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W&W: „Digital die Vertreter stärken“

Die Bauspar- und Versicherungsgruppe W&W will in den Jahren 2018 bis 2020 rund 820 Mio. Euro in die Digitalisierung stecken, einschließlich Qualifikationsmaßnahmen und vergleichbarer Kosten. In den Jahren 2015 bis 2017 waren es 650 Mio. Euro. Konzernchef Jürgen Junker will die digitale Präsenz der Vertreter weiter deutlich ausbauen und daneben digitale Initiativen entwickeln. Dazu gehört der Online-Versicherer Adam Riese, der sein Angebot deutlich ausweitet. Die W&W hat gerade die Wüstenrot Bank an die Apollo-Gruppe verkauft und stärkt gleichzeitig die eigene Bausparkasse. Junker erteilte dem Verkauf von Lebensversicherungsbeständen eine Absage. Trotz steigender Konzerngewinne verlor die Aktie am Mittwoch bis 13 Uhr […]

Blockchain oder wie man Nägel mit Zangen einschlägt

 Meinung am Mittwoch  Blockchain ist das Technik-Buzzword unserer Tage. Und die virtuelle Währung Bitcoin, die auf Blockchain läuft, lässt von unendlichem Reichtum träumen.  Außerhalb der Technikszene wissen zwar nur wenige Menschen, wie Blockchain funktioniert. Aber eins wissen viele: Vor acht Jahren bekam man für 10.000 Bitcoins zwei Pizzen, im Dezember 2017 dagegen schon flotte 20 Mio. Dollar. Schlussfolgerung: Mit Blockchain kann man Geld verdienen. Aber ganz so einfach ist es leider nicht.

Deutschland-Geschäft belastet Baloise

Zahlreiche Großschäden und eine Nachreservierung für ein Krankenhaushaftpflicht-Portfolio haben dem Schweizer Versicherer Baloise das Deutschland-Geschäft verhagelt. Der Versicherer verbuchte hier einen operativen Verlust von 76 Mio. Franken. Die in Deutschland tätige Basler schwächelt bereits seit einigen Jahren, die Führung sah sich nach einer Umstrukturierung aber auf Kurs, um wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Insgesamt sieht Baloise-Chef Gert De Winter den Versicherer aber auf gutem Weg, um seine bis 2021 gesetzten Ziele zu erreichen.

Knoll holt Schinnenburg

 Leute – Aktuelle Personalien  Stephan Schinnenburg, bis Januar Vorstand bei der Ergo, wird nach Informationen des Versicherungsmonitors Vertriebsvorstand der Deutschen Familienversicherung (DFV) in Frankfurt. Schinnenburg musste bei der Ergo gehen, nachdem fragwürdige Äußerungen über Mitarbeiter bekannt geworden waren. Außerdem wechselt DFV-Chef Stefan Knoll den Finanzchef aus. Statt Georg Jüngling wird Michael Morgenstern künftig das Ressort leiten. Er war bislang CFO bei der Gen Re in Köln.

Rieß: „Bei der Kostensenkung gut unterwegs“

Die Ergo-Gruppe ist zufrieden mit dem Fortschritt des Umbauprogramms. Die Kostensenkung laufe besser als geplant, die Umstellung auf neue wettbewerbsfähige Produkte sei gelungen, sagte Konzernchef Markus Rieß im Interview mit SZ und Versicherungsmonitor. Besonders zufrieden ist er mit der digitalen Neugründung Nexible, die noch 2018 ein zweites Privatkundenprodukt ausschließlich digital anbieten soll. Rieß verteidigt den Verkaufsversuch für die stillgelegten Lebensversicherer. Langfristig sieht er gute Überlebenschancen für klassische Versicherungsgesellschaften, sie werden nicht durch Start-ups oder Internet-Konzerne ersetzt.

Blockchain-Initiative B3i gründet eigenes Start-up

Die Blockchain-Initiative B3i bringt einen eigenen Anbieter für Versicherungen auf Blockchain-Basis auf den Markt. Das neue Unternehmen heißt B3i Services AG und hat seinen Sitz in Zürich. Das Start-up soll eine erste Police bis Ende 2018 anbieten. Offiziell sind nur 13 der bisher 39 Mitglieder von B3i auch Gründungsunternehmen der B3i Services AG. Sie haben neben einer ersten Investition auch ihre Rechte an geistigem Eigentum auf das Start-up übertragen. In den kommenden Monaten will das Unternehmen weiteres Kapital von anderen Marktteilnehmern einsammeln.

Staiblin sagt Zurich für Verwaltungsrat ab

 Leute – Aktuelle Personalien  Die Chefin des Schweizer Energieunternehmens Alpiq Jasmin Staiblin geht nicht in den Verwaltungsrat von Zurich. Grund sind Turbulenzen bei dem von ihr geführten Unternehmen. Nach einem Verlust im vergangenen Jahr verkauft Alpiq einen großen Teil seines Geschäfts. Außerdem: Die LVM verstärkt ihren IT-Bereich mit Marcus Loskant, und Chubb hat einen neuen Leiter für den Maklervertrieb.

Ausgetrickst! Wie Versicherer das LVRG umgehen

 Legal Eye – Die Rechtskolumne  Das im August 2014 in Kraft getretene Lebensversicherungsreformgesetz (LVRG) sollte eigentlich dafür sorgen, dass die Lasten aus dem Niedrigzinsumfeld fair zwischen Lebensversicherern und Kunden verteilt werden. Eine kleine Anfrage der Grünen hat allerdings ergeben, dass die Anbieter das Verbot, Dividenden an ihre Aktionäre auszuzahlen, systematisch mit Gewinnabführungsverträgen umgehen. Zum guten Ruf der Branche, geschweige denn der Anlageform der kapitalbildenden Lebensversicherung, trägt das nicht bei.

Clyde & Co: Übernahmen ziehen wieder an

Die Anwaltskanzlei Clyde & Co. rechnet damit, dass die Zahl der Fusionen und Übernahmen in der Versicherungsbranche nach zwei Jahren des Rückgangs wieder anziehen wird. Nach dem Brexit hätten die europäischen Unternehmen wieder den Kopf für solche Themen frei, daneben beflügelt die US-Steuerreform den M&A-Markt. Zudem sind Zukäufe für viele Versicherer momentan die einzige Möglichkeit, Wachstum zu generieren. Auch Übernahmen von Insurtechs sind beliebt, um sich Zugang zu neuen Technologien zu verschaffen.

Herbert Fromme

Facebook und die Versicherer

 Herbert Frommes Kolumne  Vor zwei Jahren wollte der britische Versicherer Admiral Facebook-Mitteilungen junger Fahrer auswerten und entsprechend die Kfz-Tarife festsetzen. Damals blockte Facebook den konkreten Versuch ab. Der aktuelle Skandal um die Nutzung von Facebook-Daten durch dubiose Wahlkampfhelfer zeigt aber, dass der Internet-Riese vergleichsweise lax mit seinen Daten umgeht. Auch Versicherer nutzen solche Pakete oder haben sie genutzt. Das wird nicht lange so bleiben können, auch nicht in Märkten mit weniger starken Datenschutzregeln. Wenn die Branche wirklich Lebensbegleiter werden will, muss sie streng auf die größtmögliche Transparenz gegenüber ihren Kunden achten.

GDV warnt vor BU-Studie

Dass Versicherer sich nicht an einer Umfrage beteiligen, die wahrscheinlich zu unliebsamen Ergebnissen führen wird, ist nicht ungewöhnlich. Merkwürdig wird es aber, wenn der GDV seine Mitglieder vor der Teilnahme an einer Studie warnt. So ist es im Fall der diesjährigen Umfrage des Informationsdienstleisters Premium Circle Deutschland zur Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) geschehen. Die Erstauflage der Studie hatte im vergangenen Jahr zu einem großen medialen und politischen Echo geführt. In diesem Jahr wollen noch nicht einmal halb so viele Versicherer mitmachen wie 2017. Der GDV ist sich keiner Schuld bewusst.

Flottenversicherung vor Wiederauferstehung

Die Flottenversicherung hat den Anbietern in den vergangenen Jahren wenig Freude bereitet. Niedrige Preise und hohe Schadenquoten haben viele Gesellschaften dazu gebracht, sich aus dem Geschäft zurückzuziehen oder ihm eine niedrigere Priorität einzuräumen. Die Berater von Roland Berger sehen darin einen Fehler. In einer aktuellen Studie argumentieren sie, dass die Flottenversicherung angesichts der technischen und gesellschaftlichen Veränderungen eine Rettungsleine für Autoversicherer sein kann. Es könne ihnen ermöglichen, auch in Zukunft weiter zu wachsen, während das Geschäft mit Privatkunden schrumpfen wird.

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