Archiv ‘Investments’

Internationale Impulse für den deutschen Lebensversicherungsmarkt

The Long View – Der Hintergrund

Lebensversicherungen mit kapitalmarktorientierter Ausrichtung haben großes Potenzial – das zeigen Frankreich und Italien. Deutschland hinkt hier trotz vergleichbarer Bedürfnisse nach Renditeorientierung bei niedrigen Zinsen hinterher. Dabei könnte eine Kombination aus moderater Garantie, flexibler Fondskomponente, moderner Beratung, regulatorischer Transparenz und steuerlicher Gestaltung eine neue Generation lebensversicherungsbasierter Spar- und Anlageprodukte etablieren, schreibt Christian Eck von BNP Paribas.

Generali und BPCE beerdigen Natixis-Fusion

Der italienische Versicherer Generali und die französische Bank Banque Populaire Caisse d’Epargne (BPCE) haben ihre Pläne für die Zusammenlegung der Vermögensverwalter Generali Investment Holdings und Natixis aufgegeben. Das teilten beide Gruppen am Donnerstag mit. Das Projekt sei unter Branchengesichtspunkten sinnvoll, aber die Voraussetzungen für eine endgültige Einigung seien nicht gegeben. Damit spielten die beiden Seiten auf die Regierung in Rom an, die sich vehement gegen die Fusion ausgesprochen hat.

BaFin sorgt sich um hohe Private Debt-Quoten

Die Gefahren alternativer Kapitalanlagen wie Private Debt und Private Equity gehören zu den Aufsichtsschwerpunkten der BaFin in diesem Jahr. Die Behörde hat 30 bis 40 Versicherer ausgemacht, die einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Anlagen in solche Vermögenswerte aufweisen, berichtet Versicherungsaufseherin Julia Wiens in einem Bloomberg-Interview. Von ihnen will die Aufsicht jetzt wissen, wie sie die damit verbundene Risiken überprüfen.

Nachhaltigkeit: Versicherer auf Besserungskurs

Die deutschen Versicherer haben im Jahr 2023 bei der Förderung von Vielfalt und Inklusion Fortschritte gemacht. Auch ihren Papierverbrauch haben sie gegenüber dem Jahr 2022 deutlich reduziert, zeigt ein aktueller Bericht der Ratingagentur Assekurata. Schlecht schneiden die Unternehmen dagegen bei der Treibhausgasbilanz ab. Assekurata hat die Nachhaltigkeitskennzahlen von rund 30 Versicherern unter die Lupe genommen.

Eiopa: Versicherer müssen wachsam bleiben

Die europäischen Versicherer stehen finanziell stabil da. Das geht aus einem aktuellen Bericht der Aufsichtsbehörde Eiopa hervor. Demnach haben sich die Unternehmen unter zuletzt wirtschaftlich schwierigen Bedingungen gut geschlagen. Während die Inflation abflacht, gewinnen andere Risiken an Bedeutung, vorneweg der Klimawandel und die Gefahr durch Cyberangriffe. Die Branche muss laut Eiopa also wachsam bleiben, um in einem wackeligen Umfeld weiterhin widerstandsfähig zu bleiben.

Allianz finanziert erste deutsche Energieinseln

Die Allianz will vor der deutschen Nordseeküste gemeinsam mit einem dänischen Finanzinvestor zwei künstliche Energieinseln bauen. Dort soll künftig mithilfe des in den umliegenden Offshore-Windparks erzeugten Stroms grüner Wasserstoff entstehen, den die deutsche Industrie für ihre Dekarbonisierung dringend benötigt. In Dänemark sind die Pläne für eine solche Energieinsel schon konkreter.

Finanzvertrieb DVAG stagniert

Deutliche Rückgänge beim Verkauf von Lebensversicherungen und Baufinanzierungen meldet der Vertrieb Deutsche Vermögensberatung AG (DVAG) für das Jahr 2022. Dass der Umsatz dennoch nur leicht um 1,6 Prozent auf 2,2 Mrd. Euro zurückging, verdankt das Unternehmen dem starken Wachstum bei der Vermittlung von Bausparverträgen und einem moderaten Zuwachs bei direkten Investments. Der Gewinn nach Steuern stieg um 1,7 Prozent auf 246 Mio. Euro. Für den Rückgang in der Lebensversicherung sei die Politik verantwortlich, weil sie die Riester-Rente nicht reformiert habe, so der DVAG-Vorstand Andreas Pohl.

Insurtechs: Deutschland hinkt Europa hinterher

 Exklusiv  Junge Start-ups, die mit technologischem Know-how die Versicherungsbranche aufmischen wollten, haben sich inzwischen als wichtige Spieler im deutschen Markt etabliert. In Kooperation mit traditionellen Versicherern konnten wichtige Innovationen möglich werden. Doch der deutsche Insurtech-Markt ist nicht auf Augenhöhe mit seinen französischen und britischen Pendants, hat eine Studie des Insurlab Germany-Vereins und der Maschmeyer Group ermittelt. Sowohl bei der Zahl der Insurtechs als auch bei den Finanzierungen hinkt Deutschland deutlich hinterher. Nur wegen eines einzigen Start-ups ist die Lage nicht noch düsterer.

2022: Der Jahresrückblick Teil 2

Bei der Allianz kommen weitere Details zum Structured Alpha-Skandal ans Licht, der Versicherer bekennt sich schuldig, Anleger betrogen zu haben. Im Übernahmekampf unter deutschen Maklern bringen sich neue Spieler in Stellung. Der Run-off-Markt nimmt wieder an Fahrt auf. Der Versicherungsmonitor blickt auf interessante Deals, die wichtigsten Personalien und die größten Ereignisse des Jahres zurück. Hier der zweite von insgesamt drei Teilen.

Barmenia-Tochter tätigt viertes Start-up-Investment

Der Wuppertaler Versicherer Barmenia unterstützt durch seine Tochtergesellschaft Barmenia Next Strategies GmbH (BNS) Start-ups aus dem Gesundheitssektor. Jetzt hat der Versicherer sein viertes Investment getätigt: Das Jungunternehmen Health Caters bietet seinen Kunden ein Kit, mit dem sie eigenständig verschiedene Gesundheitstests durchführen können. Die Investments sollen einen Mehrwert für Barmenia-Kunden schaffen. Die nächsten Projekte sind schon in Planung.

Versicherer stehen bei ESG erst am Anfang

 Exklusiv  Deutsche Versicherer haben sich in den vergangenen Jahren stets dem Klimaschutz und sozialer Verantwortung verschrieben. Eindrucksvolle Taten blieben bislang aber aus. Viele Unternehmen fangen gerade erst an, sich einer wirkungsvollen ökologischen und sozialen Unternehmensführung zu widmen. Besonders gute ESG-Ratings (Environmental, Social, Governance) haben etwa Allianz, Swiss Re und Axa. Zu diesem Ergebnis kommt die Unternehmensberatung PwC in einer Untersuchung.

Historischer IPO stärkt Indiens Versicherungsmarkt

Der Börsengang der Life Insurance Corporation of India (LIC) ist der bedeutendste in der Geschichte des indischen Finanzmarkts. Der größte – bislang staatliche – Lebensversicherer des Landes zieht sowohl private als auch institutionelle Investoren an und hat das Potenzial, den indischen Markt für Lebensversicherungen nachhaltig zu verändern. Zu diesem Schluss kommt eine Analyse des Ratingunternehmens Moody’s.

ABI: Solvency II-Reform in UK verfehlt Ziele

Um zu beweisen, dass der Brexit auch Vorteile für Großbritannien gebracht hat, ist der politische Druck groß, EU-Vorschriften anzupassen. Auch die EU-Eigenkapitalregeln Solvency II stehen dabei im Fokus. Die bisherigen Änderungsvorschläge, die die britische Aufsicht PRA derzeit in einer Auswirkungsstudie testet, würden aber keines der Reformziele erreichen, die sich die Regierung gesetzt hat. Das ist das vernichtende Fazit einer Studie des britischen Versichererverbands ABI. Würden die Solvency II-Reformen so umgesetzt, wären Versicherer weniger wettbewerbsfähig und könnten weniger Geld in grüne Investments stecken. Auch Versicherungsnehmer würden leiden.

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