Archiv ‘Russland’

Nord Stream 2 fehlen Versicherer und Zertifizierer

Die umstrittene Gas-Pipeline Nord Stream 2 ist fast fertig und soll nach dem Willen des Betreibers Gazprom noch in diesem Jahr das erste Erdgas quer durch die Ostsee von Russland nach Deutschland transportieren, wo sie in Lubmin (Bild) endet. Woran es aber noch mangelt, sind Versicherer und Zertifizierungsfirmen, berichtet Bloomberg. Die US-Sanktionen gegen an dem Projekt beteiligte Unternehmen haben dafür gesorgt, dass Zertifizierungsfirmen, Ingenieurbüros und auch viele Versicherer ausgestiegen sind, beispielsweise Axa, Zurich und ein Lloyd’s-Syndikat der Munich Re.

Rosgosstrach kauft Ergos Russland-Tochter

Der Düsseldorfer Versicherer Ergo trennt sich von seiner Lebensversicherungstochter Ergo Zhizn in Russland. Käufer ist der Versicherer Rosgosstrach, der zur staatlich gestützten Otkrytie-Bank gehört. Der Schritt ist nach Einschätzung von Experten logisch, da Ergo Zhizn über kein besonders gutes Vertriebsnetz in dem riesigen Land verfügt und zudem nicht wichtig genug für Ergo ist. Über Details des Geschäfts wollte sich Ergo Russland nicht äußern, Schätzungen gehen aber von einem Kaufpreis von rund 30 Mio. Euro aus.

Herbert Fromme

Iran-Sanktionen: Brüssel und Berlin müssen handeln

 Herbert Frommes Kolumne  Die von US-Präsident Donald Trump angeordneten Sanktionen der USA gegen den Iran haben weitreichende Folgen für die Versicherungswirtschaft. Es geht es nicht nur um Unternehmen, die im Iran als Versicherer oder Rückversicherer tätig sind. Es reicht schon, wenn ein deutscher Mittelständler legal dort eine Anlage baut oder Maschinen exportiert und es zu einem Haftpflichtschaden kommt – der Versicherer darf den Schaden nicht zahlen, wenn die geschädigte Partei im Iran sitzt. Bei den Russland-Sanktionen ist das Problem besonders virulent. Die Versicherer sollten auf klaren politischen Regeln bestehen – darum müssen sich Berlin und Brüssel kümmern, die sich […]

Ergo mit Compliance-Fall in Russland

Zwei Jahre lang sollen russische Ergo-Mitarbeiter laut einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung in der Kfz-Versicherung in die eigene Tasche gewirtschaftet haben. Sie sollen gestohlene Fahrzeuge, die wieder aufgetaucht sind, weiterverkauft und überhöhte Provisionen im Geschäft mit Tagesversicherungen für Auslandsfahrten eingestrichen haben. Ergo sei dadurch ein Schaden in niedriger Millionenhöhe entstanden, heißt es. Der Versicherer bestätigt den Compliance-Vorfall, ohne Details zu nennen. Er war durch den Tipp eines internen Whistleblowers auf die Vorgänge in Russland aufmerksam geworden und hat inzwischen die russische Staatsanwaltschaft eingeschaltet.

Wachstum: Alles hängt an China

Das globale Prämienvolumen der Versicherungswirtschaft erreichte 2016 nach Angaben von Allianz Research mit einer Summe von 3.650 Mrd. Euro einen neuen Rekord. Das ist ein Anstieg um 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Allerdings macht der chinesische Markt fast die Hälfte der 150 Mrd. Euro zusätzlichen Prämieneinnahmen aus. Besonders ausgeprägt ist dieser Effekt in der  Lebensversicherung. Deutschland verlor im internationalen Vergleich einen Platz und liegt mit 152 Mrd. Euro auf dem sechsten Rang.

Russland: Wichtiger Schutz für Hochrisikobranchen

Unternehmen, die in Russland Geschäfte machen wollen, müssen sich nicht nur auf die kulturellen Gepflogenheiten der neuen Geschäftspartner einstellen. Auch beim Versicherungsschutz gilt es einiges zu beachten. Der Versicherungsmonitor hat mit Georg Winter, Vorstandsmitglied beim österreichischen Versicherungsmakler GreCo JLT und seinem Kollegen Andrej Panov gesprochen, der die Geschäfte von GreCo JLT Russland in Moskau leitet. Beide erklären, wie sich die aktuellen Spannungen zwischen Russland und dem Westen auf die Risikolage auswirken, warum die Aufsicht sowohl Kaufhäuser als auch Chemieunternehmen als Hochrisikobranchen sieht und wie Unternehmen auf unmoralische Angebote von russischen Versicherern reagieren sollten.

Osteuropa wird gefährlicher

Die Länder Osteuropas werden für Unternehmen, die dort aktiv sind, wieder gefährlicher, glaubt der Sicherheitsexperte Christopher Schramm vom britischen Beratungsunternehmen Red24. Er nennt eine Reihe von Gründen, darunter die Sanktionen gegen Russland und eine steigende Zahl an verrohten Söldnern, die in Syrien, der Ukraine und in anderen Krisenherden gekämpft haben. Dazu kommen politische und wirtschaftliche Verhältnisse, die eine einst vertrauensvolle Zusammenarbeit in Bedrohungs- und Erpressungsszenarien verwandeln können. Extreme Vorsicht und das Screening von Geschäftspartnern sind angesagt.

Kreditversicherung: Schwierige Exporte in Krisenregionen

In Griechenland verschwinden immer mehr kleinere und mittelgroße Firmen ohne großes Insolvenzverfahren vom Markt. Sie schließen lautlos den Betrieb und zahlen vom einen auf den anderen Tag ihre Außenstände nicht mehr. Kreditversicherer beobachten den Trend mit Sorge. Zwar sichern sie Lieferungen in das Krisenland seit Anfang des Jahres wieder ab, die staatlichen Hermes-Deckungen sind ausgelaufen. Das könnte sich jedoch wieder ändern, wenn die Griechen sich doch noch für einen Ausstieg aus der Euro-Zone entscheiden. Bei der Absicherung von Lieferungen nach Russland sind die Anbieter ebenfalls vorsichtig geworden.

Russland-Konflikt belastet Kreditversicherer

Trotz der Sanktionen und der Rezession in Russland wollen die Kreditversicher deutschen Unternehmen, die mit russischen Firmen Handel treiben, weiterhin Deckung gewähren. Sie rechnen allerdings mit einer Zunahme von Unternehmenspleiten in Russland, auch das deutsche Insolvenzgeschehen wird der Konflikt negativ beeinflussen.

Hohe Erwartungen

Was die Woche bringt: An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Kamingespräch der Zurich Gruppe Deutschland und Pressekonferenz der Kreditversicherer im GDV.

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