Die Regierung hat sich bewegt und die lang angekündigte Reform der privaten Altersvorsorge tatsächlich auf den Weg gebracht. Damit kann die Versicherungswirtschaft zufrieden sein, schreibt Herausgeber Herbert Fromme. Vor allem die Abschaffung der vollständigen Beitragsgarantie beim Riester-Nachfolgeprodukt dürfte die Branche erfreuen. Doch in dem zentralen Punkt der lebenslangen Rente haben sich die Fonds durchgesetzt, und der Entwurf enthält weitere Kröten für Versicherer und Vertriebe. Das wird zu erheblichen Spannungen führen.
Archiv ‘Kostendeckel’
AfW: Lob und Kritik für Riester-Reform
Der Vermittlerverband AfW begrüßt die Pläne der Bundesregierung für eine Reform der steuerlich geförderten privaten Altersvorsorge. Insbesondere das Altersvorsorgedepot sieht er als großen Fortschritt. Allerdings ist auch die Liste der Kritikpunkte umfangreich: Sie reicht vom Kostendeckel beim Standarddepot bis zum Verbot, biometrische Zusatzabsicherungen mit der Altersvorsorge zu verbinden. Auch die Verteilung der Abschlusskosten über die Laufzeit gefällt den Vermittlern nicht.
EU-Kommission reformiert PEPP
Die europäische Kommission will die private Altersvorsorge in der EU stärken und hat dafür das länderübergreifende Altersvorsorgeprodukt „Pan-European Personal Pension Product“ (PEPP) reformiert. Der Gesamtverband der Versicherer und der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute begrüßen diesen Schritt und betonen, dass er erforderlich sei, um Altersvorsorgeprodukte in der EU zugänglicher zu machen und dadurch stärker zu verbreiten. Verbraucherschützer sehen das eher kritisch.
Thews: „Ich unterstütze die Idee eines Kostendeckels“
Die Bundesregierung hat eine große Rentenreform mit einer Stabilisierung der gesetzlichen Rente, einer Stärkung der betrieblichen Altersversorgung und der neuen Frühstart-Rente angekündigt. Der Berichterstatter der SPD für private Altersvorsorge Michael Thews spricht im Interview über die Pläne und darüber, warum die Riester-Rente auf der Liste fehlt. Für ein Nachfolgeprodukt will er auch auf die Vorschläge der Fokusgruppe aus der Zeit der Vorgängerregierung zurückgreifen.
Eiopa-Vorschläge für PEPP-Reform
Mit den 2022 in Kraft getretenen Regeln für ein europaweites privates Vorsorgeprodukt (PEPP) sollten die EU-Bürger Zugang zu einer einfachen, transparenten, günstigen und mitnahmefähigen Möglichkeit zur zusätzlichen Altersvorsorge bekommen. Allerdings lässt der Erfolg bisher zu wünschen übrig. Eiopa hält den Ansatz weiter für richtig und macht Vorschläge, wie PEPP auf die Erfolgsspur gebracht werden kann.
Slowakisches Fintech bringt erstes PEPP auf den Markt
Ein halbes Jahr nach dem offiziellen Startschuss gibt es den ersten Anbieter eines Paneuropäischen Privaten Pensionsproduktes (PEPP). Das slowakische Start-up Finax konnte die hohen Anforderungen, die die EU an die Anbieter stellt, erfüllen und hat die erste Europa-Rente auf den Markt gebracht. Bisher hielten sich Versicherer, Vermögensverwalter und andere Finanzdienstleister zurück. Das könnte sich mit dem ersten Vorstoß ändern.
Vantik: „PEPP ist eine Riesenchance“
Exklusiv Mit dem Pan-European Personal Pension Product (PEPP) will die EU eine kostengünstige, grenzüberschreitende Privatrente schaffen. Seitdem das Europäische Parlament und der Rat die Einführung im Sommer 2019 beschlossen haben, arbeitet die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa an einem konkreten Umsetzungsvorschlag. Diesen Freitag wird die Behörde ihn vorlegen. Til Klein, Gründer und CEO des Fintechs Vantik und Mitglied des Eiopa-Expertenbeirats, gibt im Interview mit dem Versicherungsmonitor eine Vorschau auf den Gesetzentwurf – und erklärt warum die Europarente eine gute Vorlage für eine Riester-Reform wäre.
FDP gegen PEPP-Kostendeckel
Die FDP kritisiert den Kostendeckel bei dem grenzüberschreitenden europäischen Vorsorgeprodukt PEPP. Der Eingriff sei ordnungspolitisch abzulehnen und gehe an der Realität vorbei, sagte die Abgeordnete Bettina Starck-Watzinger anlässlich der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der FDP zu PEPP. In der vergangenen Woche hatte sich die EU auf einen Kompromiss bei dem geplanten grenzüberschreitenden Altersvorsorgeprodukt geeinigt, der auch einen Kostendeckel vorsieht.
EU verpasst PEPP Kostendeckel
Die Europäische Union hat einen Kostendeckel von einem Prozent für die PEPP-Angebote erlassen. PEPP steht für Pan-European Pension Product, ein EU-weites Altersvorsorgeprodukt. Allerdings wird noch darum gestritten werden, wie die EU-Kommission in einem „delegierten Rechtsakt“ diese Vorschrift auslegt, die von EU-Parlament, Rat und Kommission beschlossen wurde. Die Einführung des Kostendeckels wurde maßgeblich von den Grünen im Europaparlament betrieben. Ihr finanzpolitischer Sprecher Sven Giegold hofft auf Auswirkungen auf den deutschen Markt.








