Archiv 2016

Konzept der Bancassurance lebt wieder auf

 Medienanalyse  Banken und Versicherer räumen einem auf die heutigen Verhältnisse zugeschnittenen Revival des Allfinanzgedankens erstmals seit Jahren wieder ernstzunehmende Chancen ein. Auffällig ist dabei das Bemühen der Unternehmen, die Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen. Sollte sich das Bancassurance-Konzept dank der Digitalisierung zur Erfolgsgeschichte entwickeln, dürfte der Druck auf Vertreter und Makler weiter zunehmen. Andererseits könnten Insurtech-Unternehmen den Versicherern den Rang ablaufen als Partner der Banken.

IT-Crash: Allianz erfreut Konkurrenten

Die Allianz Deutschland sorgt für Wachstum bei der Konkurrenz. Denn kurz vor dem Ende der Wechselsaison in der Autoversicherung ist der Tarifrechner des Versicherers auf Allianz.de ausgefallen. Wechselwillige Kunden können deshalb über die Website des Unternehmens ihren Preis nicht berechnen. Der Vergleichsrechner der Schwestergesellschaft Allsecur ist ebenfalls betroffen.

Moneymeets hat keine Angst vor der IDD

An der Bewertung des Umsetzungsgesetzes zur Vermittlerrichtlinie IDD scheiden sich die Geister: Der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) begrüßt insbesondere das darin vorgesehene Provisionsabgabeverbot. Ein Gerichtsurteil, das dem Online-Makler Moneymeets die Provisionsweitergabe an Kunden erlaubt, ist für BVK-Präsident Michael Heinz damit Makulatur. Das sieht Moneymeets allerdings anders. Gründer Johannes Cremer (Bild) kündigte gegenüber dem Versicherungsmonitor an, auch nach einer Umsetzung des Gesetzes in der vorliegenden Form mit den Kunden Provisionen teilen zu wollen.

Umweltministerin fordert grüne Anlagepolitik

Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hat auf dem GDV-Versicherungstag für eine klimafreundliche Anlagepolitik der Versicherungswirtschaft geworben. Weil ein Großteil der fossilen Brennstoffvorkommen im Boden bleiben müsste, um die Klimaziele zu erreichen, drohe hier tätigen Unternehmen ein Wertverlust. Dieser sei derzeit an den Börsen noch nicht eingepreist. Der frisch wiedergewählte GDV-Präsident Alexander Erdland forderte die Branche auf, die Chancen der Digitalisierung zu ergreifen und erwartet neue Geschäftschancen im Zuge der zunehmend wichtigen Cyberrisiken. Cyberattacken richten sich laut BKA-Chef Holger Münch immer häufiger gegen Smartphones.

Generali schnallt den Gürtel enger

Der neue Generali-Chef Philippe Donnet tritt auf die Kostenbremse. Bis 2019 will er 200 Mio. Euro einsparen. Ein Stellenabbau sei dazu aber nicht zwangsläufig notwendig, sagte er auf dem Investorentag des Versicherers in London. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Reuters von 8.000 gefährdeten Jobs weltweit berichtet. Zudem will Donnet sich aus 13 bis 15 Märkten zurückziehen, in denen Rentabilität oder Marktposition zu wünschen übrig lassen. Verkäufe von Töchtern sollen dabei rund 1 Mrd. Euro einspielen.

Provinzial steigt bei Smart Home ein

 Digitale Trends 2017  Die Provinzial Nordwest will von dem Trend zu vernetzten Häusern profitieren. Sie bietet ihren Kunden zusammen mit Hausrat- oder Wohngebäudepolicen einen Smart Home-Baustein an. Das Paket enthält Sensoren, die vor Wasserschäden, Einbrüchen oder Feuer warnen. Die Provinzial erhofft sich daraus neben einer besseren Kundenbindung auch eine Reduzierung der Schäden.

GDV: Noch einmal Erdland

 Leute – Aktuelle Personalien  Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat Alexander Erdland erneut zum Präsidenten gewählt. Allerdings will er das Amt nur bis zur nächsten Mitgliederversammlung ausüben, die schon im September 2017 stattfindet. Deshalb stellt sich schon jetzt die Frage nach einem möglichen Nachfolger. Das GDV-Präsidium ist ebenfalls neu zusammengesetzt. Künftig präsidiert Erdland über Gremientreffen, bei denen sich manche Teilnehmer an Vorstandssitzungen der Allianz Deutschland in früheren Jahren erinnert fühlen müssen.

So können Versicherer Blockchain nutzen

Was sich genau hinter der sogenannten Blockchain-Technologie verbirgt und wie sie die Assekuranz umwälzen kann, wird derzeit vielerorts in der Branche diskutiert. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielschichtig, zeigten sich Versicherungsexperten auf einer Konferenz in London überzeugt. Blockchain lasse sich an der Schnittstelle zum Kunden genau wie im Kontakt mit den Rückversicherer einsetzen – und könne auch konzernintern vielfältige Verbesserungen anstoßen. Ein möglicher Einsatzort: Das vernetzte Haus, auch Smart Home genannt.

Cyber ist drin, auch wenn es nicht draufsteht

 Meinung am Mittwoch  In einigen deutschen Versicherungsunternehmen stehen Entscheidungen darüber an, ob sie spezifische Cyber-Deckungen auf den Markt bringen sollen. Die Gesellschaften wägen den offensichtlichen Bedarf und die dagegen sprechenden Gründe gegeneinander ab. Allerdings sind Cyber-Risiken bereits im Deckungsportfolio von Versicherern enthalten – selbst, wenn sie gar keine eigenständigen Cyber-Deckungen anbieten. Die Risikoprofile verschieben sich und die Versicherer tun gut daran, sich darauf vorzubereiten.

Hillgraf: „Versicherungsnehmer sollten besorgt sein“

Die Preise im deutschen Industrieversicherungsmarkt sind im Keller, viele Anbieter schreiben rote Zahlen. Mittelfristig könnten sich einige Versicherer aus dem Geschäft zurückziehen, weil ihre Aktionäre nicht mehr gewillt sind, die Verluste zu akzeptieren, glaubt Achim Hillgraf, Hauptbevollmächtigter für Deutschland beim Industrieversicherer FM Global. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor spricht er über die Lage der Branche, über Feuergefahren in der fleischverarbeitenden Industrie – und seinen neuen Kunden Westfleisch.

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