The Long View – Der Hintergrund Auf der einen Seite klagen die Versicherer über Fachkräftemangel. Es gibt zu wenig qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber, offene Stellen bleiben monatelang unbesetzt. Interne Prozesse geraten unter Druck, Kunden warten lange auf die Bearbeitung von Schadensfällen. Auf der anderen Seite bauen Unternehmen Stellen ab. Mit generativer künstlicher Intelligenz (KI) steht nun eine Technologie bereit, die helfen kann, genau dieses Paradoxon zu entschärfen – wären da nicht tief verwurzelte Ängste, der deutsche Arbeitsfetisch und unser unzeitgemäßes Steuersystem.
Archiv ‘künstliche Intelligenz’
Xaver und Upvest mit Plattform für digitale Vorsorge
Das Insurtech Xaver und das Berliner Fintech Upvest wollen es Versicherern, Banken und anderen Anbietern leicht machen, digitale Spar- und Vorsorgeprodukte bereitzustellen. Mit KI-gestützter Beratung, flexibler Infrastruktur und schnellen Integrationsmöglichkeiten soll eine Komplettlösung entstehen, mit der Anbieter neue Angebote in wenigen Wochen auf den Markt bringen können.
„Wir sehen eine Rückstandssituation im Markt“
Exklusiv Auch bei Lebensversicherern kommt es durch Fachkräftemangel, regulatorische Anforderungen oder Problemen bei der Einführung neuer Systeme zu Engpässen im Schadenmanagement und bei der Leistungsprüfung. Davon profitieren Dienstleister wie Pro Global. Der deutsche Geschäftsführer Roman Claren erklärt im Interview seinen Ansatz, warum er selbst nicht über Personalmangel zu klagen hat und wie künstliche Intelligenz bei der Ausbildung von Leistungsprüfern hilft.
Versicherer: KI sollte schon Normalität sein
Versicherer müssen aufpassen, dass sie bei der Verwendung von künstlicher Intelligenz (KI) nicht von ihren Zielgruppen abgehängt werden. Davor warnen Expertinnen und Experten des Marktforschungs- und Beratungsunternehmens Heute und Morgen auf Basis einer aktuellen Studie. Demnach ist es besonders wichtig, die sogenannte Customer Journey und die Kundendienste mit KI-fähigen Informationen und Tools auszustatten. Denn die Akzeptanz für Chatbot-Beratung ist bei potenziellen Kundinnen und Kunden groß.
Wirtschaftliche Unsicherheit und KI
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Der Chefökonomen-Talk des Versichererverbands GDV und eine KI-Umfrage des Spezialversicherers Hiscox
KI in der Versicherung: Daten wichtiger als Marke
Künstliche Intelligenz (KI) wird die Art und Weise, wie Menschen online nach Informationen suchen, grundlegend verändern. Versicherer müssen ihre Inhalte sowohl für klassische Suchmaschinen als auch für sprachmodellbasierte Systeme optimieren, um sichtbar zu bleiben, schreiben das Ergo Innovation Lab und der Berater Ecodynamics in einem aktuellen Whitepaper. Für Unternehmen sei es demnach weniger wichtig, wie stark ihre Internetpräsenz ausgebaut ist. Entscheidend sei vielmehr, wie lesbar und strukturiert ihre Daten für die KI sind.
Lohrmanns Verunsicherung: Wachstumsprobleme
An dieser Stelle nimmt sich unser Zeichner Konrad Lohrmann jeden Freitag ein Thema aus der Branche vor. Heute: KI-Pflänzchen haben es schwer.
Kunden erwarten schnelle Reaktionen
Unternehmen wie Amazon oder Tesla haben die Messlatte für das Kundenerlebnis hoch gelegt. Versicherer müssen dringend nachziehen, waren sich Patrick Knust von Allianz Technology und Dirk Heiss von der Munich Re auf der IT-Fachtagung MCC in München einig. Zwar fahre die Branche derzeit hohe Gewinne ein, dies sei aber kein Garant für künftigen Erfolg. Die sich wandelnden Kundenerwartungen könnten dazu führen, dass die Versicherungsbranche ihre Relevanz verliert, befürchten die Experten.
Aon startet KI-Plattform für Industrierisiken
Die Platzierung von Industrierisiken ist in vielen Bereichen noch ein recht analoges Unterfangen. Der Versicherungsmakler Aon startet jetzt eine Plattform, die mit künstlicher Intelligenz (KI) den Austausch von Risikodaten beschleunigen und modernisieren soll. Aon Broker Copilot nutzt neben KI auch Sprachmodelle und prädiktive Analysen, um allen Marktteilnehmern eine zügigere Risikobewertung zu ermöglichen. Starten soll die Plattform in den USA und in London, andere Regionen sollen folgen.
So stark trifft die Überalterung die Versicherer wirklich
Exklusiv Versicherer stehen vor der Herausforderung, dass viele ältere Mitarbeiter bald in Rente gehen. Sie müssen diese erfahrenen Fachkräfte ersetzen und deren Wissen an die jüngere Generation weitergeben. Doch wie viele betrifft das eigentlich? Der Versicherungsmonitor hat die Altersstatistiken großer Versicherer untersucht und dabei erhebliche Unterschiede zwischen den Unternehmen festgestellt.
Marsh mit 1 Mrd. Euro-Facility für Rechenzentren
Der Bedarf an Rechenzentren in Europa wächst – nicht zuletzt durch den verstärkten Einsatz künstlicher Intelligenz und den Wunsch, unabhängiger von den USA zu werden. Der Großmakler Marsh will das nutzen und startet eine Facility, mit der sich der Bau von großen Rechenzentren in Großbritannien und Europa absichern lässt. Unter anderem bietet sie eine Allgefahrendeckung für den Bau mit einer Kapazität von bis zu 1 Mrd. Euro an.
KI-Agenten – eine Vorstandsagenda
The Long View – Der Hintergrund Trotz großer Aufmerksamkeit und hoher Budgets bleibt der praktische Nutzen von künstlicher Intelligenz (KI) in der Versicherungsbranche bisher begrenzt. Viele Initiativen verpuffen in ineffektiven Taskforces oder generischen Software-Lizenzen, ohne spürbare Effekte auf Prozesse oder Produktivität. Gleichzeitig eröffnet die nächste Generation von KI-Technologie – in Form spezialisierter, agentenbasierter Lösungen – revolutionäre Möglichkeiten zur Automatisierung komplexer, regelbasierter Arbeitsabläufe. Für Vorstände ist jetzt der richtige Zeitpunkt zu handeln.
„Ich wollte immer beides: Arbeiten und Mutter sein“
Exklusiv Jessica Reimers ist seit Ende 2022 Geschäftsführerin und Chief Operating Officer beim Versicherungsmakler Südvers und eine der wenigen Frauen in einer Führungsrolle in der Branche. Im Interview spricht sie über ihren Weg nach oben, über Unsichtbarkeit, Selbstzweifel und strukturelle Hürden für Frauen. Sie erklärt, warum psychische Gesundheit im Job wichtiger wird, wie Südvers auf Konsolidierung und künstliche Intelligenz reagiert, und warum der Mittelstand in der Maklerwelt noch lange nicht ausgedient hat.
Hitze ist tödlicher als andere Naturkatastrophen
Die weltweit zunehmende Hitze gilt derzeit als große Bedrohung für die Gesellschaft, aber auch für Versicherer, wie eine aktuelle Studie des Rückversicherers Swiss Re zeigt. Demnach geht von Hitzewellen eine noch größere Gefahr aus als von Überschwemmungen, Erdbeben und Hurrikans zusammen. Dieser Umstand könnte weitere Fragen nach der Haftung für Schäden aus Naturkatastrophen aufwerfen. Aber auch die Bedrohungslage in Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz wächst weiter.













