Der Gebäudeversicherungsmarkt in den USA steckt tief in der Krise. Zunehmende Naturkatastrophenschäden machen die Sparte höchst unrentabel. Das junge Start-up Stand Insurance will nun mithilfe von künstlicher Intelligenz den Markt retten. Eine individuelle Risikoanalyse von Gebäuden soll Schutzmaßnahmen effektiver und Policen bezahlbar machen. Die Gründer sind keine Unbekannten, sie haben unter anderem bei Metromile und Policy Genius gearbeitet.
Archiv ‘Deckungslücke’
BDVM sieht deutliche Kapazitätsengpässe
Die Lage auf dem Industrieversicherungsmarkt gilt im Vergleich zu der Situation vor einigen Jahren eigentlich als relativ entspannt. Doch nicht alle Sparten und Unternehmen profitieren davon. Der Bundesverband Deutscher Versicherungsmakler (BDVM) warnt vor deutlichen Deckungsengpässen in der Gewerbe- und Industrieversicherung. Auch abseits der üblichen Problembranchen wie Holzverarbeitung, Recycling und Galvanik fällt es Firmen immer schwerer, ausreichende Versicherungskapazitäten einzukaufen, zeigt eine Studie des Verbands.
Nach Silent Cyber droht Silent AI
Herbert Frommes Kolumne In den USA schließen erste Versicherer Risiken der künstlichen Intelligenz aus Standardpolicen für industrielle Sach- und Haftpflichtrisiken aus. Das Stichwort heißt Silent AI, AI steht für Artificial Intelligence. Vorbild ist Silent Cyber: Inzwischen haben fast alle Versicherer Cyber-Risiken aus ihren Industriepolicen ausgeschlossen und verweisen auf Spezialpolicen, die der Kunde bitte abschließen möge. Jetzt wird das Spiel mit der künstlichen Intelligenz wiederholt. Es sollte auch anders gehen.
Eiopa: Europäer haben zu wenig Elementarschutz
Viele Menschen in Europa sind nicht oder nur unzureichend gegen Naturkatastrophen versichert, und nur in wenigen Ländern ist eine solche Absicherung vorgeschrieben. Die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa stellt in einem aktuellen Arbeitspapier mögliche Ursachen für diese Deckungslücke zusammen. Viele Verbraucher sind sich ihrer Risiken nicht bewusst, haben aber auch Schwierigkeiten, die Policen und ihren Nutzen zu verstehen.
Herausforderungen internationaler Programme
Meinung am Mittwoch Internationale Versicherungsprogramme bieten multinationalen Unternehmen viele Vorteile, aber es gibt auch Herausforderungen zu bewältigen, um diese Vorteile realisieren zu können. Es gilt vor allem fünf Hürden zu meistern, von digitalen Systemen bis hin zum Schadenmanagement.
Naturkatastrophen kosten Versicherer 115 Mrd. Dollar
Hurrikan „Ian“ war die teuerste Naturkatastrophe des Jahres. Er ist für über die Hälfte der Versicherungsschäden durch Naturkatastrophen im Jahr 2022 verantwortlich. Insgesamt lagen sie nach den Zahlen des Swiss Re Instituts bei rund 115 Mrd. Dollar. Daneben kommen auch sekundäre Naturgefahren wie Überschwemmungen und Hagelstürme die Versicherer teuer zu stehen. Immerhin: Die Deckungslücke ist leicht zurückgegangen.
Lloyd’s und Aon wollen Kriegsfolgen versichern
Unternehmen sehen sich zurzeit so vielen Problemen gegenüber wie lange nicht. Für viele dieser Herausforderungen ist der russische Krieg gegen die Ukraine zumindest indirekt verantwortlich, heißt es in einem aktuellen Bericht des Versicherungsmarktes Lloyd’s und des Großmaklers Aon. Die beiden Unternehmen haben sich zusammengetan und ein Innovationsforum gegründet, das die Entwicklung neuer Versicherungslösungen für die Folgen des Krieges beschleunigen soll.
Eingelagertes Bargeld oft schlecht versichert
Immer mehr Unternehmen lagern größere Bargeldbestände bei Wertdienstleistern ein. Diese Firmen sind aber oft nicht gut versichert gegen den Verlust des Geldes, moniert Franz Janssen, Partner bei der Anwaltskanzlei Taylor Wessing. Die Dienstleister nutzten oft Policen aus dem Werttransportbereich oder Verträge, die für die Bearbeitung von Geldbeträgen in Cash-Centern gedacht sind, um Kundengelder abzusichern. Im Schadenfall besteht die Gefahr, dass die Deckungen nicht greifen, warnt der Jurist.
PKV-Verband für Leistungsdeckel in der Pflege
Weil die soziale Pflegeversicherung und ihr privates Pendant zur Deckung der tatsächlichen Pflegekosten nicht ausreichen, sollten die Deutschen zusätzlich vorsorgen. Darin waren sich die Teilnehmer einer Digitalveranstaltung des PKV-Verbands einig, auf der die Ergebnisse einer aktuellen Assekurata-Studie vorgestellt wurden. Pflegetagegeldpolicen sind am besten geeignet, um die Deckungslücke von durchschnittlich 2.184 Euro zu schließen, so die einhellige Meinung. Der PKV-Verband plädiert dafür, die Leistungen in der sozialen Pflegeversicherung einzufrieren, um die Beitragssteigerung zu bremsen.
Naturkatastrophen 2021 teurer als bisher geglaubt
Der Rückversicherer Swiss Re hat seine Schätzung zu den versicherten Schäden durch Naturkatastrophen im vergangenen Jahr nach oben korrigiert: Jetzt geht der Konzern von weltweit 111 Mrd. Dollar aus, nach 105 Mrd. Dollar bei der ersten Schätzung Ende Dezember 2021. Vor allem sogenannte sekundäre Naturgefahren wie Überschwemmungen kosteten die Versicherer viel Geld. Das bekamen auch deutsche Gesellschaften durch das Juli-Hochwasser zu spüren. Swiss Re verweist aber auch auf die „gravierende Deckungslücke“ zwischen wirtschaftlichen und versicherten Überschwemmungsschäden hierzulande, die es zu schließen gelte.
Howden besorgt um Absicherung immaterieller Werte
Ein immer größerer Teil der weltweiten Wirtschaftsleistung basiert auf immateriellen Vermögensgegenständen wie Daten, Software, Marken, Humankapital und Kundenbeziehungen. Im Gegensatz zu materiellen Werten wie Anlagen, Maschinen und Gebäuden sind diese aber größtenteils nicht versichert, schreibt der Makler Howden in einem Bericht. Das liegt auch daran, dass die Versicherer zu stark an traditionellen Deckungskonzepten und Underwriting-Strategien festhalten. Nicht greifbare Vermögenswerte unterliegen „unsichtbaren“ Risiken, die mit neuartigen Versicherungslösungen abgesichert werden müssen.
Schlechte Stimmung bei Mayer
Herbert Frommes Kolumne Eigentlich wäre in den katholischen Gegenden der Republik am 11.11. der Karneval eingeläutet worden, aber im Jahr 2020 fiel der Sessionsauftakt aus. Selbst die notorisch undisziplinierten Kölner haben sich daran gehalten, in diesem Jahr nicht auf die Straße und in die Kneipen zu strömen. Etwas gedämpft ist die Stimmung auch in den Versicherungsabteilungen mancher Industriekonzerne, die ja oft die juristische Form eines Maklerunternehmens haben. Wir haben ein Gespräch zwischen dem Finanzchef und dem Risikomanager der Mayerwerke belauscht.
Versicherer könnten Wirtschaft robuster machen
Die Weltwirtschaft verliert zunehmend an Robustheit: Die Volkswirtschaften sind im Jahre 2019 weniger in der Lage, die Auswirkungen eines Schocks zu absorbieren als vor zehn Jahren. Zu diesem Ergebnis kommt die Swiss Re in ihrem aktuellen Sigma-Report. Die Versicherer könnten dabei helfen, die Weltwirtschaft widerstandsfähiger zu machen: Die Deckungslücke bei Naturkatastrophen, Todesfallrisiken und Gesundheitskosten hat sich seit der Jahrtausendwende weltweit auf 1,2 Billionen Dollar mehr als verdoppelt. Würde diese Lücke in Form einer stärkeren Versicherungsdurchdringung geschlossen, könnte das die Widerstandsfähigkeit der Weltwirtschaft um mehr als eine Billion Dollar pro Jahr stärken – und die Gewinne der Versicherer erhöhen.
Swiss Re: Eigene Modelle statt von der Stange
Modelle zur Einschätzung von Risiken sollten Rückversicherer am besten selbst zusammen mit Partnern entwickeln, rät der Rückversicherer Swiss Re. Von den Risikomodellen, die externe Firmen anbieten, hält Group Chief Underwriting Officer Edouard Schmid nicht viel. Es gebe nur noch wenige Unternehmen im Markt und eine entsprechend begrenzte Anzahl an Risikosichtweisen, sagte er beim Rückversicherungstreffen in Monte Carlo. Zuvor hatte A.M. Best die Modellgläubigkeit der Rückversicherer scharf kritisiert. Swiss Re rechnet im kommenden Jahr mit stabilen bis leicht steigenden Preisen.
Die Deckungslücke mit vereinter Kraft verkleinern
Meinung am Mittwoch Die Deckungslücke zwischen wirtschaftlichen und versicherten Schäden aus Naturkatastrophen, die sogenannte Protection Gap, ist nach wie vor hoch. Das gilt insbesondere für Schwellen- und Entwicklungsländer. Schließen lässt sie sich nur mit vereinten Kräften. Partner aus unterschiedlichen Bereichen müssen zusammenarbeiten, von der Weltbank über Regierungen bis hin zu Risikomodellierern, aber auch innerhalb der Versicherungsbranche ist Kooperation gefragt. Ziel ist es, Risiken aus Naturkatastrophen besser zu verstehen, um den Schutz zu verbessern.














