Swiss Re will Einsatz von KI ausbauen und Kosten sparen

Der Züricher Rückversicherer Swiss Re peilt für das kommende Jahr einen Nettogewinn von 4,5 Mrd. Dollar (3,8 Mrd. Euro) an und enttäuscht damit Anleger. Analysten hatten mit 4,8 Mrd. Dollar gerechnet. Chef Andreas Berger verteidigte seine Entscheidung mit einem herausfordernden Markt und damit, dass sich Swiss Re auf Zukäufe vorbereite. Außerdem will er durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) und anderen Datentechnologien die Effizienz steigern.

UK-Regierung sieht Versicherer in der Pflicht

Die britische Schatzkanzlerin Rachel Reeves fordert Unternehmen der Versicherungsbranche zu mehr Investitionen in Großbritannien auf. Bei einem Treffen am 5. November in London will sie den Chefs von Swiss Re, Howden, Hiscox und anderen Unternehmen mitteilen, dass sie die Bürokratie im Versicherungssektor reduziert hat und nun im Gegenzug mehr Investitionen in den britischen Markt erwartet. Zuerst hatte die Financial Times darüber berichtet.

„Wir sehen in Deutschland viel Potenzial“

Exklusiv

Tina Baacke ist seit Juni 2025 für die Ländereinheit Deutschland und Österreich bei Swiss Re Corporate Solutions verantwortlich. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor erklärt sie, warum der Industrieversicherer einen besonderen Fokus auf Deutschland legen will. Bei ihren Kunden sieht die Managerin Naturkatastrophen und politische Instabilität als drängendste Themen. Hier seien innovative Lösungen gefragt, die über den reinen Risikotransfer hinausgehen. 

Swiss Re: Haftpflicht-Sanierung abgeschlossen

Das US-Haftpflichtgeschäft hatte dem Rückversicherer Swiss Re zuletzt heftige Kopfschmerzen bereitet. Wegen steigender Schäden musste der Konzern Nachreservierungen vornehmen und trennte sich im großen Stil von unprofitablem Geschäft. Die Sanierung ist nun abgeschlossen, verkündete Konzernchef Andreas Berger bei der Vorstellung der Halbjahreszahlen. Der Verzicht auf Haftpflichtgeschäft machte sich zwar noch beim Umsatz bemerkbar, aber beim Gewinn konnte die Swiss Re ein sattes Plus verbuchen.

Daten entscheiden über Zukunft der Kfz-Versicherung

Nach einem Milliardenminus in den vergangenen Jahren könnten die deutschen Autoversicherer 2025 endlich wieder schwarze Zahlen schreiben. Allerdings bedeutet das nicht, dass alles gut ist, sagte VHV-Vorstand Thomas Diekmann (Bild). Die hohen Preise für Ersatzteile könnten durch die US-Importzölle weiter befeuert werden. Er warb für Kooperationen mit der ebenfalls nicht krisenfreien Automobilbranche zu beider Seiten Nutzen. Der ehemalige IT-Chef der Allianz Christof Mascher forderte einen Datenaustausch zwischen den beiden Branchen.

Die Zukunft der Kfz-Versicherung

 Was die Woche bringt  An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: „Mobility Insurance Network Conference“ der neuen Beratungsgesellschaft Crede & Company

DEVK ernennt neue IT-Vorständin

 Leute – Aktuelle Personalien  Manuela Moog wird zum 1. November die neue IT-Vorständin der DEVK. Sie folgt auf Michael Knaup, der Anfang 2026 Chef des Kölner Versicherers wird. Außerdem: Der bekannte Versicherungsexperte Stephan Schinnenburg hat ab Herbst einen neuen Arbeitgeber. Personelle Veränderungen gibt es auch bei Finvoice, Geneva Association, Bain & Company und Hive.

Swiss Re: Viele Probleme, mehr Gewinn

Trotz eines turbulenten Jahresauftakts konnte der Rückversicherer Swiss Re seinen Konzernüberschuss im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres steigern und damit die Erwartungen der Analysten übertreffen. Allerdings musste die Gruppe im versicherungstechnischen Ergebnis Rückgänge hinnehmen. Auch die Nachreservierung im US-Haftpflichtgeschäft wirkt noch nach. Laut Swiss Re ist die Gewinnsteigerung auf die disziplinierte Zeichnungspolitik, günstige Investitions- und Steuereffekte sowie höhere Kapitalerträge zurückzuführen.

Swiss Re strukturiert Industrieversicherung um

Der Rückversicherer Swiss Re will sein globales Industrieversicherungsgeschäft in Ländereinheiten aufteilen. Demnach werden am 1. Juni 2025 insgesamt neun Market Units ihren Betrieb aufnehmen. Außerdem hat das Unternehmen Katie McGrath zur Underwriting-Chefin (CUO) der Industrietochter und Kera McDonald zur Group-CUO befördert. Die Gesellschaft konnte ihren Gewinn gegenüber dem Vorjahr steigern, hat die die Ziele im Segment Schaden und Unfall jedoch verfehlt.

Der Rückblick auf 2024 Teil 1: Benko-Pleite, Schadenbearbeitungs-Defizite, Baltimore-Brücke

Überschwemmungen in Spanien, Nahost-Krieg, die Wiederwahl von US-Präsident Donald Trump, eine schwächelnde Wirtschaft und der Bruch der Ampel-Koalition: Im Jahr 2024 ist einiges passiert – auch in der Versicherungswirtschaft. In den ersten vier Monaten des Jahres hat die Branche mit der Benko-Pleite zu kämpfen, der Makler WTW mit dem Verlust von Spitzenpersonal, Kfz-Marktführer HUK-Coburg mit der Schadenregulierung und der Konsolidierer Kompass Group mit sich selbst. Hier der erste Teil unseres dreiteiligen Jahresrückblicks.

Swiss Re will schneller und schlanker werden

Für 2024 musste die Swiss Re ihr Gewinnziel aufgrund von Nachreservierungen in der US-Haftpflicht von mehr als 3,6 Mrd. Dollar (3,4 Mrd. Euro) auf über 3 Mrd. Dollar nach unten korrigieren. Im kommenden Jahr will der Schweizer Rückversicherer wieder durchstarten und mehr als 4,4 Mrd. Dollar verdienen. Konzernchef Andreas Berger sieht dafür gute Rahmenbedingungen. Zudem will das Unternehmen schneller und schlanker werden. Das soll mit Kosteneinsparungen von 300 Mio. Dollar bis 2027 einhergehen.

Swiss Re: Schluss mit Nachreservierungen

Die Swiss Re sieht keinen Bedarf für weitere Nachreservierungen im US-Haftpflichtgeschäft in der Schaden- und Unfallrückversicherung (P&C Re). Die soziale Inflation sei in den USA nicht so hoch ausgefallen, wie das Unternehmen anfangs befürchtet hatte, erläuterte Konzernchef Andreas Berger bei der Vorstellung der Zahlen für die ersten neun Monate. Der Rückversicherer musste für das US-Haftpflichtgeschäft kürzlich Nachreservierungen von 2,4 Mrd. Dollar vornehmen und hat daraufhin sein Gewinnziel für das Gesamtjahr nach unten korrigiert.

Allianz Direct übernimmt Iptiq EMEA P&C

Der Direktversicherer Allianz Direct übernimmt das europäische Schaden- und Unfallgeschäft der Swiss Re-Tochter für Digitalgeschäft Iptiq samt 100 Mitarbeitern und 130.000 Kunden. Der Risikoträger soll auf die Allianz Direct Versicherungs AG verschmolzen werden. Swiss Re hatte im Mai 2024 angekündigt, sich von Iptiq zu trennen, nachdem die Tochter die Erwartungen nicht hatte erfüllen können.

Rückversicherer: Warum der Datentausch nötig ist

Großrisiken wie Cyber und der Klimawandel machen es nötig, dass Rückversicherer, Erstversicherer und Makler besser kooperieren und Daten sowie Wissen austauschen, hieß es auf der Auftaktveranstaltung zum Branchentreffen in Baden-Baden am Sonntag. Das Thema sei allerdings sehr kontrovers, weil alle Beteiligten auf ihrer Datenhoheit bestehen, sagte Swiss Re-Chef Andreas Berger. Das gehe in Zukunft nicht mehr. Die Hurrikans „Helene“ und „Milton“ dürften den Markt nur dann verändern, wenn die Schäden über 50 Mrd. Dollar (46 Mrd. Euro) liegen, glaubt Guy Carpenter-Manager Laurent Rousseau.

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