Archiv ‘Insurtechs’

Lemonade spezifiziert Geschäftsmodell

Das Insurtech Lemonade sorgt in der Versicherungsbranche für viel Furore. Besondere Aufmerksamkeit hat das ungewöhnliche Geschäftsmodell des US-amerikanischen Start-ups bekommen. Dabei spendet Lemonade Geld, das nicht für Schaden und Kosten ausgegeben wurde, an gemeinnützige Organisationen, die die Kunden auswählen. Nun hat der Versicherer sein Geschäftsmodell detaillierter erklärt. 112 Non-Profit-Organisationen wollen von diesem System profitieren und haben sich bei Lemonade beworben.

Lemonade: Die ersten 100 Tage

Das amerikanische Start-up Lemonade hat Zahlen zu den ersten 100 Geschäftstagen vorgelegt. Der Hausrat- und Wohngebäudeversicherer hat bis Ende 2016 rund 180.000 Dollar Prämien eingenommen. Die Schadenquote liegt bei 20 Prozent. Sie soll auf 12 Prozent sinken. Außerdem will das Insurtech sein Geschäftsgebiet noch in diesem Jahr auf alle Staaten der USA ausweiten und plant, Kidnap & Ransom-Policen anzubieten. Wegfallen soll die Bezeichnung Peer-to-Peer-Anbieter. Sie habe zu viel Verwirrung gestiftet, sagt Mitgründer Shai Wininger.

Eiopa: BaFin soll Vermittler beaufsichtigen

Eiopa-Chef Gabriel Bernardino will, dass die BaFin anstelle der Industrie- und Handelskammern die Aufsicht über Vermittler übernimmt. Die Versicherungsbranche sieht er vor umwälzenden Veränderungen – nicht zuletzt durch die immer größeren Datenmengen, die den Gesellschaften zur Verfügung stehen. Julian Teicke von Financefox bezweifelt, dass die etablierten Anbieter damit vernünftig umgehen können.

Axa-Chef Buberl erteilt Generali-Übernahme Absage

Anfang der Woche waren die seit Monaten schwelenden Spekulationen über eine mögliche Übernahme der Generali wieder hochgekocht. Während die italienische Banca Intesa Sanpaolo ihr Interesse an einem Zusammengehen mit dem Versicherer inzwischen bestätigt hat, erteilte Axa-Chef Buberl einer möglichen Fusion auf dem SZ-Versicherungstag eine klare Absage. Die Investoren des französischen Konzerns würden solch einen Schritt nicht gutheißen, erklärte er. Statt Zukäufen großer Konkurrenten hält er Investitionen in Versicherungs-Start-ups für zielführender.

Über 80 Mio. Dollar für Angreifer

 Meinung am Mittwoch  Deutsche Insurtechs haben bei Investoren im vergangenen Jahr mehr als 80 Mio. Dollar eingesammelt. Das ist zwar mehr als doppelt so viel wie 2015, aber nur ein Bruchteil des Finanzierungsvolumens in den USA. Auch in anderer Hinsicht ist der US-Markt weiter entwickelt als in Deutschland. So sind in den USA im vergangenen Jahr zahlreiche Start-ups als Direktversicherer oder gebundene Vermittler im Privatkundenbereich gestartet. In Deutschland fällt dagegen die große Zahl an Insurance Management-Lösungen auf. Hier könnte es bald zu einer Konsolidierung kommen.

Aktuar versus Pricing Specialist

 Meinung am Mittwoch  Die Digitalisierung eröffnet Versicherern eine Vielzahl von Chancen. Jedes Unternehmen muss eine passende Strategie entwickeln und diese auch umsetzen. Der Engpass sind hier nicht die Technik oder die Kosten. Es geht in erster Linie darum, die Mitarbeiter zu mobilisieren – die heutigen und die zukünftigen. Um junge Talente zu finden, müssen Versicherer umdenken. Das fängt bei der Berufsbezeichnung an – ein Pricing-Spezialist klingt attraktiver als ein Aktuar – geht aber noch viel weiter.

Die Top 5 Insurtech-Trends für 2017

 Meinung am Mittwoch  Bei den Versicherungs-Start-ups, den sogenannten Insurtechs, wird sich im kommenden Jahr einiges tun. Weil die Kommunikation zunehmend über Chat-Apps abläuft, werden künftig auch Versicherungen über diesen Kanal verkauft werden. Auch das Internet der Dinge ist ein wichtiges Schlagwort. Blockchain bleibt dagegen eher eine leere Worthülse. Unter den Insurtechs wird eine Konsolidierung einsetzen und sie werden stärker mit etablierten Versicherern zusammenarbeiten.

IDD – ein Schritt in die richtige Richtung?

 Legal Eye – Die Rechtskolumne  Am 21. November hat das Bundeswirtschaftsministerium den Referentenentwurf zur Umsetzung der Versicherungsvertriebsrichtlinie IDD vorgelegt. Wie das Check24-Urteil kürzlich gezeigt hat, ist der heutige Rechtsrahmen auf eine traditionelle Versicherungsvermittlung ausgerichtet, in der Vermittler und Versicherungsnehmer in persönlichem Kontakt stehen. Zusätzlich haben sich in letzter Zeit zahlreiche Insurtechs mit einem digitalen Vermittlungsmodell positioniert. Die Anzahl von Vermittlern, die sich auch digitaler Vertriebskanäle bedienen, wird in den nächsten Jahren weiter steigen. Ob die Umsetzung der IDD dieser Entwicklung hinreichend Rechnung trägt, hängt insbesondere davon ab, ob noch einige Nachbesserungen auf Verordnungsebene erfolgen.

Auf den Kunden konzentrieren

Versicherer können von Start-ups lernen, wie sie den Kunden in den Mittelpunkt stellen, hieß es auf der SZ-Konferenz „Versicherung und Internet“ in Köln. Die Branche sollte nicht den Fehler machen, die Angreifer zu unterschätzen, nur weil der große Umbruch bislang ausgeblieben sei. „Wir müssen die Fintechs absolut ernst nehmen“, sagt Zurich-Marketingchefin Monika Schulze. Generali-Digitalchef Bruce Hodges will dafür die Rolle der IT im gesamten Konzern vergrößern.

Die persönliche Beratung lebt

 The Long View – Der Hintergrund  Versicherungsmakler brauchen sich vor der Digitalisierung nicht zu fürchten. Sie wird nicht das Ende der unabhängigen Vermittler einläuten. Auch E-Books haben das gedruckte Buch nicht verdrängt – weil es auch Vorteile hat. Auch Makler sollten ihre Vorteile erkennen und ausbauen. Im Gegensatz zu Insurtechs verfügen sie über gewachsene Kundenbeziehungen. Der Rückzug der Banken aus der Fläche bietet ebenfalls Chancen.

Wer hat Angst vor der Killer-App?

Statt einer Vielzahl an Apps wird es in einigen Jahren nur noch eine dominante Anwendung geben, die alle Lebensbereiche abdeckt, prophezeit Julian Teicke, Chef des Insurtechs Financefox, auf einer Konferenz der Süddeutschen Zeitung in Köln. Auf diesem Marktplatz werden künftig auch Versicherungen gehandelt, glaubt er. Für die Versicherer sind das keine guten Nachrichten, denn dadurch würden sie den direkten Kontakt zum Kunden vollends verlieren. Allerdings bleibt ihnen noch genug Zeit zum Gegensteuern, glaubt Teicke.

Digitalisierung setzt Vermittlern zu

Die Digitalisierung könnte viele Versicherungsvermittler den Job kosten. Nach Einschätzung von Experten könnte in vier bis sechs Jahren die Hälfte der Makler durch neue Techniken wie Predictive Analytics von der Bildfläche verschwinden. Wie Versicherer am besten auf die neuen Herausforderungen reagieren, darüber schieden sich die Geister auf einer Konferenz des Instituts für Versicherungswissenschaften an der Universität Leipzig. Die neuen Konkurrenten der Versicherer, die Insurtechs, wollen sich nicht immer auf die Rolle als Vermittler beschränken.

Softwareanbieter Guidewire: Große Erwartungen

Der US-Softwarehersteller Guidewire setzt große Hoffnungen auf den europäischen und vor allem den deutschen Markt. Aber bislang war der Anbieter aus dem Silicon Valley hier nicht sehr erfolgreich. Das will Konzerngründer und Chef Marcus Ryu ändern. Seine Argumente: Guidewire macht nur Versicherungssoftware, nichts anderes, und die hausgemachten Lösungen haben ausgedient. Selbst die Allianz, die daran bislang festhält, werde das über kurz oder lang erkennen müssen, attackiert Ryu.

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