Archiv ‘Rentenversicherung’

Sammelklage gegen Debeka Leben

Der Verbraucherzentrale Bundesverband und die Verbraucherzentrale Hamburg haben eine Sammelklage gegen die Debeka Leben eingereicht. Sie werfen dem Versicherer vor, bei gekündigten Lebens- oder Rentenpolicen zu hohe Stornogebühren von den Verbrauchern verlangt zu haben. Mit der Sammelklage wollen die Verbraucherschützer den Betroffenen dabei helfen, ihr Geld zurückzubekommen.

bAV: Zwei Drittel wollen Kapitalmarktchancen nutzen

Die betriebliche Altersversorgung (bAV) hat für viele Beschäftigte einen hohen Stellenwert, wird aber noch zu selten genutzt. Laut einer aktuellen Studie von Aon wünschen sich zwei Drittel, mit ihrer Betriebsrente am Kapitalmarkt zu partizipieren. Besonders Jüngere und Besserverdienende sind risikofreudig. Zudem zeigt die Umfrage ein starkes Bewusstsein für soziale Gerechtigkeit: Viele Befragte befürworten Ausgleichsmechanismen, um Nachteile etwa durch Teilzeit oder Care-Arbeit zu verringern.

Warum junge Menschen auf die bAV setzen

Junge Menschen sorgen sich um ihre Rente und handeln – trotz hoher Unsicherheit beim Finanzwissen. Das zeigt die neue Jugendstudie „Jugend, Vorsorge, Finanzen“ von Metallrente. Die betriebliche Altersversorgung (bAV) bleibt dabei eine der vertrauenswürdigsten und meistgenutzten Vorsorgeformen bei der jungen Generation. Doch Unwissen, emotionale Überforderung und unübersichtliche Angebote erschweren die Finanzplanung. Laut den Experten sind Aufklärung, Vertrauen und gezielte Reformen nötig.

Ortmann: Weg mit den Sicherheitsmargen

Lebensversicherer stehen in der Kritik, mit zu hohen Lebenserwartungen zu kalkulieren und Kunden damit zu benachteiligen. Karl-Michael Ortmann, Aktuar und Professor an der Berliner Hochschule für Technik, fordert, dass die Versicherer das Langlebigkeitsrisiko an den Staat abgeben: Bei einer obligatorischen geförderten privaten Altersvorsorge bräuchte es die hohen Sicherheitsmargen nicht mehr, die Lebensversicherer für die besonders lang lebenden Kunden ansetzen, die vorrangig ihre Produkte kaufen, erläuterte er bei einer BdV-Konferenz.

Debeka verliert Rechtsstreit um Stornoabzug

Die Debeka hat einen Prozess um Stornokosten bei Lebens- und Rentenversicherungen verloren. Der Versicherer räumt sich in Verträgen die Möglichkeit ein, bei vorzeitiger Vertragskündigung eine zusätzliche Stornogebühr zu erheben, deren Höhe von der Entwicklung am Kapitalmarkt abhängt. Die Verbraucherzentrale Hamburg hatte dagegen geklagt und vor Gericht Recht bekommen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, die Debeka wird wohl vor den Bundesgerichtshof ziehen.

Betriebsrentenreform auf gutem Weg

Das kürzlich von der Bundesregierung vorgelegte Betriebsrentenstärkungsgesetz II befindet sich nach Einschätzung von Rolf Schmachtenberg (Bild zweiter von rechts), Staatssekretär im Bundesarbeitsministerium, auf einem guten Weg. Vor allem in das Sozialpartnermodell, das durch die Reform gestärkt werden soll, setzt er große Hoffnung. Die geplante Öffnung geht einigen Unternehmen nicht weit genug, die Gewerkschaften zeigen sich dagegen eher vorsichtiger.

Allianz siegt vor dem BGH

Mit ihrem Tarif „Perspektive“ hat die Allianz nicht gegen die Mindestzuführungsverordnung verstoßen, die in der privaten Rentenversicherung ausgeschüttete Überschussbeteiligung ist rechtmäßig. Das hat der Bundesgerichtshof (BGH) am Donnerstag entschieden (Az: IV ZR 436/22). Damit hat sich die Allianz Lebensversicherung auch in der dritten Instanz gegen die Verbraucherzentrale Hamburg durchgesetzt. Die Verbraucherschützer hatten gegen den Münchener Konzern wegen der Benachteiligung von Versicherten mit älteren Verträgen geklagt.

Geldregen für Lebensversicherer erwartet

In den kommenden zehn Jahren werden Lebensversicherer rund 1,5 Billionen Dollar (1,38 Billionen Euro) an zusätzlichen Prämien einnehmen, erwartet der Rückversicherer Swiss Re. Zu verdanken ist dieser Anstieg den höheren Zinsen. Sie sorgen auch dafür, dass sich die Anlagerenditen und die Margen der Gesellschaften deutlich verbessern. Das Swiss Re Institute rechnet in den kommenden Jahren auch mit einem stärkeren Wettbewerb um die Vermögensverwaltung.

Versicherer optimistisch für die Zukunft

Die deutschen Versicherer beurteilen ihre aktuelle Lage deutlich besser als noch im vierten Quartal 2023. Das geht aus dem Geschäftsklima-Index für die Versicherungswirtschaft hervor, den das Institut für Wirtschaftsforschung zusammen mit dem Versichererverband GDV erstellt. Auch die Erwartungen für die kommenden Monaten haben sich leicht verbessert. Der Wert für das Geschäftsklima liegt erstmals seit der Pandemie wieder über dem langfristigen Mittelwert.

Höchstrechnungszins steigt auf 1,0 Prozent

Der Höchstrechnungszins soll zum 1. Januar 2025 auf 1,0 Prozent steigen. Bis Mitte des Jahres will das Bundesfinanzministerium eine entsprechende Verordnung vorlegen. Der Schritt ermöglicht den Lebensversicherern höhere Zinsgarantien, manche denken auch über eine Wiederaufnahme der Riester-Rente nach. Es ist die erste Anhebung des Höchstrechnungszinses seit 1994.

Rentenfaktor: Verbraucherzentrale geht in Berufung

Der Rechtsstreit um die Rentenfaktor-Senkung bei fondsgebundenen Riester-Rentenversicherungen der Allianz geht weiter: Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg geht nach der Niederlage vor dem Landgericht Stuttgart in Berufung. Besonders ärgerlich finden die Verbraucherschützer, dass der Versicherer den Rentenfaktor nicht wieder erhöhen muss, wenn sich die Kalkulationsgrundlagen wieder verbessern, die zuvor zur Absenkung geführt hatten. Zudem habe das Landgericht Köln in einem ähnlichen Fall anders geurteilt.

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