Archiv ‘Lebensversicherung’
Signal Iduna: Provisionsdeckel wäre kein Drama
Die Signal Iduna will sich ein neues Gesicht geben. Über das Programm „Vision 2023“ will Vorstandschef Ulrich Leitermann den Marktanteil des Versicherers erhöhen und beim Gewinn deutlich zulegen. Ermöglichen sollen das Investitionen in die Digitalisierung und der Umbau der Prozesse. Ziel ist, den Kunden zusätzliche Services zu bieten, neue Geschäftsfelder zu erschließen und weitere Kundengruppen zu gewinnen. Mit einem Provisionsdeckel in der Lebensversicherung von maximal 4,5 Prozent, wie ihn Versicherungsaufseher Frank Grund vorgeschlagen hat, könnte die Branche wohl leben, findet die Signal Iduna.
Rückversicherung als Alternative zum Run-off
Mit Plänen, geschlossene Lebensversicherungsbestände an Abwickler zu verkaufen, haben einige Gesellschaften für verbrannte Erde gesorgt. Solch ein Imageverlust muss nicht sein, glauben Axel Flöring (Bild), Deutschlandchef des Rückversicherungsmaklers Guy Carpenter, und Frank Achtert, Head of Capital Optimisation bei dem Unternehmen. Eine Rückversicherungslösung kann eine echte Alternative zum externen Run-off bieten, erklären sie. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor sprechen Flöring und Achtert zudem über Preise und Nachfrage im Rückversicherungsmarkt, die Auswirkungen des Brexits und Insurtechs als neue Kundengruppe.
BVK-Präsident: Versicherer bei Kosten am Zug
Der Präsident des Vermittlerverbands BVK Michael Heinz hält die Kostendiskussion in der Lebensversicherung für einseitig. Die Vermittler hätten ihre Schuldigkeit getan, jetzt seien die Versicherer am Zug, sagte er auf der Hauptversammlung des Verbands in Berlin. Im Übrigen könne die Branche nichts für die Niedrigzinsen, die das eigentliche Problem seien, so Heinz. Der Finanzausschuss des Bundestags will sich bald mit der Evaluierung des Lebensversicherungsreformgesetzes beschäftigen, mit dem der Gesetzgeber 2014 eine Verringerung der Abschlusskosten auf den Weg bringen wollte. Da einige Politiker mit den Ergebnissen nicht zufrieden sind, ist derzeit ein Provisionsdeckel in der Diskussion.
Lebensversicherer erwarten umfassenden Stellenabbau
Die deutsche Lebensversicherung steuert offenbar auf einen massiven Stellenabbau im Innen- und Außendienst zu. Vorstände von Ideal, Versicherungskammer Bayern, Generali Deutschland und Wefox nannten bei einer SZ-Fachkonferenz in Köln konkrete Zahlen. Innerhalb von zehn Jahren könnten bis zu 70 Prozent der Stellen im Innendienst wegfallen und rund 50 Prozent im Außendienst, schätzt Rainer Jacobus, Chef der Ideal-Gruppe. Die Probleme der Lebensversicherer sind mannigfaltig. Bei den Produkten, der Kapitalanlage und nicht zuletzt bei der Regulierung muss sich einiges tun, forderten die Referenten.
Provinzial Nordwest baut Firmengeschäft aus
Die Provinzial Nordwest setzt auf neue Geschäftsfelder. Nach dem Start einer Cyberpolice für Firmenkunden im vergangenen Jahr plant der öffentliche Versicherer jetzt den Einstieg in die Kredit- und die Kautionsversicherung. Auch in der Lebensversicherung, die 2017 deutlich geschrumpft ist, sieht das Unternehmen wieder Wachstumspotenzial. Mit der Hamburger Sparkasse konnte die Provinzial Nordwest einen neuen Kooperationspartner gewinnen. Zum Dauerbrennerthema Fusion mit der Provinzial Rheinland weiß Konzernchef Wolfgang Breuer nichts Neues zu berichten. Die gute Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen werde sich auf jeden Fall fortsetzen – ob mit oder ohne Fusion.
Ergo hält Provisionsdeckel für unwahrscheinlich
Michael Fauser, Chef der Ergo Lebensversicherung, geht nicht davon aus, dass noch in diesem Jahr ein Provisionsdeckel in der Lebensversicherung eingeführt wird. Die Umsetzung sei kompliziert und gerade die variablen Vergütungsbestandteile, die die Finanzaufsicht BaFin in ihrem Vorschlag für eine Provisionsbegrenzung vorsieht, seien mit Hürden bei der Ausgestaltung verbunden. Der Abwicklung von Lebensversicherungsbeständen kann Fauser positive Aspekte abgewinnen, bei einem Run-off gehe es vor allem um ein effizientes Management von Verträgen, sagte er.
Fitch nimmt deutsche Lebensversicherer unter die Lupe
Die deutschen Lebensversicherer sind finanziell „stark“ bis „sehr stark“ aufgestellt, schreibt die Ratingagentur Fitch in einem aktuellen Bericht. Die Analysten haben fünf deutsche Versicherer, die ausschließlich oder schwerpunktmäßig in der Lebensversicherung aktiv sind, exemplarisch für die deutsche Lebensversicherungsbranche anhand verschiedener Ratingkriterien untersucht. Ein gemischteres Bild als bei der Kapitalausstattung zeigt sich bei den Geschäftsprofilen sowie beim Bilanzstruktur- und Liquiditätsmanagement.
MLP: Vorsorge-Geschäft verliert weiter an Bedeutung
Der Finanzvertrieb MLP hat im ersten Quartal 2018 seine Gesamterlöse gegenüber dem Vorjahresquartal um drei Prozent auf 167,9 Mio. Euro gesteigert. Wachstumstreiber waren erneut die Sachversicherung, das Vermögensmanagement und die Immobilienvermittlung. Der seit Jahren anhaltende Negativtrend in der Altersvorsorge hat sich fortgesetzt, die Provisionserlöse im früheren Kerngeschäftsfeld machen inzwischen nur noch gut ein Fünftel am Provisionsergebnis aus. Einziger Lichtblick ist die leicht gestiegene Nachfrage nach Betriebsrenten, die das vermittelte Beitragsvolumen in der Altersvorsorge ansteigen ließ.
Starker Euro belastet die Allianz
Aufgrund von Wechselkurseffekten ist der operative Gewinn der Allianz um 6 Prozent auf 2,8 Mrd. Euro zurückgegangen. Trotzdem ist Finanzchef Giulio Terzariol optimistisch, dass der Versicherer das Gewinnziel von rund 11,1 Mrd. Euro im Gesamtjahr erreichen wird. Dank einer niedrigeren Steuerquote und geringeren Restrukturierungsaufwendungen legte das Quartalsergebnis um 6,8 Prozent auf 1,9 Mrd. Euro zu. Die Allianz zeigte sich insbesondere mit den Ergebnissen der deutschen Tochtergesellschaften zufrieden.
Allianz bündelt Direktversicherer weltweit
Die Allianz will alle Direktversicherer bündeln und global einheitliche Produkte einführen. Dazu gehöre auch ein einheitlicher Risikoträger, sagte Konzernchef Oliver Bäte am Rande der Hauptversammlung in München. Die Allianz werde sich nach den erfolgreichen Umbauprogrammen bei der Vermögensverwaltung und in der Lebensversicherung nun die Schaden- und Unfallversicherung vornehmen, so Bäte. Das werde „nicht geräuschlos vonstattengehen“. Ziel ist es, die Allianz sehr viel einfacher zu machen. „Einfachheit wird zur Schlüsselkompetenz.“









