Viele Vorstände sind der Meinung, dass ihr Unternehmen im Falle eines Cyberangriffs ausreichend geschützt ist. Ein aktueller Bericht des Maklers und Beraters WTW zeigt jedoch, dass die Unternehmen nicht so widerstandsfähig sind, wie sie annehmen. Insbesondere Risiken, die auf künstlicher Intelligenz basieren, werden stark unterschätzt, warnt WTW. Unterdessen verlangen Aufsichtsbehörden zunehmend Nachweise von Unternehmen, dass ihre Sicherheitsvorkehrungen funktionieren.
Archiv ‘Governance’
Neal wird Präsident von AIG
Leute – Aktuelle Personalien Der ehemalige CEO von Lloyd’s of London John Neal (Bild), der eigentlich im September dieses Jahres Chef der Rückversicherung des US-Maklers Aon werden sollte, wechselt überraschend zu AIG. Aon musste umplanen und hat stattdessen andere Führungskräfte für den Bereich installiert. Die Neodigital Autoversicherung erweitert ihren Vorstand um Daniel John und Christian Pees, sodass dieser nun aus fünf Personen besteht. Zudem hat der Badische Gemeinde Versicherungs-Verband ein neues Aufsichtsgremium und die Waldenburger Versicherung einen Vorstandsvertrag verlängert.
Das sind die Schwerpunkte der Versicherungsaufsicht
Die Finanzaufsicht BaFin will bei Versicherern in diesem Jahr auf vier Bereiche ein besonders scharfes Auge werfen: Risiken alternativer Kapitalanlagen, künstliche Intelligenz, das Wohlverhalten und den Bürokratieabbau. Das betonte Versicherungsaufseherin Julia Wiens auf einer Veranstaltung in Düsseldorf. Geopolitische Unruhen spielen dabei zwar eine wichtige Rolle, stellen aus Sicht der BaFin aber kein eigenständiges Risiko dar.
Bots sind nicht geheim, aber brauchen klare Regeln
Digitaler Dienstag KI-Agenten bieten Versicherern erhebliche Effizienzgewinne – sei es in der Dokumentenanalyse, der Schadenbearbeitung oder der Portfolioauswertung. Sie bewegen sich dabei exakt innerhalb der ihnen zugewiesenen Rollen und Rechte, aber keineswegs frei oder unkontrolliert in IT-Systemen. Es muss sichergestellt werden, dass die Integration von KI-Agenten entlang etablierter Compliance- und Sicherheitsrichtlinien stattfindet.
Klimarisiken: Britische Aufsicht warnt vor Lücken
Im Umgang mit Klimarisiken weisen Banken und Versicherer in Großbritannien „Lücken“ auf, warnt die Aufsichtsbehörde Prudential Regulation Authority. Die zur Bank of England gehörenden Aufseher fordern Finanzdienstleister auf, mehr zur Bewältigung von Klimarisiken zu tun. Die Behörde wünscht sich unter anderem ein besseres klimabezogenes Risikomanagement.
Der Schlüssel zur Steigerung der Wertschöpfung
The Long View – Der Hintergrund Die Versicherungsbranche sieht sich mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert. Eine KPMG-Studie zeigt, dass Operational Excellence ein Schlüsselfaktor für die Zukunft ist. Damit ist die Fähigkeit gemeint, die Wertschöpfungskette kontinuierlich hinsichtlich Effektivität und Effizienz zu verbessern und auf Übereinstimmung mit der Unternehmensstrategie zu prüfen. Um das volle Potenzial einer optimierten Operations-Funktion zu heben und sich Wettbewerbsvorteile erarbeiten zu können, müssen sich Unternehmen auf vier Erfolgsfaktoren fokussieren.
ESG-Kriterien durchziehen Versicherungsgeschäfte
Versicherer achten mittlerweile in fast allen Geschäftsbereichen sehr genau auf ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance). Das zeigt eine Umfrage des österreichischen Maklers und Risikoberaters Greco. Allerdings gibt es große Unterschiede zwischen den Bereichen. Bei Klimarisiken setzten vier von fünf Versicherern auf moderne Modellierungstechniken, um Präventionsmaßnahmen zu fördern. Allerdings erfassen nur etwa 20 Prozent spezifische ESG-Daten von versicherten Unternehmen.
Wiens: „Da darf es keine Abstriche geben“
Exklusiv Auch wenn es um das Thema IT der Versicherer zuletzt etwas ruhiger geworden ist, hat die BaFin es nach wie vor genau im Blick, betont Versicherungsaufseherin Julia Wiens im zweiten Teil des Interviews mit Süddeutscher Zeitung und Versicherungsmonitor. Sie möchte nicht ausschließen, dass die Behörde weitere Versicherer mit IT-Problemen zu Aufschlägen auf das Solvency II-Kapital verdonnern wird. Außerdem spricht sie über künstliche Intelligenz, Elementarschäden und Run-off.
ESG: Wenig Konkretes im sozialen Bereich
Die Nachhaltigkeitsberichterstattung der Versicherer hat sich erneut verbessert, zeigt eine Studie des Analysehauses Zielke Research Consult. Bei den Themen Umwelt und gute Unternehmensführung attestiert Analyst Carsten Zielke den Gesellschaften verschärfte Anstrengungen. Er vermisst allerdings Informationen zu sozialen Themen. Hier sind die Versicherer sogar weniger auskunftsfreudig als im Vorjahr. Ihre Einstellung werden sie mit der ab nächstem Jahr geltenden neuen Corporate Sustainability Reporting Directive überdenken müssen, glaubt Zielke.
Versicherer sind keine Umweltpolizei
Herbert Frommes Kolumne Nach der Munich Re verlässt auch die Zurich die Net-Zero Insurance Alliance, das unter dem Dach der UN gegründete Versichererbündnis zur Bekämpfung des Klimawandels. Die Munich Re nennt Kartellbedenken, bei der Zurich heißt es etwas vage, der Versicherer wolle mit seinen Ressourcen die Kunden beim Übergang unterstützen. Offenbar haben sich die Industriekunden mit ihrer Verärgerung über das Verhalten der Versicherer durchgesetzt. Fast alle Industriekonzerne wollen ihren CO2-Ausstoß drastisch verringern. Aber sie wollen sich den Weg dahin nicht einseitig von den Versicherern vorschreiben lassen. Echte Partnerschaft ist gefragt.
Ferma: Risikomanager gewinnen an Relevanz
Die ESG-Kriterien werden die Rolle der Risikomanager in der europäischen Industrie stärken. Sie werden langfristig zu Risikoleitern, erwartet die europäische Risikomanagervereinigung Ferma nach der Auswertung einer aktuellen Umfrage unter ihren Mitgliedern. Danach treiben zurzeit vor allem die Angst vor Cyberattacken, vor einer weiteren Pandemie und die geopolitische Unsicherheit die Manager um. Langfristig machen sie sich Sorgen über den Klimawandel und die Gefahr von Naturkatastrophen.
BaFin: Kein Zeitverzug bei der Schadenregulierung
Die Finanzaufsicht BaFin mahnt die Versicherer, unnötige Verzögerungen bei der Auszahlung von Leistungen zu vermeiden. Insbesondere bei länger andauernden Problemen habe die Behörde ein genaues Auge darauf, dass die Mängel schnell beseitigt werden, betont sie in ihrem hauseigenen BaFin-Journal. Zuletzt hatte der Abwickler Viridium im Dezember 2022 für Schlagzeilen gesorgt. Verbraucherschützer hatten ihm verspätete und ausbleibende Rentenzahlungen vorgeworfen.
Alles sauber?
Nachhaltigkeitsberichte Mit den neuen European Sustainable Reporting Standards (ESRS) setzt die Europäische Union einen Meilenstein in der Berichterstattung. Noch nie wurde weltweit in dieser Tiefe über die Nachhaltigkeitsbemühungen von Unternehmen berichtet. In einer Serie nimmt der Nachhaltigkeitsexperte Carsten Zielke für den Versicherungsmonitor die Details der ESRS unter die Lupe. Im siebten Teil geht es um die gute Unternehmensführung.
Zeit für Soziales
Nachhaltigkeitsberichte Mit den neuen European Sustainable Reporting Standards (ESRS) setzt die Europäische Union einen Meilenstein in der Berichterstattung. Noch nie wurde weltweit in dieser Tiefe über die Nachhaltigkeitsbemühungen von Unternehmen berichtet. In einer Serie nimmt der Nachhaltigkeitsexperte Carsten Zielke für den Versicherungsmonitor die Details des ESRS unter die Lupe. Im fünften Teil geht es um die Themen Soziales und gute Unternehmensführung, insbesondere die eigene Personalpolitik.











