seinem Kurs fest: Das Unternehmen baut digital um, will aber keinen Online-Abschluss ermöglichen. Ein Kostensenkungsprogramm soll bis 2018 jährliche Einsparungen von 140 Mio. Euro bringen, 1400 Stellen sollen wegfallen, auch unproduktive Außendienstmitarbeiter hat das Unternehmen im Visier. Gleichzeitig will Vorstandschef Ulrich Leitermann 100 Mio. Euro in die Digitalisierung investieren. Am Engagement für Borussia Dortmund will das Unternehmen festhalten.
Zurich verfehlt Renditeziel
Der Schweizer Versicherungskonzern Zurich ist 2014 bei der Rendite hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben. Der Gewinn lag mit 3,9 Mrd. Dollar unter dem Vorjahresergebnis. Es bleibt aber bei der in Aussicht gestellten Dividende von 17 Schweizer Franken. Die Schaden-Kosten-Quote verbesserte sich zwar, aber nicht so deutlich wie erhofft. Konzernchef Martin Senn versprach weitere Anstrengungen zur Verbesserung der Profitabilität und bekräftigte die Ende 2013 beschlossene Strategie 2014 bis 2016.
Eiopa will einheitliche Abwicklung
Die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa fordert in einem Brief an die EU-Kommission eine Harmonisierung der Sanierungs- und Abwicklungssysteme für kriselnde Versicherer in Europa. Die nationalen Lösungen, die es bisher gebe, seien inkonsistent und widersprüchlich. Das erschwere koordinierte Aktionen in Krisenzeiten, so Eiopa. Insbesondere sei ein einheitliches System zur Absicherung der Kundenguthaben vonnöten. Sonst drohe eine Ungleichbehandlung von Verbrauchern in Europa.
BGH-Urteil: Lebensversicherer können aufatmen
Der Bundesgerichtshof hat am Mittwoch die Klage eines Kunden gegen die Allianz Lebensversicherung in dritter Instanz abgewiesen. Der 71-Jährige meinte, der Versicherer habe ihn nicht ausreichend an den Bewertungsreserven beteiligt. Was ein milliardenschweres Urteil für die Branche hätte werden können, endet damit erfolglos. In dem Rechtsstreit selbst ging es um 657 Euro. Verbraucherschützer kritisieren, dass Versicherte jetzt keinerlei Recht auf eine Prüfung haben, ob sie fair am Ertrag der Policen beteiligt werden.
R+V lädt sich mit Einmalbeiträgen voll
Der Wiesbadener Konzern wächst dank Einmalbeiträgen stark in der Lebensversicherung. Die klassische Lebensversicherung kann dagegen kaum noch Zuwächse verzeichnen. In der Schaden- und Unfallversicherung stiegen die Beiträge kräftig. Ergebniszahlen nannte der Konzern noch nicht.
New York will Cyberrisiko bei Versicherern prüfen
Der Hackerangriff auf den US-Krankenversicherer Anthem hat Folgen. Im US-Bundesstaat New York tätige Versicherer müssen sich auf strengere Nachfragen der Aufsicht beim Thema Cyber-Sicherheit einstellen. Eine Umfrage der Aufsicht unter Versicherern hat gezeigt, dass viele Unternehmen beim Schutz von Kundendaten noch Nachholbedarf haben.
De Castries lobt EZB und fordert Digitalisierung
Die Europäische Zentralbank erhält für ihren Kurs Unterstützung aus einer ungewohnten Richtung. Axa-Konzernchef Henri de Castries begrüßte die Entscheidung der Europäischen Zentralbank, Anleihen im Umfang von mehr als einer Billion Euro aufzukaufen. De Castries äußerte sich im Interview mit der Süddeutschen Zeitung auch zur Nutzung von „Big Data“ und der Dringlichkeit des digitalen Umbaus.
Krankenversicherer Anthem gehackt
Cyber-Kriminelle haben sich Zugang zur IT des großen US-amerikanischen Krankenversicherers Anthem verschafft und sensible Daten von bis zu 80 Millionen Kunden und Mitarbeitern erbeutet. Experten vermuten, dass die Verantwortlichen in China sitzen. Betroffenen droht nun die Gefahr, dass die Täter in ihrem Namen aktiv werden. Eine erste Kundin hat bereits Klage gegen den Versicherer eingereicht. Ob Anthem versichert ist, ist nicht bekannt.
Kassen kritisieren Regulierungspraxis
Wenn es um die Regulierung von ärztlichen Behandlungsfehlern geht, stehen die Haftpflichtversicherer immer mehr auf der Bremse, beklagt die gesetzliche Krankenkasse AOK Nordwest. Gerade bei teuren Fällen verneinten die Versicherer generell die Deckung. Der Vorstandsvorsitzende der Kasse Martin Litsch fordert, dass die Ärztekammern besser kontrollieren müssten, ob Ärzte eine ausreichende Haftpflichtdeckung haben, damit die Ansprüche von Patienten und Krankenkassen im Schadenfall auch befriedigt werden können.
Allianz: Alterssicherungssysteme unter Druck
Die Allianz nutzt ihr 125-jähriges Jubiläum für Diskussionen über Zukunftsthemen der Gesellschaft: Klimawandel, Demographie, Zuwanderung, Digitalisierung. In Berlin machte Allianz-Chef Michael Diekmann den Anfang und erklärte, sowohl kapitalgedeckte als auch umlagefinanzierte Altersvorsorgesysteme seien unter Druck und müssten neue Antworten finden. Finanzminister Wolfgang Schäuble sagte der Versicherungsbranche mehr Projekte unter privater und öffentlicher Partnerschaft zu.
Aon: Versicherer müssen Cyber-Expertise liefern
Das Geschäft mit Cyber-Versicherungen nimmt Fahrt auf. Doch noch fällt es vielen Unternehmen schwer, ihr eigenes Risiko einzuschätzen. Allein könnten die Firmen oft keine umfassende Risikobewertung leisten, warnt der Versicherungsmakler Aon in seinem aktuellen Marktreport. Versicherer sollten helfen, gefährdete Werte im Unternehmen auszumachen und die Gefahr durch Cyberangriffe zu bewerten. Damit die Wirtschaft weiter wachsen kann, müssen Cyber-Risiken beherrschbar werden, mahnt Aon.













