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Versicherer wollen mit Preiserhöhungen wachsen

 Exklusiv  Während der Versichererverband GDV kürzlich seine Wachstumserwartungen für die deutschen Versicherer in diesem Jahr heruntergeschraubt hatte, geben sich Führungskräfte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in einer Befragung des Beraters Horváth überraschend optimistisch. Sie rechnen 2024 mit einem Prämienwachstum von 4,5 Prozent. Erzielen wollen sie das vor allem über Preiserhöhungen. Eine Besinnung auf das Kerngeschäft soll helfen, die Profitabilität zu wahren.

EuGH weitet Insolvenzschutz bei Pauschalreisen aus

Die Corona-Pandemie zieht immer noch weite Kreise in der Versicherungsbranche. In einer aktuellen Entscheidung hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) nun festgelegt, dass auch Ansprüche von Reisenden unter eine Insolvenzpolice fallen, die ihren Urlaub bereits vor der Pleite des Reiseveranstalters aufgrund von Corona abgesagt hatten. Das Urteil bezieht sich auf zwei Fälle, einen aus Belgien und einen aus Österreich, ist allerdings auch für alle anderen nationalen Gerichte in der EU bindend.

Deutsche Schadenversicherer stehen besser da

Deutsche Schadenversicherer stehen im europäischen Vergleich besser da als zunächst gedacht. So haben die deutschen Gesellschaften inzwischen zur Spitzengruppe um Großbritannien und Italien aufgeschlossen. Den beiden Märkten hatte die US-Ratingagentur Fitch bereits zu Jahresbeginn die stärksten Preiserhöhungen zugetraut. Versicherer in anderen Teilen Europas zeigen sich dagegen weniger dynamisch.

Sixth Street kauft Enstar für 5,1 Mrd. Dollar

Der global ausgerichtete Investor Sixth Street übernimmt den Run-off-Spezialisten Enstar zusammen mit anderen Investoren für 5,1 Mrd. Dollar (4,7 Mrd. Euro). Die Transaktion soll bis Mitte 2025 abgeschlossen sein, Enstar wird von einer börsennotierten Firma in ein Unternehmen in Privatbesitz umgewandelt. Am operativen Geschäft soll das nichts ändern, auch der Name Enstar bleibt erhalten. Enstar konnte seinen Gewinn im zweiten Quartal steigern.

S&P stuft Munich Re hoch

Während die Ratingagentur A.M. Best das Rating des französischen Rückversicherers Scor wegen einer Gewinnwarnung derzeit kritisch unter die Lupe nimmt, kann sich Konkurrent Munich Re über eine Heraufstufung freuen. S&P hat die Ratings des Rückversicherers von AA- auf AA hochgesetzt. Die Ratingagentur lobt die diversifizierte Aufstellung der Munich Re. Auch dem fusionierten Gothaer-Barmenia-Konzern könnte bald eine Rating-Verbesserung ins Haus stehen.

Frank Grund geht zur Generali

 Leute – Aktuelle Personalien  Den ehemaligen Chef der Versicherungsaufsicht der BaFin Frank Grund zieht es in gleich drei Aufsichtsräte des italienischen Versicherers Generali. Die Gesellschaft bestätigte entsprechende Informationen des Versicherungsmonitors. Außerdem: An der Spitze des Continentale-Versicherungsverbundes folgt Gerhard Schmitz auf CEO Christoph Helmich, der in den Ruhestand geht. In der Führung der asiatischen Niederlassung des Industrieversicherers Axa XL gibt es zwei personelle Neuigkeiten.

KI-Verordnung: Sind Ihre Anwendungen konform?

 Legal Eye – Die Rechtskolumne  Das EU-Parlament hat am 19. April 2024 ein Corrigendum des englischen Wortlauts der EU-Verordnung für künstliche Intelligenz (KI-VO) vorgelegt. Der Rat der EU hat am 21. Mai 2024 diesen finalen Wortlaut genehmigt. Seit dem 13. Juni 2024 liegt er in allen EU-Amtssprachen vor und wurde am 12. Juli 2024 im EU-Amtsblatt veröffentlicht. Die KI-VO wird in dieser Woche am 1. August in Kraft treten. Einige Teile werden bereits ab dem 2. Februar 2025 gelten. Sind Ihre KI-Anwendungen auf Konformität geprüft?

Nürnberger: Kein Gewinn im Jahr 2024

Nach einem unterm Strich verlustreichen ersten Halbjahr kassiert die Nürnberger ihre Gewinnprognose für das Gesamtjahr 2024. Statt von 40 Mio. Euro bis 50 Mio. Euro geht das Unternehmen laut einer Pflichtmitteilung inzwischen von einem „ausgeglichenen Ergebnis“ aus. Das heißt: Einen Überschuss wird es bei den Franken in diesem Jahr nicht geben. Das noch im April kommunizierte Ziel, mithilfe eines Effizienzprogramms 2026 oder 2027 wieder einen Gewinn von mindestens 100 Mio. Euro zu erreichen, scheint aktuell in weiter Ferne.

Aon vorneweg: Top-Makler mit Umsatzplus

Die größten Makler der Welt melden allesamt gesteigerte Gewinne für das zweite Quartal dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Den größten Sprung machte Aon, das insbesondere dank der inzwischen abgeschlossenen NFP-Übernahme 18 Prozent mehr umsetzte als zuvor. Die aktuellen Zahlen von Marktführer Marsh McLennan, Gallagher und WTW festigen das Maklerranking. Die neuerdings stagnierenden Preise in der Industrieversicherung wirkten sich noch nicht auf die aktuellen Ergebnisse aus.

Fitch baut Versicherungsteam um

 Leute – Aktuelle Personalien  Die Ratingagentur Fitch benennt mit Harish Gohil einen neuen Head of Insurance. Seine Vorgängerin Cynthia Chan ist in das Bankensegment des Unternehmens gewechselt. Der Finanzberater Finum Finanzhaus erweitert mit Ernennung von Max Zinkel seinen Vorstand. Allianz Commercial in Singapur hat mit Karlis Trops einen neuen Head of Cyber & Tech PI und Liberty Mutual mit Julie Haase eine neue Chief Financial Officer.

FWU bleibt nicht der letzte Fall

 Herbert Frommes Kolumne  Die Insolvenz der FWU-Obergesellschaft und ihrer Luxemburger Lebensversicherungs-Tochter ist das Ergebnis eines härteren Vorgehens der Luxemburger Aufsicht. Es wird nicht bei FWU allein bleiben. Lebensversicherer mit extrem hohen Kosten und langen Laufzeiten für ihre Verträge müssen damit rechnen, dass die Aufseher genauer hinsehen als bislang. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen.

Barmenia und Gothaer regeln Anteilsverhältnisse

Die Fusion von Barmenia und Gothaer schreitet voran: Die Mitgliedervertreterversammlungen der beiden Versicherer haben den Verträgen für den geplanten Zusammenschluss zugestimmt, die Vorstände haben die Verträge unterzeichnet. Inzwischen steht auch fest, welchen Anteil die beiden Versicherungsvereine an der gemeinsamen Gesellschaft haben werden. Für die Belegschaften soll mit dem Tag des Zusammenschlusses eine dreijährige Beschäftigungsgarantie gelten.

W&W korrigiert Gewinnprognose erneut nach unten

Der Versicherungs- und Bausparkonzern Wüstenrot & Württembergische korrigiert seine Gewinnprognose wie schon 2023 nach unten. Im laufenden Jahr wird der Gewinn nach dem Rechnungslegungsstandard IFRS deutlich unter dem Vorjahreswert von 140,5 Mio. Euro liegen. Ursprünglich hatte das Unternehmen einen höheren Gewinn erwartet. Grund für die Abstufung sind hohe Schäden durch Unwetter. Das prognostizierte Ergebnis nach Handelsgesetzbuch bleibt derweil im erwarteten Rahmen.

Aba begrüßt bAV-Referentenentwurf

Die Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung (Aba) findet Vieles richtig am Referentenentwurf für ein neues Betriebsrentenstärkungsgesetz, den Bundesarbeits- und Bundesfinanzministerium vorgelegt haben. Sie vermisst aber den großen Wurf. Der Verbandsvorsitzende Georg Thurnes forderte, dass etwa die Regeln zur Förderung der betrieblichen Altersversorgung (bAV) von Geringverdienern noch mehr gestärkt werden sollten. Aber dafür fehlt offensichtlich das nötige Kleingeld.

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