Versicherungsaufseher Frank Grund drängt die deutschen Versicherer, sich auf den bevorstehenden Austritt Großbritanniens aus der EU vorzubereiten. Wenn die sogenannten Passporting-Rechte wegfallen sollten, könnten Aktivitäten deutscher Versicherer auf der Insel schnell als unerlaubtes Geschäft gelten. Nicht nur Neugeschäft sei davon betroffen, sondern auch Bestände in Abwicklung. Die Konzerne hätten oft mehr britisches Geschäft in ihren Büchern als sie denken und dürften das Thema nicht ignorieren, mahnte Grund auf dem Strategiemeeting Lebensversicherung in Köln.
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Von den Dynamo-Fans lernen
Nachschlag – Der aktuelle Kommentar Bekanntlich gibt es eine Reihe von merkwürdigen Sponsoring-Vereinbarungen von Versicherern und Sportorganisationen. Aber die Nachricht, die uns jetzt erreichte, lässt besonders aufhorchen: Der Landwirtschaftliche Versicherungsverein Münster (LVM) ist künftig Sponsor des Zweitligaklubs Dynamo Dresden. Was will uns die Gesellschaft damit sagen? Wahrscheinlich will sie ihr Image radikal verändern.
Versicherer können wertvollste Unternehmen werden
The Long View – Der Hintergrund Die Menschheit steht vor dem Beginn einer weiteren Datenrevolution. Mit dem Internet verbundene Geräte werden jeden Bereich unseres Lebens messen. Damit wird aber auch das Bewusstsein für die Daten zunehmen und die Bereitschaft der Kunden wird sinken, sie mit Unternehmen wie Facebook oder Google zu teilen. Neutrale Plattformen werden gefragt sein. Wenn Versicherer das Vertrauen der Kunden gewinnen, werden sie in Zukunft über die wichtigsten Risikokategorien ihrer Kunden informiert werden. Sie können zum wichtigen Lebensbegleiter werden.
Baloise: Maßnahmen in Deutschland greifen endlich
Der schweizerische Versicherer Baloise konnte im ersten Halbjahr 2017 sehr gute Zahlen präsentieren. Der Gewinn vor Steuern stieg knapp 34 Prozent auf 299 Mio. Schweizer Franken. Zum ersten Mal seit Jahren trug auch die deutsche Tochter Basler zu diesem Resultat bei. Sie senkte ihre Schaden- und Kosten-Quote um 16,8 Prozentpunkte auf 99,5 Prozent. Im Lebenssegment verhalfen die stabilen Zinsen der Baloise ebenfalls zu einem positiven Ergebnis. Die Digitalisierungsprojekte laufen besser als erwartet.
Allianz kauft nigerianischen Versicherer
Die Allianz will ihre Marktstellung in Afrika noch weiter ausbauen und übernimmt 98 Prozent der Anteile am nigerianischen Versicherer Ensure Insurance. Der Kaufpreis beträgt 35 Mio. Dollar (29 Mio. Euro). Dem Deal müssen die Aufsichtsbehörden noch zustimmen. Die Allianz erhofft sich insbesondere von Nigeria große Wachstumschancen. Der Versicherer ist schon länger auf dem Kontinent aktiv. Bereits 2016 übernahm der Münchener Versicherer die Zurich Assurances Maroc. Ein Jahr zuvor gründete er eine Tochter in Kenia.
Vor der Wahl ist nach der Wahl
Meinung am Mittwoch Am 24. September steht in Deutschland die Bundestagswahl an. Alles deutet auf eine vierte Amtszeit für Kanzlerin Angela Merkel hin. Das mag dem einen oder anderen vielleicht langweilig erscheinen, doch diese Ruhe ist bitter nötig, um tiefgreifende Veränderungen einleiten zu können. Auch bei den politischen Rahmenbedingungen für die Versicherungswirtschaft gibt es Handlungsbedarf. So würde eine zusätzliche Versicherungspflicht für Naturgefahren Sinn machen.
Insurtech Coya sichert sich 10 Mio. Dollar
Mit prominenter Besetzung kommt das neueste Start-up auf den Markt, das als Versicherer den europäischen Markt für die Schaden- und Unfallversicherung aufmischen will. Den Antrag bei der BaFin hat das Unternehmen bereits gestellt. Initiiert wurde Coya von Andrew Shaw, einst IT-Chef bei Kreditech und heute CEO des neuen Versicherers. In der Führung sitzt unter anderem Peter Hagen, bis 2015 Chef der Vienna Insurance Group. Der bekannte Datenexperte Sebastián Villarroel – der auch schon für die Allianz gearbeitet hat – vervollständigt die Leitung. In der ersten Finanzierungsrunde konnte sich das Unternehmen mehr als 10 Mio. Dollar sichern. Zu den Anlegern gehört […]
Smart Home: Ergo kooperiert mit Telekom
Der Versicherer Ergo, eine Tochter des Rückversicherers Munich Re, bietet bald spezielle Smart Home- und Cyberpolicen für Telekom-Kunden an. Nutzer, die ein Smart Home-System über die Telekom erwerben, können ab September bei Ergo einen dazugehörigen Schutzbrief kaufen. Außerdem hat Ergo Direkt einen Internet-Schutzbrief aufgelegt, der speziell für Telekom-Kunden entwickelt wurde. Anfang des kommenden Jahres soll das Angebot unter anderem auf Reputationsschäden ausgeweitet werden.
Hurrikan „Harvey“: Bis zu 20 Mrd. Dollar Schaden
Die versicherten Schäden durch Hurrikan „Harvey“ werden zwischen 10 Mrd. Dollar und 20 Mrd. Dollar betragen, schätzt die Bank J.P. Morgan. Ein Löwenanteil wird dabei auf die immensen Flutschäden entfallen. Ohne das Hochwasser rechnet die Risikoanalysefirma Air Worldwide mit versicherten Schäden von 1,2 Mrd. Dollar bis 2,3 Mrd. Dollar. Vor allem Versicherer mit viel Gewerbegeschäft werden den Wirbelsturm spüren, Hochwasserschäden bei Privatleuten gehen auf das Konto des staatlichen National Flood Insurance Programs. Das wird dadurch an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit geraten.
SVWL: „Wir sprechen mit allen über die Provinzial“
Liane Buchholz, Präsidentin des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe (SVWL), tritt für die Schaffung eines einheitlichen Versicherers der Sparkassen ein. Das sagte sie beim Halbjahresgespräch des Verbandes in Düsseldorf. Zurzeit führe sie keine exklusiven Gespräche mit den Eignern der Provinzial Rheinland, sondern spreche auch mit anderen öffentlichen Versicherern. Auch sonst gab es Spannendes zu berichten: So ist die Zahl der erfolgreichen Hacker-Angriffe auf Sparkassen-Konten bundesweit im ersten Halbjahr um 75 Prozent niedriger als im Vorjahr.
Zentraler Login kommt früher als geplant
Die von Allianz, Daimler, Deutscher Bank, Axel Springer und anderen geplante branchenübergreifende Online-Login-Plattform kommt gut voran: Sie soll unter dem Namen Verimi bereits zum Jahresende starten. Das ist ein halbes Jahr früher als ursprünglich angekündigt. Allerdings werden anfangs noch nicht alle Dienstleistungen verfügbar sein. Die Initiative konnte außerdem mit der Bundesdruckerei, der Lufthansa und der Telekom drei neue Partner gewinnen.
Sondervergütungsverbot: Rechtliche Unklarheiten
Legal Eye – Die Rechtskolumne Seit 29. Juli 2017 gilt das gesetzliche Sondervergütungsverbot gemäß Paragraf 48b Versicherungsaufsichtsgesetz. Damit hat der Gesetzgeber im Rahmen der IDD-Umsetzung unter anderem ein Provisionsabgabeverbot festgeschrieben. Die BaFin könnte im Rahmen ihrer Missstandsaufsicht bereits Maßnahmen gegen zuwiderhandelnde Versicherer ergreifen, hat aber zunächst die Überarbeitung ihres Vermittlerrundschreibens angekündigt. Sonderbegünstigungsvereinbarungen sind nun zivilrechtlich unwirksam. Es stellt sich aber die Frage, was genau darunter fällt.











