Archiv ‘Autoversicherung’

Cosmos Direkt: Einbruch bei Einmalbeiträgen

Die Prämieneinnahmen der Generali-Tochter Cosmos Direkt sind im vergangenen Jahr stark zurückgegangen. Weil der Versicherer sich mehr auf den Ertrag konzentrieren will, hat er die Verzinsung bei Einmalbeitragsprodukten stark zurückgefahren. Trotz des Umsatzeinbruchs hat das Unternehmen aber 2014 gut verdient. Cosmos Direkt-Chef Peter Stockhorst glaubt, dass die Zahl der Onlineabschlüsse in den kommenden Jahren stark steigen wird.

HUK-Coburg hängt die Allianz ab

Der Versicherer HUK-Coburg baut seinen Vorsprung in der Autoversicherung aus. Das Unternehmen hat jetzt mehr als 10 Millionen Fahrzeuge versichert und liegt damit um fast 2 Millionen vor der Allianz. Weil der Münchener Konzern auch viele Lkw versichert, sind die Beitragseinnahmen der Coburger allerdings niedriger. Eine Entscheidung über das Autoservice-Netz Service Select mit freien Werkstätten will die Gesellschaft in Kürze treffen. Auch in der privaten Krankenvollversicherung legt die HUK-Coburg entgegen dem Marktrend zu.

Pflegeversicherung im Test

 Was die Woche bringt:  An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Stiftung Warentest beschäftigt sich mit Pflegeversicherungen, Bilanzpressekonferenzen von HUK-Coburg und Cosmos Direkt.

Ergo sorgt sich um Lebensversicherung

In der Lebensversicherung lässt sich nach Ansicht von Ergo derzeit kein Geld verdienen. Der Gesellschaft machen die niedrigen Zinsen und die Kaufzurückhaltung der Kunden zu schaffen. Vorstandschef Torsten Oletzky hofft, dass die neue Lebensversicherung mit modifizierten Garantien wieder Wachstum bringen wird. Der Versuch von Ergo, besondere Elementarschadenpolicen in stark flutgefährdeten Gebieten zu verkaufen, war bislang nicht von Erfolg gekrönt. Aber die Schadenversicherung war 2014 insgesamt der große Gewinnbringer für das Unternehmen.

Vom Umgang mit Bestandskunden

 Meinung am Mittwoch:  Bestandskunden haben es in der Assekuranz nicht leicht. Aus Mangel an wirklichem Neugeschäft versuchen viele Versicherungsvermittler, bestehende Verträge umzudecken, um nochmal Provisionen kassieren zu können. In der privaten Krankenversicherung können Kunden, auch wenn es für sie sinnvoll wäre, dagegen nur unter erheblichen Schwierigkeiten die Gesellschaft wechseln. Deshalb werden sie stiefmütterlich behandelt. Die Möglichkeit zur Mitnahme der Alterungsrückstellungen muss verbessert werden.

Sturm „Niklas“: Bis 1,9 Mrd. Euro Schaden in Europa

Die versicherten Schäden durch den Sturm „Niklas“ bleiben auch nach neuesten Schätzungen hinter denen durch „Kyrill“ im Jahr 2007 zurück. Die Risikoanalysefirma Air Worldwide schätzt, dass „Niklas“ die Assekuranz maximal 1,9 Mrd. Euro kosten wird. Auch die Versicherungskammer Bayern rechnet mit vergleichsweise geringen Schäden.

Sturm „Niklas“ sorgt für Verwüstungen

Ganz Deutschland wurde am Dienstag und in der Nacht auf Mittwoch von teils schweren Sturmböen heimgesucht. Es gab Tote und Verletzte, der Bahn- und Flugverkehr war teils unterbrochen. Die Versicherer wollen noch keine Schadenschätzungen abgeben, laut GDV dürfte das Ausmaß aber unter dem liegen, das der Sturm „Kyrill“ 2007 verursacht hat.

Exklusiv: Generali mit revolutionärer Unfallpolice

Der Generali-Konzern setzt bei den Telematik-Tarifen noch einen drauf: Während die Entwicklung von speziellen Angeboten in Zusammenarbeit mit dem südafrikanischen Gesundheitsdienstleister Discovery und seinem Vitality-Angebot auf vollen Touren läuft, hat das Unternehmen für den Bereich Unfallversicherung bereits ein fertiges Produkt. Mit der Marke UPP (Unfall-Präventions-Police) will die Gesellschaft punkten. Der Clou: Wer wenig ausgeht, zahlt weniger. Nachtrag vom 2. April 2015: Natürlich gibt es keine UPP-Policen. Es handelte sich um den Aprilscherz des Versicherungsmonitors.

Talanx: Turbulente Zeiten

 Der Health Check  Der Versicherer Talanx leidet wie die gesamte Branche unter den niedrigen Zinsen mit ihren mannigfachen Konsequenzen. Dazu kommt der Druck, die anstehenden Digitalisierungshürden zu meistern. Allerdings gibt es in Hannover Besonderheiten, die das Unternehmen vor große Herausforderungen stellen. Um Talanx begreifen zu können, muss man verstehen, was das Unternehmen antreibt: Talanx will in erster Linie ein guter Industrieversicherer für seine Mehrheitseigner sein. Alle anderen Aktivitäten sind diesem Ziel untergeordnet. Und: Der Börsengang hat Cash gebracht. Aber er enthüllt auch, was Anleger von den einzelnen Talanx-Aktivitäten halten.

Germanwings: Schäden auch bei Suizid gedeckt

Der grausame Hintergrund des Absturzes des Germanwings-Fluges 4U 9525 ändert nur wenig an dem Millionenschaden, der auf die Versicherer unter Führung der Allianz zukommt. Denn die Haftpflichtversicherer der Lufthansa müssen in jedem Fall zahlen. Aber der mögliche Suizid des Co-Piloten könnte dafür sorgen, dass die Versicherer auf Änderungen an den Systemen drängen, mit denen Cockpit-Türen gegen das Eindringen aus der Fluggastkabine geschützt sind, heißt es bei Branchenexperten. Außerdem werden die Versicherer wohl auf der Zweipersonen-Regel für Cockpit-Anwesenheit bestehen.

Basler wird im Industriegeschäft vorsichtig

Die zur Schweizer Baloise gehörenden Basler Versicherungen in Deutschland haben sich aus unprofitablen Bereichen der Industrieversicherung wie dem Flottengeschäft zurückgezogen. Dieser Schritt und ein rückläufiges Lebengeschäft haben die Prämieneinnahmen im vergangenen Jahr sinken lassen. Auch der Gewinn war wegen einer hohen Großschadenbelastung und Aufwendungen für die Restrukturierung der deutschen Geschäftseinheit rückläufig.

Update 2: Allianz und Talanx versichern Germanwings-Maschine

Allianz Global Corporate & Specialty, die Industrieversicherungstochter der Allianz, hat bestätigt, dass sie führender Versicherer des am Dienstag verunglückten Germanwings-Flugs ist. Zur Höhe des Schadens mochte sich das Unternehmen nicht äußern. Es ist das vierte schwere Unglück, dass die Allianz in den vergangenen zwölf Monaten trifft. Im Konsortium sollen unter anderem AIG und Talanx sein. Talanx hat seine Beteiligung bestätigt. Es gibt jetzt auch erste seriöse Schadenschätzungen im Markt.

Talanx mit vielen Baustellen

Der Talanx-Konzern plant nach deutlich schlechteren Zahlen in der Industrieversicherung ein Sanierungsprogramm für seine inländischen Industrieverträge. Rasenmähermethoden soll es aber nicht geben. Im Bereich Privat- und Firmenkunden will das Unternehmen heftig in die IT investieren und die strategischen Schwerpunkte neu bestimmen. Wegen positiver Entwicklungen in der Rückversicherung und im Ausland war der Gewinn für 2014 ordentlich, aber 2015 wird eines der herausforderndsten Jahre seit langem, sagte Vorstandschef Herbert Haas.

Analyse-Ansatz für Telematik-Tarife

Telematik-Tarife sind eines der Zukunftsthemen der Assekuranz. Eine Versicherungsmathematikerin hat jetzt eine statistische Methode vorgestellt, mit der sich über die kombinierte Auswertung von Beschleunigung, Abbremsen sowie der Geschwindigkeit sechs verschiedene Fahrstile unterscheiden lassen. Durch die gemeinsame Betrachtung der Werte ließen sich Fehlschlüsse vermeiden, so die Aktuarin.

Streit um individuelle Tarifierung

Klaus Müller vom Verbraucherzentrale Bundesverband hat auf einer Tagung in Berlin für standardisierte Allgefahren-Verträge für Risiken wie Haftpflicht, Berufsunfähigkeit oder Überschwemmung mit Opting Out-Option geworben. Der Markt sei nicht nur unübersichtlich, sondern einige Verbraucher hätten auch keinen Zugang zum Versicherungsschutz, sagte er. Das liege auch an der Fragmentierung der Versichertenkollektive durch die Einführung von immer mehr Tarifierungsmerkmalen. Guido Bader von der Stuttgarter Lebensversicherung bezeichnete den Vortrag als „Angst-, Schiss- und Panikrede“.

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