Archiv ‘BaFin’

Mehr übers Underwriting sprechen

Die Umweltorganisation WWF fordert von den Versicherern weltweit mehr Engagement für den Klima- und Umweltschutz. Bislang liege bei diesem Thema der Fokus auf der Rolle der Unternehmen als Investoren. Die Verantwortung der Branche beim Underwriting finde zu wenig Beachtung. Doch auch von der Finanzaufsicht BaFin wollen die Umweltschützer mehr Engagement. Die Bedrohung für das Finanzsystem durch Naturrisiken sei nicht ausreichend im Blick.

Kabinett bestätigt Julia Wiens

 Leute – Aktuelle Personalien  Die Bundesregierung hat sich am Mittwoch auf Julia Wiens für den Posten an der Spitze der Versicherungsaufsicht der BaFin geeinigt. Das bestätigte das Bundesfinanzministerium auf Nachfrage. Der Versicherungsmonitor hatte am Montag exklusiv über die Nachfolge von Frank Grund berichtet. Außerdem: Der britische Spezialmakler Miller steigt in das Geschäft mit Leasing-Versicherungen ein, Aeolus bekommt einen neuen Partner, Acrisure Re tritt in den Markt für Katastrophenanleihen ein, und die Run-off-Plattform Viridium hat eine neue Sprecherin.

Wiens soll Versicherungsaufsicht leiten

 Exklusiv  Die Bundesregierung macht nach Informationen des Versicherungsmonitors die 53-jährige Mathematikerin Julia Wiens zur Chefin der Versicherungsaufsicht bei der BaFin. Bestätigen will das Finanzministerium die Personalie allerdings nicht. Wiens würde auf Frank Grund folgen, der Ende des Monats ausscheidet. Sie ist zurzeit Vorstandsmitglied bei der Baloise.

Industrie will mehr Captives in Deutschland

Das Interesse an der Selbstversicherung war bei deutschen Unternehmen lange nicht so hoch wie zurzeit. Die Hürden zur Gründung einer Captive sind allerdings hoch. Dazu kommt, dass Deutschland als Standort für neue Captives praktisch keine Rolle spielt, anders als Luxemburg, Irland oder Malta. Das würde der Gesamtverband der versicherungsnehmenden Wirtschaft (GVNW) gerne ändern und plant, das Gespräch mit der Politik zu suchen. Auftrieb geben die vor Kurzem in Frankreich eingeführten Erleichterungen für Captives.

FAMK: Ausreißer oder echtes Problem?

 Herbert Frommes Kolumne  Auf die Schieflage der sehr kleinen Freien Arzt- und Medizinkasse (FAMK) in Frankfurt reagieren PKV-Manager mit Schulterzucken. Ein Ausreißer, der auf einem merkwürdigen Geschäftsmodell beruht, so die einhellige Meinung. Ganz so einfach ist es nicht. Die meisten privaten Krankenversicherer sind Versicherungsvereine. Der Fall FAMK zeigt, wie schwer es ist, Vereine mit frischem Kapital zu versorgen. Auch die Aufnahme des Bestands durch einen anderen Verein, der ja nur seinen Versicherten verpflichtet ist, ist eine sperrige Angelegenheit.

PKV-Gesellschaft FAMK in Schwierigkeiten

 Exklusiv  Der 112 Jahre alte kleine private Krankenversicherer Freie Arzt- und Medizinkasse (FAMK) in Frankfurt ist in Schieflage. Der Vorstand, der identisch ist mit dem der Inter, sucht nach einer Lösung. Sie könnte in einer Bestandsübernahme durch die Inter bestehen oder in einer Stärkung des Eigenkapitals der FAMK. Die Gesellschaft versichert vor allem Feuerwehrleute und Polizeibeamte in Hessen.

Cyberattacke legt BaFin-Website lahm

Eine koordinierte Überforderung mit Anfragen hat die Website der Finanzaufsicht BaFin über das Wochenende und am Montag teilweise lahmgelegt. Verantwortlich war demnach eine sogenannte DDoS-Attacke. Andere Systeme seien nicht betroffen, teilte die Behörde mit. Die BaFin hat regelmäßig in der Versicherungswirtschaft Handlungsbedarf in Sachen Cybersicherheit angemahnt. Die Branche blickt mit gemischten Gefühlen auf das Thema, in dem auch großes Geschäftspotenzial steckt.

Aufseher kritisieren EU-Pläne

Bei der derzeit laufenden Überarbeitung des Aufsichtsregimes Solvency II winken Versicherern Kapitalerleichterungen. Die EU setzt darauf, dass sie die freiwerdenden Mittel in grüne Infrastrukturprojekte stecken werden. Versicherungsaufseher befürchten allerdings, dass die Konzerne das Geld eher an ihre Aktionäre ausschütten werden. Sie halten Kapitalerleichterungen in Zeiten anhaltender Instabilität für gefährlich.

Athora holt Querner und Pfaller

 Leute – Aktuelle Personalien  Der Run-off-Spezialist Athora Deutschland baut seine Führung radikal um. Neuer Chef wird Immo Querner, lange Jahre Finanzchef bei Gerling und bis 2020 bei Talanx. Finanzchefin wird Isabella Pfaller, bis 2022 Vorstand der Versicherungskammer Bayern und davor viele Jahre bei der Munich Re. Damit versucht Athora, die Spitze mit erfahrenen und bei der Finanzaufsicht BaFin bekannten Persönlichkeiten zu stärken. Athora will aktuell einen Bestand von der Axa übernehmen. Die Aufsichtsbehörden in Europa sind nervös wegen der Schieflage der italienischen Run-off-Gruppe Eurovita.

Gruppenversicherung, Rahmenvertrag oder Flottenvertrag – was gilt?

 Legal Eye – Die Rechtskolumne  Die Finanzaufsicht BaFin und die Deutsche Industrie- und Handelskammer haben kürzlich eine Mitteilung veröffentlicht, die vor dem Hintergrund der anhaltenden Unsicherheiten nach dem im vergangenen September ergangenen Urteil des Europäischen Gerichtshofs zum Thema Gruppenversicherungsverträge als Leitfaden fungiert. In der Beratungspraxis erlebt man häufig, dass bereits Unklarheiten und Unsicherheiten bestehen, ob es sich überhaupt um einen Gruppenversicherungsvertrag oder vielmehr um einen Rahmenvertrag handelt. Es kommt nicht allein auf die Überschrift eines Vertrages an, sondern vor allem auf seinen Inhalt.

Eiopa sieht Verbesserungsbedarf bei Produktaufsicht

Die von Petra Hielkema geleitete europäische Versicherungsaufsicht Eiopa sieht bei der Umsetzung der Vorgaben der Vertriebsrichtlinie IDD zur Produktaufsicht und Governance große Unterschiede zwischen den nationalen Aufsichtsbehörden. Die Mehrheit inklusive der deutschen Finanzaufsicht hatte zumindest Stand Ende März 2022 nur wenige der Erwartungen erfüllt, heißt es in einer Eiopa-Studie. Unter anderem hätten viele Aufseher nur marginale Ressourcen abgestellt und verfügten über keine umfassende Rahmenstruktur zur Identifizierung von Risiken für Verbraucher.

Zehn Jahre Versicherungsmonitor – ein Rückblick

Der Versicherungsmonitor feiert seinen zehnten Geburtstag. Ein Grund, um auf die spannendsten Geschichten aus dieser Zeit zurückzublicken. Neben der Corona-Pandemie und dem Krieg in der Ukraine gab es in den vergangenen fünf Jahren zahlreiche erinnerungswürdige Ereignisse: Generali verkauft die Generali Leben an den Abwicklungsspezialisten Viridium. Die seit über einem Jahr geplante Fusion von Aon und Willis Towers Watson platzt. Jörg Asmussen wird neuer Vorsitzender der Geschäftsführung vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft, und Sturmtief „Bernd“ sorgt für schwere Verwüstung. Hier der zweite und letzte Teil.

BaFin: Nachhaltigkeitsrisiken in den Fokus rücken

Die Finanzaufsicht BaFin sieht bei den Risikoberichten von Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung aus dem Jahr 2022 zwar Fortschritte gegenüber dem Vorjahr, aber immer noch Verbesserungsbedarf – auch bei den Nachhaltigkeitsrisiken. Hier will die Behörde den Pensionskassen und Pensionsfonds stärker auf die Finger schauen und möglicherweise ihre Anforderungen verschärfen.

Zehn Jahre Versicherungsmonitor – ein Rückblick

Im Jahr 2013 erschien zum ersten Mal der Newsletter des Versicherungsmonitors hinter der Bezahlschranke. Das Top-Thema damals: Der Internet-Riese Google rudert aufgrund technischer Probleme mit seinem Vergleichsportal für Versicherungen zurück. In den folgenden Jahren gab es noch viele andere spannende Themen wie den Boom des externen Run-offs, einen neuen digitalen Krankenversicherer und das Insurtech Financefox, das sich zum Einhorn Wefox mausert. Der Versicherungsmonitor blickt auf interessante Deals, wichtige Personalien und die großen Ereignisse der vergangenen zehn Jahre zurück. Hier der erste von zwei Teilen.

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