Der Rückversicherungsmakler Aon Benfield macht der Branche Hoffnung. Er erwartet, dass die Nachfrage nach Rückversicherungen in diesem Jahr ansteigen wird. Das wären gute Nachrichten für die Anbieter. Sie leiden unter niedrigen Preisen, die zuletzt durch sinkende Nachfrage nach Rückdeckungen weiter unter Druck geraten sind. In der Erneuerung zum 1. Januar konnten Erstversicherer erneut günstigere Bedingungen und leicht sinkende Preise durchsetzen, so Aon Benfield.
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Rückversicherer: Preisverfall geht weiter
Die Prämien in der Rückversicherung sind weiterhin unter Druck. Die Erstversicherer konnten in den Verhandlungen zur Vertragserneuerung in den meisten Bereichen wieder sinkende Preise und bessere Bedingungen erreichen, berichtet der Rückversicherungsmakler Willis Re. Einen Lichtblick gibt es aber ausgerechnet bei der Konkurrenz durch alternatives Kapital: Die branchenfremden Investoren haben dazu beigetragen, den Preisverfall im US-Katastrophenmarkt zu verlangsamen.
Industrieversicherer üben Selbstkritik
Führende Industrieversicherungsmanager übten sich beim Treffen der europäischen Risikomanagervereinigung Ferma in Venedig in Selbstkritik. Die Branche müsse innovativer, schneller und effizienter werden sowie den Kunden mehr Serviceleistungen bieten, so die Führungskräfte. Während neue Wettbewerber wie Google den Versicherern Sorgen bereiten, sehen sie das alternative Kapital, das in den Markt strömt, eher gelassen.
Mit Flexibilität und starker Verteidigung gegen den Schnupfen
Meinung am Mittwoch Beim diesjährigen Rückversicherungstreffen in Monte Carlo wurde den Teilnehmern viel Improvisationsvermögen abverlangt. Wegen Bauarbeiten in einem der üblichen Treffpunkte, dem Hotel de Paris, war das benachbarte Straßencafé in diesem Jahr augenscheinlich noch stärker frequentiert. Flexibilität brauchen Rückversicherer auch, wenn es um die aktuellen Themen geht, die die Branche umtreiben: Konkurrenz durch alternatives Kapital, Preisdruck und Marktkonsolidierung. Nur wenn sie flexibel genug sind, können sie sich in diesem herausfordernden Marktumfeld erfolgreich positionieren.
Aon Benfield: Wachstum ist möglich
Erstversicherer kaufen seit Jahren immer weniger Rückversicherungsschutz ein. Für das kommende Jahr erwartet der Rückversicherungsmakler Aon Benfield aber eine leicht steigende Nachfrage, sagte Unternehmenschef Eric Andersen in Monte Carlo. Dazu soll der Transfer von Kreditausfall- und Annuitätsrisiken sowie von Katastrophenrisiken aus staatlichen Pools beitragen. Außerdem könnten geänderte Ratingkriterien die Nachfrage beflügeln. Aber am Marktgefüge wird das nichts Substantielles ändern. Der Zustrom von alternativen Kapitals hat sich im ersten Halbjahr 2015 zwar leicht abgebremst, wird aber weitergehen, erwartet der Makler.
Standard & Poor’s warnt Rückversicherer
Die Rückversicherer leiden unter niedrigen Preisen und einem Kapitalüberschuss im Markt. Darauf reagiert die Branche unterschiedlich, heißt es in einem aktuellen Report der Ratingagentur Standard & Poor’s. Während die meisten Unternehmen bei Katastrophenrisiken zurückhaltender geworden sind, übernehmen einige mehr Risiken in diesem Bereich. Das betrachtet die Ratingagentur mit Sorge. Vor allem, wenn es sich um wenig diversifizierte Anbieter handelt.
S&P: Alternatives Kapital weiter auf Vormarsch
Die Ratingagentur Standard & Poor’s rechnet damit, dass der Markt für Verbriefungen in der Rückversicherung in den kommenden Jahren weiter wachsen wird. Das Unternehmen erwartet weitere Innovationen im Markt und findet, dass die Grenzen zur traditionellen Rückversicherung weiter verschwimmen. Investoren warnt die Ratingagentur, die Risikobewertung nicht zu vernachlässigen.
Studie: 87,3 Mrd. Dollar ILS-Volumen bis 2019
Laut einer aktuellen Studie der Universität St. Gallen liegt das Volumen an Versicherungsverbriefungen mit 44,7 Mrd. Dollar nicht nur weit höher als angenommen. Sie prophezeit dem Markt auch ein rasantes Wachstum: Die befragten Investoren rechnen mit einer Verdoppelung des Volumens bis 2019. Den Hoffnungen der Rückversicherer, das alternative Kapital verschwinde bald wieder vom Markt, erteilen die Wissenschaftler eine Absage.
Verunsicherte Rückversicherer
Herbert Frommes Kolumne Das Rückversicherungssymposium der Fachhochschule Köln hat gezeigt, dass die Branche zutiefst verunsichert ist. Es weiß niemand wirklich, wie es für die Rückversicherer in den kommenden Jahren weitergeht. Klar ist nur, dass die Gesellschaften den merkwürdigen Spagat der Jahre 2013 und 2014 – rasch sinkende Preise, stark steigende Gewinne – nicht mehr lange aushalten. Eine wichtige Frage ist, ob die Branche die momentane Marktlage einfach aussitzen kann oder sich ändern muss.
Lohrmanns Verunsicherung XCII
An dieser Stelle nimmt sich unser Zeichner Konrad Lohrmann jeden Freitag ein Thema aus der Branche vor. Heute: Das alternative Kapital ist immer dabei.
Alternatives Kapital bleibt auch nach Großschaden
Pensionsfonds und andere alternative Kapitalquellen machen Rückversicherern das Leben schwer. Das wird auch nach einem Zinsanstieg oder Großschaden so bleiben, sagte Dirk Lohmann von der Beratungsfirma Secquaero auf dem Rückversicherungssymposium der Kölner Fachhochschule. Dort wurde auch diskutiert, ob Rückversicherer gute Erstversicherer sein können und wie die Konsolidierung in der Branche weitergeht.
Swiss Re beobachtet Trend zu mehr M&As
Die Anzahl der Übernahmen und Transaktionen in der Versicherungsbranche ist zwar noch weit vom Vorkrisen-Level entfernt, doch Swiss Re sieht Anzeichen für neuen Schwung. Zu den Treibern gehören laut einer aktuellen Sigma-Studie alternative Kapitalgeber wie Pensionsfonds. Der Rückversicherer hofft offenbar auf Geschäftschancen.
Linke Tasche, rechte Tasche
Meinung am Mittwoch Der Blätterwald prognostiziert die Konsolidierung in der Rückversicherungsbranche und beschwört die Verschiebung der Gewichte zwischen den Anbietern „traditioneller“ Rückversicherung und dem beständigen Zufluss von „alternativer Kapazität“ zugunsten letzterer. Ob die höheren Verwaltungskosten beim Einsatz alternativen Kapitals den Vorteil durch den preisgünstigeren Risikotransfer übertreffen, muss diskutiert werden. Denn die Frage, inwieweit eine Überdehnung der Leistungserstellungskette den zunächst als effizient, effektiv und preiswert erlebten Abverkauf von Überkapazitäten ins Gegenteil verkehrt, wird selten gestellt.
Munich Re hofft auf Big Data
Der weltweit größte Rückversicherer Munich Re setzt große Hoffnungen in Big Data-Analysetechniken. Das Unternehmen verspricht sich davon neue Geschäftsfelder und einen entscheidenden Wissensvorsprung vor neuen Wettbewerbern. Auf einem Kongress in Potsdam zog Munich Res IT-Experte Johannes Plenio ein positives Zwischenfazit zu einer vor zwei Jahren gestarteten Big Data-Initiative.
Keine Atempause für Rückversicherer
Der Druck auf die Rückversicherungsprämien hält nach Einschätzung von Willis Re auch im neuen Jahr an. Anstatt auf einen großen Schaden oder steigende Zinsen zu hoffen, sollten die Rückversicherer an ihrem Geschäftsmodell arbeiten, rät der Makler. Diversifikation sei das neue Mantra.














