Die Kfz-Versicherer werden in diesem Jahr deutlich schwarze Zahlen schreiben. Davon zeigt sich Ralf Assenmacher von der aktuariellen Beratungsgesellschaft Meyerthole Siems Kohlruss (MSK) bei einer Konferenz in Köln überzeugt. Die Prognosen des Unternehmens fallen optimistischer aus die anderer Experten. Der Berater rechnet mit einem positiveren Schadenverlauf, prognostiziert aber auch neue Rekordwerte bei der Erhöhung der Durchschnittsbeiträge.
Archiv ‘Kasko’
Wie Kultbude Versicherern hilft
Exklusiv Für Klaus Schröder, 64, ist die Kultur das Wichtigste in einem Unternehmen. Mit seiner Service-Gesellschaft Kultbude habe er einen Ort geschaffen, an dem die Mitarbeitenden gerne ins Büro kommen, sagt er im Interview. Jetzt hat Schröder das Unternehmen HDI Next übernommen, das er einst selbst gegründet hat. So entsteht in Rostock ein Dienstleister für Versicherer und Energieunternehmen mit 280 Mitarbeitern. Die Nachfrage steigt. Das hängt auch heute noch mit der Pandemie zusammen.
MSK: Erste Lichtblicke in Kfz
Wegen hoher Reparaturkosten und hoher Schäden ist die Kfz-Versicherung im vergangenen Jahr tief in die Verlustzone gerutscht. Das aktuarielle Beratungsuntenehmen Meyerthole Siems Kohlruss (MSK) sieht für das laufende Jahr wieder erste Lichtblicke: Die Kfz-Haftpflichtversicherung könnte wieder in die Gewinnzone kommen. Wegen der defizitären Kaskosparte bleiben die Anbieter zwar insgesamt betrachtet in den roten Zahlen, aber die steigenden Zinsen können helfen, den Verlust abzumildern. Allerdings müssen sich die Kfz-Versicherer beim Hagelrisiko auf steigende Kapitalanforderungen einstellen.
Brennende E-Autos gefährden Schifffahrt
In den Frachträumen von Schiffen finden sich immer häufiger auch Elektroautos und Batterien. Das erhöht das Feuerrisiko an Bord der Frachter, so eine aktuelle Studie des Spezialversicherers Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS). Die verwendeten Lithium-Ionen-Akkus sind hochentzündlich und haben bereits Brände an Schiffen verursacht. Da diese Feuer sehr schwer zu löschen sind, ist die Prävention besonders wichtig, betonen Experten des Versicherers. Brände auf Schiffen, insbesondere Containerschiffen, bereiten den Transportversicherern seit einigen Jahren immer größere Sorgen.
Wefox-Chef Teicke steigt bei Luca-App ein
Julian Teicke, Chef des Versicherungs-Neulings Wefox, hat einen weiteren Nebenjob. Er ist jetzt Vorsitzender des Verwaltungsrats der Luca-App. Die war 2020 in der Pandemie als einfaches System zur Kontaktdatenanmeldung in Restaurants gegründet worden, gibt aber dieses Geschäft auf. Künftig will Luca als Bezahl-App fungieren. Die Liechtensteiner Versicherungstochter der Wefox-Gruppe hat inzwischen erste Zahlen für 2021 vorgelegt. Wie bei neuen Versicherern nicht anders zu erwarten ist, gab es einen heftigen Verlust.
Kfz: Kein Preiskampf in Sicht
In der Wechselsaison buhlen Kfz-Versicherer gern mit niedrigen Preisen um neue Kunden. Ein Absinken des Prämienniveaus auf breiter Front erwartet die Hannover Rück-Tochter E+S Rück in diesem Jahr allerdings nicht. In der Haftpflichtversicherung rechnet sie mit einer Seitwärtsbewegung, bei Kaskopolicen sogar mit leicht steigenden Preisen. Das wird die Anbieter allerdings nicht vor einem Absinken in die versicherungstechnisch roten Zahlen bewahren. Dafür wären entschiedenere Preiserhöhungen nötig.
Schwertwale beschäftigen Schiffsversicherer
Junge Schwertwale machen Jagd auf Segelschiffe. Was wie ein Horrorfilm klingt, passiert seit vergangenem Sommer tatsächlich vor der Küste Spaniens. Auch die Versicherer befassen sich inzwischen damit. Allianz Global Corporate & Specialty, der Industrie- und Spezialversicherer der Allianz-Gruppe, hat über den Assekuradeur Pantaenius bereits Schäden aus zehn solcher Vorfälle reguliert. Was die Orcas zu dem Verhalten treibt, ist noch nicht klar.
„Bernd“ trifft Gothaer, Hilfsfonds im Bundestag
Nächste Wasserstandsmeldung zu „Bernd“: Die Gothaer schätzt den versicherten Schaden vor Rückversicherung auf bis zu 450 Mio. Euro, 140 Mio. Euro sind bereits ausgezahlt. Auch der führende Autoversicherer HUK-Coburg äußert sich zu den Folgen der Juli-Fluten. Die Neuigkeiten kommen kurz bevor sich der Bundestag mit dem geplanten Hilfsfonds in Höhe von 30 Mrd. Euro beschäftigt. Eine aktuelle Studie beziffert unterdessen, wie stark der Klimawandel die Wahrscheinlichkeit von Starkregen erhöht.
Nur leicht zugängliche Daten sind gute Daten
Die Versicherungswirtschaft gilt als datenintensive Branche. Um das Potenzial dieses Datenschatzes zu heben, sind fortschrittliche Technologien und entsprechendes Know-how aber nur ein Teil der Lösung. Auch in organisatorischer Sicht gibt es für die Versicherer viele Herausforderungen. Entscheidend ist, dass Versicherer über ein zentrales Data Warehouse verfügen, das die Daten für alle Akteure im Unternehmen ohne große Hürden bereitstellt – da waren sich Experten auf einer Fachveranstaltung der Süddeutschen Zeitung einig. Auch darüber hinaus gibt es in der Branche mit Blick auf digitale Projekte noch einiges zu tun.
Die Crux mit der KI
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: SZ-Fachkonferenz zu den Themen künstliche Intelligenz und Data Analytics
Schluss mit dem Innovationstheater
Jeder Versicherer rühmt sich gern mit innovativen Produkten, aber längst nicht alle werden ein Erfolg. Das liegt daran, dass die Anbieter das Thema oft nur halbherzig angehen und mit Vorzeigeprojekten ein „Innovationstheater“ veranstalten, glauben Kasko-Chef Nikolaus Sühr und EY-Partner Christopher Schmitz. Auf der Konferenz Exec Insurtech haben sie erklärt, was zu tun ist, damit Innovationen wirklich gelingen.









