Viele Versicherer sprechen sich gegen eine Pflichtversicherung für Elementarschäden aus, doch für die Ratingagentur Assekurata führt kein Weg daran vorbei. Ohne ein Obligatorium, das Hausbesitzer vor Hochwasserschäden schützt, werde es keine flächendeckende Absicherung gegen das Risiko geben, sagte Analyst Dennis Wittkamp bei einer Pressekonferenz. Freiwillige Lösungen wie das Opt-Out-Modell des GDV reichten nicht aus. Schaden- und Unfallversicherer werden sich nach Einschätzung von Assekurata auf magere Jahre einstellen müssen.
Archiv ‘GDV’
Öffentliche fordern Stop-Loss und strikte Prävention
Exklusiv Der Verband öffentlicher Versicherer schaltet sich mit einer Stellungnahme in die Diskussion um die Elementar-Versicherung ein. Er lehnt wie der GDV ein Obligatorium ab und setzt auf das vom Versichererverband erarbeitete Opt-Out-Modell. Allerdings müsse jedwede Erhöhung der Versicherungsdichte mit konkreten Präventionsmaßnahmen einhergehen – nicht nur bei den Versicherten, sondern auch auf kommunaler Ebene. Außerdem fordern die bei Elementarrisiken besonders exponierten Öffentlichen eine Stop-Loss-Regelung, die die Haftung der Versicherer begrenzen würde.
Großer Handlungsdruck bei Elementarversicherung
Gert Wagner (Bild), Senior Research Fellow am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung und früheres Mitglied des Sachverständigenrats für Verbraucherfragen, ist unzufrieden mit den Fortschritten bei der Absicherung von erweiterten Elementargefahren. Obwohl verfassungsrechtliche Bedenken gegen eine Pflichtversicherung ausgeräumt worden seien, habe Bundesjustizminister Marco Buschmann von der FDP das Vorhaben aus politischen Gründen verhindert. Verbänden wie dem Verbraucherzentrale Bundesverband und dem GDV, die eigene Modelle erarbeitet haben, warf Wagner bei einer Fachveranstaltung des Bundes der Versicherten vor, nicht ausreichend in die Details zu gehen.
GDV begrüßt Whistleblower-Schutz
GDV-Geschäftsführer Jörg Asmussen sieht die Einführung des Hinweisgeberschutzgesetzes positiv. Das Gesetz soll Whistleblower schützen, die auf Fehlverhalten in Unternehmen aufmerksam machen wollen. Zudem müssen Unternehmen und Kommunen Meldestellen einrichten, die unabhängig sind. Der GDV erwartet, dass dadurch Wirtschaftsdelikte und Schadenzahlungen sinken. Das Gesetz ist am Donnerstag vom Bundestag verabschiedet worden, der Bundesrat soll Freitag folgen.
Bauinflation treibt die Sachprämien
Die Wohngebäudeversicherung wird in diesem Jahr größter Wachstumstreiber bei den Prämieneinnahmen der deutschen Versicherer sein. Aufgrund automatisierter Beitragsanpassungen dürfte die Steigerung hier 16 Prozent betragen und damit noch deutlich über der Inflationsrate liegen. Davon geht der Versichererverband GDV in seiner erstmals vorgelegten detaillierten Branchenprognose aus. Er hatte bereits Anfang April seine spartenübergreifenden Erwartungen nach unten korrigiert. In der Schaden- und Unfallversicherung geht er aber weiterhin von einem höheren Wachstum als noch 2022 aus.
Lohrmanns Verunsicherung: Sonnenkönig Asmussen
An dieser Stelle nimmt sich unser Zeichner Konrad Lohrmann jeden Freitag ein Thema aus der Branche vor. Heute: GDV schafft klare Machtverhältnisse
VM NewsQuiz Nr. 233
Das Thema Altersvorsorge beschäftigt viele. Besonders junge Leute stehen dem Ruhestand mit gemischten Gefühlen gegenüber und wissen, dass man selbstständig für einen angenehmen Lebensabend vorsorgen muss. Sind Versicherer dabei eine geeignete Alternative? Wie viel Euro an monatlicher Rente würde eine 65-jährige Person laut einer Studie des Instituts für Aktuar- und Finanzwissenschaften von Versicherern bei einer Einlage von 100.000 Euro erhalten? Diese und viele weitere Antworten erhalten Sie im VM NewsQuiz Nr. 233. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!






