Armin Höll-Steier ist als Check24-Geschäftsführer für das Versicherungscenter des Vergleichsportals verantwortlich. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor spricht er über die Rolle von Check24 für die Assekuranz, die Bedeutung von Google-Anzeigen für das Marketing und darüber, warum er die Gründung eines eigenen Risikoträgers durch die weltweit dominierende Suchmaschine für abwegig hält.
Archiv ‘Makler’
Der Regenschirm wird überflüssig
Das britische Start-up Brolly will mit Einsatz von künstlicher Intelligenz zum Concierge für alle Versicherungsfragen werden. Der Makler bietet nicht nur Dokumentenverwaltung und eine regelmäßige Durchsicht der Policen an. Brolly-Gründerin Phoebe Hugh (Bild), früher Underwriterin bei Aviva, rühmt sich auch, das erste Angebot geschaffen zu haben, das einen Versicherungswechsel unkompliziert innerhalb einer App möglich macht.
Manche haben den Schuss nicht gehört
Herbert Frommes Kolumne BaFin-Versicherungsaufseher Frank Grund hat mit seinem Vorschlag für eine Provisionsbeschränkung eine heftige Debatte ausgelöst. Es überrascht wenig, dass Vertriebe und Maklerorganisationen die Idee ablehnen. Die Versicherer halten sich zurück. Denn in Wirklichkeit baut Grund der Branche eine goldene Brücke. Für seine Art der Provisionsbeschränkung braucht man keine neuen Gesetze, da liefern die IDD-Richtlinie der EU und die Umsetzung in das Versicherungsaufsichtsgesetz die rechtliche Basis. Setzt sich Grund nicht durch, ist ein wesentlich härterer Deckel sehr wahrscheinlich. Denn viele Politiker sind sauer.
Makler fürchten Provisionsdeckelung nicht
Der Vorschlag der Finanzaufsicht BaFin für einen Provisionsdeckel in der Lebensversicherung gefährdet den Berufstand der Makler nicht. Problematisch könnte es dagegen für Großvertriebe werden, sagt Hans-Georg Jenssen, geschäftsführender Vorstand des Bundesverbands Deutscher Versicherungsmakler. BaFin-Versicherungsaufsichtschef Frank Grund hatte vorgeschlagen, die Provisionen auf maximal 2,5 Prozent zu begrenzen und nur im Falle besonderer Qualitätsnachweise weitere 1,5 Prozent zu erlauben. Diesem Modell kann der Verband deutlich mehr Vorteile abgewinnen als einer starren Begrenzung, wie es sie seit 2012 in der privaten Krankenversicherung gilt. Jenssen kritisiert die Versicherer, die die Signale aus der Politik nicht gehört haben.
BaFin will Provisionen deckeln
Die Finanzaufsicht BaFin will die Provisionen in der Lebensversicherung beschränken. In der Regel soll es maximal 2,5 Prozent geben, nur bei besonderen Qualitätsnachweisen weitere 1,5 Prozent. Das hat Versicherungsaufsichtschef Frank Grund vorgeschlagen. Er bezieht sich auf das veränderte Versicherungsaufsichtsgesetz, das Fehlanreize verbietet. Damit könnte die BaFin die gesetzliche Einführung eines harten Provisionsdeckels überflüssig machen. Vertriebe und Banken hätten Probleme – aber manche Versicherer wären sehr froh über einen Deckel.
Digitalisierung: Dann eben so herum
Herbert Frommes Kolumne Neodigital, Wefox mit One, Element und andere – die jüngste Welle von Neugründungen in der Insurtech-Landschaft verbindet eines: Sie haben den Plan ihrer Vorgänger aufgegeben, die traditionellen Vertriebe frontal anzugehen, also Vertreter und Makler durch den Online-Verkauf zu ersetzen. Stattdessen zielen sie mithilfe der Rückversicherer genau auf diese Vermittler und wollen ihnen ein besseres Angebot machen als die etablierten Versicherer, für die das alles andere als eine gute Nachricht ist. Denn auch dieses Geschäftsmodell kann äußerst disruptiv wirken.
Neodigital hat BaFin-Lizenz
Der Digitalversicherer Neodigital im saarländischen Neunkirchen hat die Zulassung von der BaFin erhalten. Das Unternehmen wurde von früheren Mitarbeitern der Baden-Badener mithilfe des Düsseldorfer Maklers Schneider Golling gegründet. Es will vor allem mit Maklern und Maklerpools zusammenarbeiten, die Policen des neuen Anbieters auch unter eigenen Marken anbieten können. Der Trend setzt sich fort: Neugründungen wenden sich nicht mehr gegen die etablierten Vertriebswege, sondern suchen die enge Kooperation mit ihnen.
Willis Re: Hoffnung auf höhere Preise zerschlagen
Der Rückversicherungsmakler Willis Re hat gute und schlechte Nachrichten für die Rückversicherer. Die schlechte Nachricht: Auch in den Vertragsverhandlungen zum 1. April ist es den Anbietern wieder nicht geglückt, die erhofften starken Preiserhöhungen durchzusetzen – trotz der hohen Hurrikan-Schäden im vergangenen Jahr. Die gute: Die Kunden kaufen wieder mehr Rückversicherungsschutz und bescheren den Rückversicherern damit trotzdem Chancen auf Prämienwachstum. Manch ein Erstversicherer kauft gleich einen ganzen Rückversicherer.
Rückversicherer hoffen auf weichen Brexit
Ein harter Brexit würde vor allem die international agierenden Rückversicherer schwer treffen, die viel Geschäft in London zeichnen. Gen Re-Vorstand Achim Bosch glaubt nicht, dass es so weit kommen wird. Er hofft auf Sonderregeln für die Finanzwirtschaft, schließlich sei sie auch für Großbritannien eine tragende Säule, sagte er auf dem SZ-Rückversicherungstag in München. Grünen-Politiker Gerhard Schick (Bild) hält einen harten Brexit dagegen für wahrscheinlich. Der Austritt Großbritanniens aus der EU ist aber nicht die einzige Sorge der Branche, sie hat noch mit ganz anderen Problemen zu kämpfen.
MLP fürchtet Provisionsdeckel
In Politik und Aufsicht wird derzeit wieder die Einführung einer Obergrenze für Provisionen diskutiert. MLP-Chef Uwe Schroeder-Wildberg nannte diese Diskussionen bei der Jahrespressekonferenz des Unternehmens am Mittwoch „töricht“. Qualitativ gute Beratung wäre dann nicht mehr finanzierbar, sagte er. MLP konnte ansonsten gute Zahlen für das vergangene Jahr präsentieren. Nur das Geschäft mit Altersvorsorgeverträgen schwächelte weiterhin. Das Unternehmen profitierte davon, dass es neue Erlösquellen gefunden hat.
Wüba wird Digital-Portal
Vor mehr als zehn Jahren hat der US-Versicherer AIG den Maklerversicherer Wüba übernommen, um sein Geschäft mit Gewerbekunden zu stärken. Jetzt fungiert die Wüba, die kein eigenständiges Unternehmen mehr ist, bei AIG als Testfeld für die Digitalisierung. Das macht sich vor allem in der Zahl der Mitarbeiter bemerkbar, die sich halbiert hat. Die Kostenquote sank auf 10 Prozent, sagte AIG-Manager Nepomuk Loesti (im Bild links) auf einer Fachkonferenz. Das Gewerbegeschäft zieht auch immer mehr Insurtechs an.









