2026 wird ordentlich verlaufen für die Kfz-Versicherer. Darauf deuten die Zahlen über Preiserhöhungen hin. Natürlich können Naturkatastrophen der Branche noch einen Strich durch die Rechnung machen, aber insgesamt hat sie die katastrophalen Jahre mit Milliardenverlusten hinter sich gelassen. Der Schock durch die Verluste hat für Preisdisziplin gesorgt. Doch damit dürfte es Ende 2026 vorbei sein. Schon jetzt versuchen einige Anbieter aggressiv, Marktanteile zu gewinnen. Noch ist unklar, wie sich die künstliche Intelligenz künftig auf den Markt auswirkt.
Archiv ‘Kfz’
Kfz: Was bringt die Wechselsaison?
An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Presseworkshop zur Kfz-Versicherung vom Bund der Versicherten und Quartalsergebnisse der Zurich
Kfz: Branche mahnt BaFin zur Zurückhaltung
Nachdem die Finanzaufsicht BaFin angekündigt hatte, sich im kommenden Jahr die Rabattierungssysteme von Schaden- und Unfallversicherern genauer anschauen zu wollen, folgten die Reaktionen prompt. Vertreter der Versicherungswirtschaft warnten vor zusätzlicher Bürokratie und betonten, dass Preisdifferenzierungen in einem vom Wettbewerb geprägten Markt legitim seien. Verbraucherschützer kritisieren dagegen hohe Neukundenrabatte und fordern mehr Transparenz und Fairness in der Tarifgestaltung.
Kfz: Der Schein trügt
Der Chef der HUK-Coburg, Klaus-Jürgen Heitmann, warnt die Kfz-Versicherer davor, sich auf der vermeintlichen Entspannung des Marktes auszuruhen. Es kämen ganz andere Probleme auf die Branche zu, erklärte er bei einer MCC-Konferenz. Das Autoland Deutschland stagniere, und das entzöge der Sparte die Ausgangsbasis für Geschäft, sagte er. Außerdem würde autonomes Fahren zu weit weniger Unfällen und damit zu geringeren Prämieneinnahmen führen. Die einzige Antwort darauf sei, das Geschäftsmodell in der Breite anzupassen.
Kfz: Besser, aber immer noch nicht gut
Die Kfz-Versicherer haben schwere Jahre hinter sich. Mit Preiserhöhungen haben viele von ihnen gegengesteuert. Tatsächlich sind die Zahlen der Gesellschaften für das Jahr 2024 besser als zuvor, zeigt der Branchenmonitor von V.E.R.S. Leipzig. Was die Marktanalyse aber auch offenbart: Die Kfz-Sparte ist längst nicht in den schwarzen Zahlen angelangt und bleibt das Sorgenkind der Versicherungswirtschaft.
Barmenia Gothaer hat ehrgeizige Ziele
Die im vergangenen Jahr fusionierte Barmenia Gothaer will segmentübergreifend wachsen und ihre Beitragseinnahmen auf 10 Mrd. Euro steigern. Das kündigte das Unternehmen bei einer Pressekonferenz anlässlich der Vorstellung seiner Fünf-Jahres-Strategie an. Potenzial sieht die Gruppe besonders in der betrieblichen Krankenversicherung und der betrieblichen Altersversorgung. Künstliche Intelligenz soll flächendeckend zum Einsatz kommen, betonten die beiden Co-CEOs Oliver Schoeller und Andreas Eurich.
Emil erweitert Kernsystem mit KI-Assistent
Der Berliner Softwareanbieter Emil hat sein cloudbasiertes Kernsystem um die KI-Assistentin „Emily“ erweitert. Mit ihr sollen Versicherer ihre Geschäftsprozesse per Prompt anpassen können – ohne Programmierarbeit. Emily ist nicht mit einem klassischen Chatbot zu vergleichen, erklärt Vertriebschef Matthias Kaiser im Gespräch mit dem Versicherungsmonitor.
HDI kooperiert in Kfz mit Allianz-Tochter Solvd
Die Talanx-Tochter HDI Versicherung setzt im Management von Kfz-Schäden auf den Dienstleister Solvd, der zur Allianz gehört. Die beiden Unternehmen haben eine strategische Kooperation vereinbart, im Zuge derer Solvd den bisherigen HDI-Dienstleister SSV Schadenschutzverband übernimmt. Die Autoversicherer waren in den vergangenen Jahren tief in den roten Zahlen, nicht zuletzt wegen der immer höheren Preise für Ersatzteile.
R+V verkauft jetzt auch Autos
Und das funktioniert so: Fahrzeugbesitzer, die ihren Wagen verkaufen wollen, müssen den Fahrzeugschein des entsprechenden Autos sowie aussagekräftige Fotos auf der Internetseite der R+V hochladen und den gewünschten Verkaufspreis angeben. Autorisierte Händler der Plattform Carsale24 können das Angebot einsehen und ein Gebot abgeben. Den Wunschpreis des Verkäufers erfahren die Händler dabei nicht.
Axa hat große Pläne mit Prima
Der französische Versicherungskonzern Axa ist mit dem Ergebnis des ersten Halbjahrs des laufenden Geschäftsjahres zufrieden. Die Gruppe wuchs spartenübergreifend. Sie musste aber einen Rückgang des Gewinns hinnehmen. Von dem gerade übernommenen Assekuradeur Prima verspricht sich Axa viel, wie Konzernchef Thomas Buberl bei der Präsentation der Halbjahreszahlen sagte. Mit Prima wolle er zu den Wurzeln des Versicherungsgeschäfts zurückkehren und den digitalisierten Vertrieb ankurbeln.
DA Direkt startet Kfz-Vertrieb in den Niederlanden
Der zur Zurich gehörende Direktversicherer DA Direkt hat mit dem Insurtech Ominimo den Vertrieb von Kfz-Policen in den Niederlanden gestartet. Es handelt sich um reines Privatkundengeschäft, wie die Zurich mitteilte. Im April dieses Jahres hatten beide Unternehmen eine umfassende Vertriebskooperation im europäischen Versicherungsmarkt angekündigt. Sie wollen noch weitere Märkte im Kfz-Segment erschließen.
Neal wird Präsident von AIG
Leute – Aktuelle Personalien Der ehemalige CEO von Lloyd’s of London John Neal (Bild), der eigentlich im September dieses Jahres Chef der Rückversicherung des US-Maklers Aon werden sollte, wechselt überraschend zu AIG. Aon musste umplanen und hat stattdessen andere Führungskräfte für den Bereich installiert. Die Neodigital Autoversicherung erweitert ihren Vorstand um Daniel John und Christian Pees, sodass dieser nun aus fünf Personen besteht. Zudem hat der Badische Gemeinde Versicherungs-Verband ein neues Aufsichtsgremium und die Waldenburger Versicherung einen Vorstandsvertrag verlängert.










