Pensionsfonds und andere alternative Kapitalquellen machen Rückversicherern das Leben schwer. Das wird auch nach einem Zinsanstieg oder Großschaden so bleiben, sagte Dirk Lohmann von der Beratungsfirma Secquaero auf dem Rückversicherungssymposium der Kölner Fachhochschule. Dort wurde auch diskutiert, ob Rückversicherer gute Erstversicherer sein können und wie die Konsolidierung in der Branche weitergeht.
Archiv ‘Munich Re’
Munich Re macht weniger Gewinn
Der Marktführer in der Rückversicherung leidet unter Niedrigzinsen und Preisdruck. Im ersten Quartal hat Munich Re deutlich weniger verdient. Das hatte Konzernchef Nikolaus von Bomhard aber bereits erwartet. Das Unternehmen sieht sich auf Kurs, um das Ergebnisziel von 2,5 Mrd. bis 3 Mrd. Euro zu erreichen.
Munich Re: Der Wettbewerb wird härter
Die gute Konjunktur in den Industrieländern nutzt in den kommenden Jahren der Nachfrage nach Versicherung. Aber die heftige Konkurrenz unter den Anbietern sorgt dafür, dass die Prämien in den Schaden- und Unfallsparten kaum stärker wachsen als die Wirtschaft. Langfristig wird die Versicherungswirtschaft nicht mehr schneller zulegen als die Volkswirtschaften. Das prognostiziert der Rückversicherer Munich Re in seinem neuesten Versicherungsausblick. Die Lebensversicherung leidet weiter unter den niedrigen Zinsen.
Analyse: Die Rieß-Rochade
Analyse Markus Rieß wird Ergo-Chef und Vorstandsmitglied der Munich Re. Damit macht der Rückversicherer klar, dass er in der deutschen Erstversicherung – seinem größten Problemfeld – sehr ernsthafte Absichten hat. Das wird die Konkurrenz deutlich anheizen. Außerdem wird der Kreis der möglichen Kandidaten für die Nachfolge des Munich Re-Chefs Nikolaus von Bomhard größer. Für die Allianz ist der Rieß-Weggang zunächst einmal eine Schwächung.
Allianz-Manager Rieß ersetzt Oletzky bei Ergo
Ein Erdbeben in der Führung der beiden größten deutschen Versicherer: Markus Rieß, heute Chef des Marktführers Allianz Deutschland, wechselt zur Munich Re. Dort wird er Vorstand beim Rückversicherer, der gleichzeitig die Obergesellschaft des Konzerns ist, und Chef der Ergo. In Düsseldorf ersetzt er Torsten Oletzky, der das Unternehmen verlässt. Damit ist Rieß künftig verantwortlich für einen direkten Rivalen seines bisherigen Arbeitgebers. Bei der Allianz wird Manfred Knof neuer Deutschlandchef.
Munich Re: Preisabrieb wird langsamer
Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re sieht eine leise Abschwächung des Preisabriebs in der Vertragserneuerung zum 1. April 2015. Allerdings rechnet das Unternehmen auch weiterhin mit scharfer Konkurrenz im Rückversicherungsmarkt, sagten Vorstandsmitglieder bei der Hauptversammlung in München. Der Gewinn der Munich Re wird 2015 zurückgehen, auch wenn das erste Quartal gut verlief. Munich Re will das Industriegeschäft mit Endkunden deutlich ausbauen und dazu Unternehmen zukaufen. Auch zu künftigen autonom fahrenden Autos nahm das Unternehmen Stellung – der Trend werde kommen und der Rückversicherung nutzen.
Digitalisierung und Industrie
Was die Woche bringt: An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Bilanzpressekonferenzen von VGH, Barmenia, Alte Leipziger und Hanse Merkur, Hauptversammlungen von Munich Re, Swiss Re und DVS sowie IBM-Versicherungskongress zur Digitalisierung.
NAG ist nicht tariffähig
Schwere Schlappe für die Neue Assekuranz Gewerkschaft (NAG): Nach einer aktuellen Entscheidung des Landesarbeitsgerichts Hessen ist die kleine Spezialgewerkschaft nicht tariffähig. Der Grund: Die NAG ist nach Überzeugung des Gerichts zurzeit nicht mächtig genug, um Tarifforderungen durchzusetzen. Da keine Revision zugelassen ist, kann sie sich jetzt nur noch an das Bundesverfassungsgericht wenden.
Ergo sorgt sich um Lebensversicherung
In der Lebensversicherung lässt sich nach Ansicht von Ergo derzeit kein Geld verdienen. Der Gesellschaft machen die niedrigen Zinsen und die Kaufzurückhaltung der Kunden zu schaffen. Vorstandschef Torsten Oletzky hofft, dass die neue Lebensversicherung mit modifizierten Garantien wieder Wachstum bringen wird. Der Versuch von Ergo, besondere Elementarschadenpolicen in stark flutgefährdeten Gebieten zu verkaufen, war bislang nicht von Erfolg gekrönt. Aber die Schadenversicherung war 2014 insgesamt der große Gewinnbringer für das Unternehmen.
Rückversicherer vor Wachstumsproblemen
Die vier großen europäischen Rückversicherer und die Spezialisten im Lloyd’s-Markt haben gute Zahlen für 2014 vorgelegt und sind weiterhin hervorragend kapitalisiert. Aber die Wachstumsmöglichkeiten sind sehr beschränkt, schreibt die US-Ratingagentur A.M. Best in ihrem neuesten Marktüberblick. Bei den Kapitalanlagen führt die Suche nach mehr Ertrag zu risikoreicheren Engagements. Die Preise bleiben niedrig, und das alternative Kapital dürfte nicht so schnell verschwinden, glauben die Analysten. Ein wichtiger Grund: Statt der kurzfristig denkenden Hedgefonds sind immer mehr Pensionsfonds engagiert. Die denken langfristig.
Milliardenbelastung durch Heta
Die deutschen Versicherer müssen mit einer Belastung von mehr als einer Milliarde Euro durch die Abwicklung der maroden Bank Hypo Alpe Adria rechnen. Denn die österreichische Abwicklungsbehörde FMA hat festgelegt, dass das Nachfolgeinstitut Heta – das im staatlichen Besitz ist – keine Schulden mehr zurückzahlt und möglicherweise einen Schuldenschnitt sucht. Es handelt sich aber nicht um eine Insolvenz – dann müsste das Bundesland Kärnten einspringen, das die Darlehen garantiert hatte. Das Vorgehen der FMA sorgt bei Versicherern für Zweifel an der Bonität von Papieren, die von österreichischen Gebietskörperschaften garantiert werden. Das könnte zu weiteren Belastungen für die Kapitalanlagen der Assekuranz […]
Ergo: Neugeschäft Leben bricht ein
Der Ergo-Konzern erlebte 2014 einen Rückgang des Neugeschäfts in der Lebensversicherung um neun Prozent, vor allem im Geschäft mit laufendem Beitrag. Unternehmenschef Torsten Oletzky ist trotzdem optimistisch für die Sparte, vor allem für die neue Generation von Lebensversicherungsangeboten ohne Zinsgarantie. Die Munich Re-Tochter sieht sich selbst an der Spitze der Digitalisierung in der deutschen Assekuranz.
Munich Re erwartet sinkenden Gewinn
Der Rückversicherer Munich Re erwartet für 2015 einen Gewinn zwischen 2,5 Mrd. Euro und 3 Mrd. Euro, nach 3,2 Mrd. Euro im Jahr 2014. Zum ersten Mal gibt das Unternehmen eine Spanne an und nicht eine feste Gewinnerwartungszahl. Vorstandschef Nikolaus von Bomhard begründete das mit den Unsicherheiten am Kapitalmarkt. Die Aktionäre sollen weiter mit hohen Dividenden verwöhnt werden. Munich Re will an dem strikten Kurs festhalten, nicht profitbringendes Geschäft aufzugeben. Gleichzeitig baut das Unternehmen die Erstversicherung für Industrie und Gewerbe aus.
Sonnenkönig von Nürnberg dankt ab
Hans-Peter Schmidt, seit 2002 Aufsichtsratsvorsitzender der Nürnberger Versicherung, will nach der Hauptversammlung des Versicherers im April sein Amt niederlegen. Er war durch seine weitreichende Einmischung ins Tagesgeschäft und die hohe Aufsichtsratsvergütung bekannt geworden. Das hatte zu Unmut bei den Aktionären der Nürnberger geführt.
Rückversicherer unter Druck
Was die Woche bringt: An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Rückversicherer und GDV-Jahrespressekonferenz.












