Archiv ‘Krankenversicherung’

Zweistellige Prämienerhöhungen für PKV-Versicherte

Anfang 2017 wird es für privat Krankenversicherte teuer: Etwa zwei Drittel der rund neun Millionen Vollversicherten müssen laut Medienberichten mit Beitragserhöhungen zwischen elf und zwölf Prozent rechnen. In Einzelfällen können die Prämiensteigerungen noch höher ausfallen. Grund sind die steigenden Leistungsausgaben aufgrund des medizinischen Fortschritts und der Niedrigzins. Aber auch das System, mit dem Prämienanpassungen in der PKV erfolgen, spielt eine Rolle.

MLP: Reformen in der Krankenversicherung gefragt

Die Zufriedenheit der Deutschen mit ihrem Gesundheitssystem ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Das zeigt der aktuelle Gesundheitsreport 2016 des Finanzvertriebs MLP. Die gute Stimmung ändert aber nichts daran, dass angesichts der Kostenentwicklung im Gesundheitswesen Handlungsbedarf besteht, findet MLP-Chef Uwe Schroeder-Wildberg. Er plädiert für eine stärkere Eigenverantwortung der Bürger im Bereich der Krankenversicherung. Für notwendig hält er eine höhere Transparenz über die Kosten von Gesundheitsleistungen und die Definition einer Basisabsicherung, die um Zusatzversicherungen ergänzt werden sollte.

Axa Deutschland: Unbequeme Mittellage

 Der Health Check  Der Axa-Konzern ist die Nummer sieben im deutschen Versicherungsmarkt, nachdem er jahrelang Marktanteile verloren hat. Das ist keine schöne Ausgangsposition für einen Versicherer, der sich die radikale Veränderung der Branche auf die Fahnen geschrieben hat. Die Tochter des französischen Konzerns kann Erfolge bei der Kostensenkung und der Integration übernommener Firmen vorweisen. Aber sie hat Probleme in der Lebensversicherung und wirkt insgesamt betrachtet merkwürdig gesichtslos im deutschen Markt. Jetzt muss sie noch mehr sparen und mit hohen Risiken in der Lebensversicherung fertig werden. Unser Healthcheck analysiert die Situation der Axa Deutschland.

Axa baut um und erwartet sinkenden Gewinn

Der Versicherer Axa strukturiert das Spezialgeschäft mit der Kunst um. Die Axa Art-Gesellschaften in der Schweiz und in Großbritannien werden Töchter der Axa Art in Deutschland. Künftig wird die Axa Art ihr Geschäftsmodell weltweit über eigene Assekuradeure betreiben. Das geht aus dem gerade veröffentlichten Jahresabschluss der Axa Konzern AG hervor. Das deutsche Konzernergebnis nach Steuern stieg um 40 Mio. Euro auf 529 Mio. Euro, beim Umsatz legte der Konzern leicht auf 10,4 Mrd. Euro zu. Für 2016 erwartet der Vorstand einen leichten Gewinnrückgang.

Erhitzte Debatte um Generali-Vitality

 Medienanalyse  Die Markteinführung des Generali-Programms Vitality zum 1. Juli sorgte in den vergangenen Wochen erneut für erhitzte Gemüter in der deutschen Medienlandschaft. Während die italienische Generali die Freiwilligkeit des Programms und daraus resultierende positive Aspekte für die Gesundheit der Versicherten betont, monieren Kritiker erneut Eingriffe in die persönliche Freiheit und kritisieren die vermeintliche Überwachung der Kunden. Die Aufspaltung der Versichertenkollektive in „gute“ und „schlechte Risiken“ gefährde den Solidargedanken als Grundprinzip einer jeden Versicherung. In der medialen Diskussion überwiegt weiterhin der negative Tenor.

Experten: Versicherer sollen mit Services punkten

Angesichts der vielen Herausforderungen, die die Digitalisierung an die Versicherungswirtschaft stellt, können sich die Gesellschaften einen Vorteil verschaffen, wenn sie sich verstärkt um Serviceangebote für ihre Kunden bemühen. Davon zeigten sich Experten auf einer Fachkonferenz in Köln überzeugt. Vorbild könnten andere Branchen sein, in denen die Servicementalität schon weiter fortgeschritten ist, etwa die Automobilindustrie.

So funktioniert Vitality in Großbritannien

Vitality, die Tochter des südafrikanischen Versicherungskonzerns Discovery, bietet in Großbritannien einen Krankenversicherungs-Tarif an, der mittels eines Punktesystems einen aktiven Lebensstil belohnt. Ein ähnliches Modell will Generali in Kooperation mit Discovery in Kürze in Deutschland auf den Markt bringen – zunächst in der Risikolebensversicherung. Ein Blick über die Grenze zeigt, welche Anreize auf der Insel funktionieren und welche nicht.

Hanse Merkur wartet auf politische Klarheit

Der Hamburger Versicherer Hanse Merkur konzentriert sich auf  Wachstum in der Krankenversicherung und im Bereich Reise und Freizeit. In der Altersvorsorge will Unternehmenschef Eberhard Sautter zunächst nicht weiter zulegen – bis die politischen Rahmenbedingungen geklärt sind. Zum Darlehen an den umstrittenen Leipziger Vergleichsportalanbieter Unister und zum gescheiterten Kauf des Portals Geld.de wollte sich Sautter nicht äußern. Auch zum Dienstleister Aurum will das Unternehmen nicht viel sagen.

Union nimmt PKV in die Pflicht

Der CDU-Politiker Michael Hennrich sieht dringenden Handlungsbedarf in der privaten Krankenversicherung (PKV). Für vordringlich hält er größere Wechselmöglichkeiten für Privatversicherte durch eine Mitgabe der Alterungsrückstellungen. Hier müsse sich die Branche bewegen. Gegen den Widerstand der SPD könne die Union zurzeit keine Maßnahmen zur Verbesserung der Situation für PKV-Kunden in Angriff nehmen, bedauerte Hennrich. PKV-Vertreter signalisierten auf der Wissenschaftstagung des Bundes der Versicherten Handlungsbereitschaft, warnten aber vor radikalen Schritten.

AOK: PKV nicht zukunftsfähig

Das System der privaten Krankenversicherung (PKV) ist nicht zukunftsfähig, weil es für die wesentlichen Herausforderungen in der Krankenversicherung keine Lösung hat. Das hat der Geschäftsführer des Wissenschaftlichen Instituts der AOK Klaus Jacobs (Bild) auf der Wissenschaftstagung des Bundes der Versicherten in Berlin prognostiziert. Frank Wild, sein Counterpart vom Wissenschaftlichen Institut der PKV hielt dagegen. Ohne das Korrektiv durch die PKV würde sich das Leistungsangebot für die gesetzlich Versicherten verschlechtern, sagte er.

Europäische Krankenversicherung gestoppt

Vor drei Jahren sorgte ein Makler namens Neue KV für Schlagzeilen, weil er sogenannte europäische Krankenversicherungen als Übergangslösung für Menschen ohne Versicherungsschutz in Deutschland vermittelte. Obwohl die Verträge anders als deutsche PKV-Policen ohne Alterungsrückstellungen kalkuliert waren, mussten die deutschen privaten Krankenversicherer sie als Nachversicherungsnachweis akzeptieren. Jetzt scheinen die Tage des Nischenmarktes gezählt: Wegen einer Änderung des Versicherungsaufsichtsgesetzes ist der Vertrieb der Verträge in Deutschland als substitutive Krankenversicherung künftig offenbar unzulässig.

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