Archiv ‘Sachversicherung’

Provinzial wächst trotz Unwetterschäden

Der öffentliche Versicherer Provinzial Rheinland erwartet gute Resultate für das Geschäftsjahr 2016. Das Konzernergebnis werde die 44 Mio. Euro des Vorjahres übertreffen, erwartet der Versicherer. Zwar drückten Großschäden, vor allem aus der Unwetterserie im Frühsommer 2016, auf das Ergebnis. In der Wohngebäudeversicherung konnten die Düsseldorfer aber zulegen. Da der Versicherer das Leben-Geschäft gegen Einmalbeitrag gedeckelt hat, gingen die Beitragseinnahmen zurück.

Willis Re: Schmerzgrenze noch nicht erreicht

Nach Jahren der Preisrückgänge hatten einige Rückversicherer auf steigende Prämien oder zumindest eine Stabilisierung in der Erneuerungsrunde zum 1. Januar spekuliert. Diese Hoffnungen haben sich nach einem aktuellen Bericht des Rückversicherungsmaklers Willis Re erneut zerschlagen. Vor allem im internationalen Geschäft hätten die Erstversicherer den Anbietern immer noch hohe Preisnachlässe abtrotzen können. Aufgrund der immer noch guten Ergebnisse der Rückversicherer sei die Schmerzgrenze noch nicht erreicht, ab der die Anbieter stabile Prämien erzwingen müssten, so Willis Re.

Digitalisierung: Milliarden-Chance für Versicherer

Die Digitalisierung eröffnet deutschen Sachversicherern die Chance auf zusätzliches Wachstum bei gleichzeitig hohen Einsparmöglichkeiten. Insgesamt beziffern die Autoren einer Studie von Google und der Unternehmensberatung Bain dieses Potenzial auf 18 Mrd. Euro. Auch die Versicherten sollen profitieren: durch neue Produkte, niedrigere Beiträge und besseren Service. Wer als Unternehmen schnell diese Chancen ergreift, wird zu den Gewinnern zählen, prognostiziert die Studie.

Versicherer fordern besseren Hochwasserschutz

Hausbesitzer unterschätzen die Gefahr von Überschwemmungen, warnt der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Zwei Drittel der Eigenheimbesitzer glauben, nie von einem Hochwasser betroffen zu sein, so das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag des GDV. Mehr als 90 Prozent der Hausbesitzer fühlten sich bereits gegen Naturgefahren abgesichert. Zudem halten viele Elementarschadenversicherungen für zu teuer. Die Umfrageergebnisse teilte der Verband auf seiner Naturgefahrenkonferenz in Berlin mit. Die Versicherer fordern die Regierung zu besserer Vorsorge auf, wehren sich aber gegen eine allgemeine Versicherungspflicht, wie sie der Bund der Versicherten befürwortet.

Aon: Nachfrage nach Terrorversicherungen steigt

Deutsche Unternehmen fragen verstärkt Policen zur Absicherung von Terrorrisken nach, berichtet der Makler Aon in einem aktuellen Marktreport für Deutschland. Inzwischen sei den meisten Firmen klar, dass die finanziellen Folgen einer solchen Attacke auch große Betriebe empfindlich treffen können. Auch im Bereich Cyber zieht das Geschäft mit Versicherungsschutz an. Viele Versicherer haben angesichts aktueller Entwicklungen auch die Bedingungen angepasst. In den großen Sparten Sach- und Haftpflichtversicherung ist der Markt weiterhin kundenfreundlich.

MLP: „Talsohle ist durchschritten“

Der Finanzvertrieb MLP leidet schon seit langem unter der Kaufzurückhaltung der Kunden bei Altersvorsorgeprodukten. Doch jetzt glaubt Unternehmenschef Schroeder-Wildberg einen Lichtstreif am Horizont zu entdecken. Im zweiten Quartal ist die Nachfrage nach Lebens- und Rentenversicherung wieder angezogen. Für das Gesamtjahr hofft Schroeder-Wildberg zumindest auf stabile Erlöse in diesem Geschäftssegment. Wegen Aufwendungen für das Kostensenkungsprogramm hat der Vertrieb im ersten Halbjahr unter dem Strich weniger verdient.

Köhler: „Wir haben keinen Rückversicherungsbedarf“

Der Industrieversicherer Berkshire Hathaway Specialty Insurance (BHSI) ist seit Mitte Juni mit einem Büro in Düsseldorf vertreten, um von dort aus im deutschen und europäischen Markt zu wachsen. Punkten will das Unternehmen, das dem US-Investor Warren Buffett gehört, unter anderem mit der Kapitalstärke der Gruppe: Der Versicherer komme ohne Rückversicherer aus, erklärt Gregor Köhler (Bild), President Northern Europe bei BHSI, im Interview mit dem Versicherungsmonitor. Dadurch könne der Anbieter freier agieren – und günstiger arbeiten.

Domcura beschert MLP schmeichelhaftes Ergebnis

MLP profitiert im ersten Quartal vom Ergebnis des 2015 erworbenen Assekuradeurs Domcura, Umsatz und Gewinn des Finanzvertriebs legten in der Folge zu. Allerdings lässt sich das Ergebnis wegen des Sondereffekts im ersten Quartal durch Domcura für das verbleibende Jahr nicht fortschreiben. Zudem stehen in den kommenden Monaten weitere Belastungen an: Der Wieslocher Finanzvertrieb will effizienter werden und hat dafür einmalige Investitionen von 15 Mio. Euro veranschlagt. Das Gros davon steht noch aus.

Allianz: Globales Prämienwachstum wird schwächer

In den vergangenen Jahren sind die Prämieneinnahmen von Versicherern weltweit trotz diverser Krisen stärker gewachsen als die allgemeine Wirtschaftsleistung. Ganz so dynamisch wird es aber nicht weitergehen. Die Volkswirte der Allianz rechnen damit, dass sich das Wachstum bis 2026 von 5,3 Prozent im vergangenen Jahr auf durchschnittlich 3,8 Prozent abschwächen wird. Während sich in den Industrieländern eine Marktsättigung abzeichnet, steigt in den Schwellenländern die Nachfrage nach Versicherungen. Vor allem China prognostiziert die Allianz glänzende Wachstumsaussichten.

Rückversicherer stützen Versicherungs-Start-up

Das US-Versicherungs-Start-up Lemonade existiert derzeit zwar nur auf dem Papier, kann aber bereits den zweiten Erfolg vermelden. Die New Yorker haben eine ganze Reihe namhafter Rückversicherer inklusive Munich Re zur Absicherung ihres Geschäfts gewonnen. Damit sei das Kundenvertrauen gesichert und die Aufnahme der Geschäftstätigkeit in greifbarer Nähe, teilte das Management mit. Lemonade war erstmals vergangenes Jahr in den Schlagzeilen, als das Unternehmen bei Investoren 13 Mio. Dollar einsammelte.

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