Archiv ‘Haftpflichtversicherung’

Warum Versicherer KI-Schäden ausschließen wollen

Herbert Frommes Kolumne

Derzeit gibt es nur vereinzelt Schadenfälle aus der Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI). Aber mit der zunehmenden KI-Nutzung bei Industrie und Dienstleistern steht eine Welle solcher Schäden bevor. In den USA bereiten sich die Versicherer darauf vor, KI-Schäden aus der Industriehaftpflicht auszuschließen. In Deutschland wird darüber noch nicht öffentlich diskutiert, intern aber schon. Folgt auf Silent Cyber jetzt Silent AI? Und wer versichert die Risiken dann?

Preise: Entspannung, aber nicht überall

Exklusiv

Die Preise in der Industrieversicherung entwickeln sich zugunsten der versicherungsnehmenden Wirtschaft, beobachten Experten. Allerdings müssen Segmente und Branchen differenziert betrachtet werden. Während die Prämien in der industriellen Sachversicherung stagnieren, steigen die Preise in der Haftpflichtversicherung, insbesondere in den USA. Problematisch bleibt die Kfz-Flottenversicherung, während die D&O-Sparte trotz zunehmender Firmenpleiten starke Preisrückgänge verzeichnet. Besonders viel Bewegung ist in der Cyberversicherung.

„Wir müssen Gas geben“

 Exklusiv  Der Industrieversicherer Allianz Commercial setzt auf grünen Wasserstoff und sieht die Technologie als den Energieträger der Zukunft. Der Weg bis zur flächendeckenden Nutzung sei aber noch weit. „Wir müssen Gas geben“, sagte Harry Dimpflmaier (Bild links) von Allianz Commercial im Interview mit dem Versicherungsmonitor. Mit seinem Kollegen Steffen Halscheidt erläutert er, an welchen Stellschrauben noch zu drehen ist, um Wasserstoff als zuverlässigen Energieträger weltweit zu etablieren.

Swiss Re: Soziale Inflation auch in Europa

Der Rückversicherer Swiss Re unterstützt die Forderung des Konkurrenten Munich Re an die Branche, die Verbreitung von Cyberversicherungen bei bisher unversicherten Segmenten voranzutreiben. Vor allem viele kleine und mittelgroße Unternehmen seien noch nicht versichert, betonte Underwriting-Chef Gianfranco Lot. Der aktuelle Preisverfall im Markt beunruhigt den Rückversicherer nicht. Stattdessen macht er sich Sorgen, dass sich der Trend der sozialen Inflation nach den USA auch in Europa zeigen könnte.

Aon: Großschaden durch Brand in Hamburg

 Exklusiv  Der Versicherungsmakler Aon rechnet mit einem Großschadenereignis durch das Feuer mit zahlreichen Explosionen im Hamburger Stadtteil Veddel in der Nähe des Hafens. Etliche Nachbargebäude und sogar Autos auf der A1 wurden von brennenden Trümmerteilen getroffen. Sechs Menschen wurden verletzt. Die Sach- und Personenschäden könnten zwar teuer werden, erhebliche Auswirkungen auf die Versicherungswirtschaft erwartet Kristina Hendriks-Strube, Chief Claims Officer für die DACH-Region bei Aon, allerdings nicht.

Rückversicherung: Alles gut außer Haftpflicht

Die Rückversicherer haben im vergangenen Jahr prächtig verdient und dürften auch 2025 Ergebnisse oberhalb ihrer Kapitalkosten einfahren, glaubt die Ratingagentur A.M. Best. Anders als in anderen Preiszyklen könnte die Disziplin bei den Preisen und Bedingungen dieses Mal von Dauer sein. Allerdings wird die Haftpflichtrückversicherung die Anbieter auch weiterhin vor Herausforderungen stellen.

Produkthaftung für KI-Systeme – Risiko Maschine?

 Legal Eye – Die Rechtskolumne  Künstliche Intelligenz (KI) prägt zunehmend unseren Alltag – und wirft zugleich komplexe Haftungsfragen auf. Gerade im Bereich der Produkthaftung entsteht ein neues Spannungsfeld, das Unternehmen und Versicherer vor Herausforderungen stellt. Mit der KI-Verordnung und der Produkthaftungsrichtlinie wagt der europäische Gesetzgeber den Versuch, klare Regeln für den Umgang mit intelligenten Systemen zu schaffen. Klar ist, dass es Geschädigten künftig erleichtert werden soll, Schadenersatz für fehlerhafte KI-Systeme und von ihnen verursachte Schäden durchzusetzen.

Marsh: Prämien in der Industrieversicherung sinken

Zum vierten Mal in Folge sind die internationalen Prämien in der Industrieversicherung gesunken. Im zweiten Quartal dieses Jahres sogar stärker als zuvor. Der Negativtrend geht über fast alle Sparten und Regionen hinweg und wird sich laut dem Großmakler Marsh fortsetzen. Lediglich in der Haftpflichtversicherung dürfen sich die Gesellschaften über leicht steigende Prämien freuen.

Direktanspruch weltweit – Haftpflicht ohne Umweg?

 Legal Eye – Die Rechtskolumne  In der Betriebshaftpflichtversicherung ist der Direktanspruch des Geschädigten gegen den Versicherer des Schädigers praktisch auf die Insolvenz des Versicherungsnehmers beschränkt. Die internationale Rechtslage ist anders: Artikel 18 der Rom II-Verordnung ermöglicht unter bestimmten Voraussetzungen einen solchen Direktanspruch. Die schlechte Nachricht für die deutschen Versicherer: Das Recht vieler ausländischer Staaten sieht einen solchen Direktanspruch vor! Der Bundesgerichtshof hat sich kürzlich mit der Frage befasst, unter welchen Voraussetzungen der Anwendungsbereich von Artikel 18 Rom II-Verordnung eröffnet ist.

Telekom gründet Captive

 Exklusiv  Die Deutsche Telekom gründet nach Informationen des Versicherungsmonitors einen eigenen Rückversicherer. Die Captive soll Mitte 2026 den Geschäftsbetrieb in Köln aufnehmen, wie der Konzern bestätigte. Damit reagiert die Telekom auf die steigenden Prämien der Industrieversicherer und deren Forderungen nach höheren Selbstbehalten. Wer den neuen Versicherer leiten wird, steht noch nicht fest.

Klimaklagen setzen Haftpflichtversicherer unter Druck

 Legal Eye – Die Rechtskolumne  Der Klimawandel ist nicht nur die größte ökologische und politische Herausforderung des 21. Jahrhunderts, sondern zunehmend auch ein haftungsrechtliches Risiko für Unternehmen. Große Emittenten sehen sich vermehrt zivilrechtlichen Klagen ausgesetzt, in denen die Privatkläger oder NGOs versuchen, für nach ihrem Vortrag klimabedingte Schäden Schadensersatz oder Unterlassung zu erstreiten. Diese Entwicklung wirft eine Vielzahl von Fragen auf – nicht zuletzt im Hinblick auf den Versicherungsschutz in der Haftpflichtversicherung.

Mit KI den Personalmangel ausgleichen?

 Dossier – KI in der Praxis  Schadenfälle in der Kfz-Versicherung können schnell kompliziert werden, wenn es sich nicht um Bagatellschäden wie Parkrempler handelt. Einige Versicherer sind bereits dabei, die Schadenregulierung durch künstliche Intelligenz (KI) zu unterstützen. Neben Sprachrobotern, die bei Kumulereignissen wie Hagel Schäden aufnehmen und weiterleiten, sind auch KI-Pricing-Tools im Rennen, die Schadenprognosen abgeben und Trends analysieren können. Bis die KI den heutigen und künftigen Personalmangel ausgleichen kann, ist es laut der Makler- und Beratungsgruppe WTW aber noch ein langer Weg.

Wefox verkauft Italien-Geschäft

Das in Schwierigkeiten geratene Insurtech Wefox hat seine italienischen Geschäftseinheiten Wefox MAG S.r.l. und Wefox Services Italy S.r.l. an die Private-Equity-Gesellschaft J.C. Flowers & Co. verkauft. Von dem Schritt erhofft sich die Gruppe „finanzielle Flexibilität“, wie es in einer Mitteilung heißt. Mit dem Verkauf sei die Restrukturierung der Gruppe unter der Verantwortung von CEO Joachim Müller abgeschlossen.

Wie umgehen mit der wissentlichen Pflichtverletzung?

 Legal Eye – Die Rechtskolumne  Einigen D&O-Versicherungsfällen steht auf die Stirn geschrieben, dass die versicherte Person wissentlich ihre Pflichten verletzt hat und somit kein Haftpflichtanspruch besteht. In der Regel muss der Versicherer dennoch zunächst die Abwehrkosten zahlen. Kann er das vermeiden, indem er die wissentliche Pflichtverletzung in einem vorgezogenen Deckungsverfahren feststellen lässt? Nein, entschied das OLG Karlsruhe kürzlich in einem Urteil zur Haftpflichtversicherung, das sich auf die D&O-Deckung übertragen lässt.

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