An dieser Stelle nimmt sich unser Zeichner Konrad Lohrmann jeden Freitag ein Thema aus der Branche vor. Heute: GVNW-Symposium in zehn Jahren
Abo
UK-Regierung diskutiert Verbot von Lösegeldzahlungen
Die britische Regierung hat ein Verbot von Lösegeldzahlungen im Fall von Ransomware-Angriffen vorgeschlagen, zumindest für staatliche Einrichtungen. Aber auch Unternehmen sollen zu größerer Transparenz gezwungen werden. Das wirkt sich auf die Versicherer und ihre Policen aus – und möglicherweise auch auf die in vielen anderen Ländern geführten Debatten um Zahlungsverbote.
W&W sieht Licht am Ende des Tunnels
Operativ lief das erste Halbjahr 2025 erfreulich für den Versicherungs- und Bausparkonzern Wüstenrot & Württembergische (W&W). Mit einem Konzernergebnis von 91 Mio. Euro kehrte das Unternehmen in die Gewinnzone zurück. Das Neugeschäft wuchs, und da Großschäden ausblieben, erreichte die Schaden- und Kostenquote einen Bestwert. Sorgen bereiten jedoch das Segment Wohnen und das stark rückläufige Finanzergebnis.
Wochenspot: Finfluencer im Visier
Wochenspot – der Podcast Regelmäßig gibt es den Versicherungsmonitor auch zum Hören. In dieser Ausgabe des Wochenspots sprechen Redakteurin Kendra Roth und ihr Kollege Adrian Breitling über Social Media als Nachrichtenquelle, Finfluencer und die Frage, ob die jungen Generationen Finanzthemen überhaupt in sozialen Netzwerken konsumieren wollen. Diesen Podcast können Sie auch frei auf den gängigen Plattformen hören: Spotify, Apple Podcasts und Amazon Music
Swiss Re: Haftpflicht-Sanierung abgeschlossen
Das US-Haftpflichtgeschäft hatte dem Rückversicherer Swiss Re zuletzt heftige Kopfschmerzen bereitet. Wegen steigender Schäden musste der Konzern Nachreservierungen vornehmen und trennte sich im großen Stil von unprofitablem Geschäft. Die Sanierung ist nun abgeschlossen, verkündete Konzernchef Andreas Berger bei der Vorstellung der Halbjahreszahlen. Der Verzicht auf Haftpflichtgeschäft machte sich zwar noch beim Umsatz bemerkbar, aber beim Gewinn konnte die Swiss Re ein sattes Plus verbuchen.
Gewinneinbruch bei MLP
Der Finanzvertrieb MLP hat im zweiten Quartal 2025 deutlich weniger verdient als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Der Konzernüberschuss ging von 11,3 Mio. Euro auf 1,3 Mio. Euro zurück. Gesunkene Zinsen, niedrigere Vergütungen in der Vermögensverwaltung sowie höhere IT-Ausgaben haben zu einem ernüchternden Ergebnis geführt. Bei Berater- und Kundenzahlen stagniert MLP. Die Konzernführung hält trotzdem an den Gewinnzielen für das Gesamtjahr fest.
Talanx erhöht Gewinnziel
Die Talanx hat im ersten Halbjahr einen Rekordgewinn erzielt und erhöht ihr Gewinnziel für 2025 auf rund 2,3 Mrd. Euro. 51 Prozent des Halbjahresgewinns geht auf das Konto der Erstversicherung, damit ist der gewünschte Ausgleich zur Rückversicherungstochter Hannover Rück für den Moment erreicht. Den höchsten Gewinnbeitrag innerhalb der Erstversicherung liefert das internationale Privat- und Firmenkundengeschäft. Bei der Kostensenkung bei HDI Deutschland sieht sich Talanx auf Kurs.
Generali Deutschland bestätigt Neubau
Die Generali Deutschland hat jetzt auch offiziell bestätigt, was der Versicherungsmonitor am 3. Juli 2025 gemeldet hatte: Der Versicherer will in München eine neue Konzernzentrale errichten. Die Bauarbeiten nahe des Ostbahnhofs sollen noch in diesem Jahr beginnen, 2028 will die Deutschland-Tochter des italienischen Konzerns das Gebäude mit seinen 28.000 Quadratmetern Bürofläche im angesagten Werksviertel beziehen.
Immobilien: Aktives Asset Management ist gefragt
The Long View – Der Hintergrund Die deutschen Erstversicherer haben ihre Immobilienanlagen in den vergangenen Jahren ausgebaut, 2023 lag die Immobilienquote bei 3,9 Prozent. Doch die Spielregeln haben sich verändert: Die Phase scheinbar automatischer Wertsteigerungen ist vorbei. Aktives Asset Management und die Arbeit am Objekt gewinnen an Bedeutung. Für Investoren kommt es auf Asset Manager an, die auch ohne Kauf oder Verkauf Portfolios weiterentwickeln. Außerdem gilt: Wer näher am Objekt ist, ist auch näher am Kunden.
Simon-Kucher: Bei KI nach Asien schauen
Deutsche Versicherer sollten sich ein Beispiel an asiatischen Versicherern nehmen, wenn es um den Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) im Vertrieb geht, empfiehlt die Beratungsfirma Simon-Kucher. Die Anbieter nutzten die Technologie dort bereits flächendeckend, und zwar nicht nur zur Effizienzsteigerung, sondern als Hebel für besseren Vertrieb, stärkere Kundenbindung und schnellere Innovation. Auch wenn Versicherer hierzulande mit anderen Rahmenbedingungen zu tun haben, sollten sie keine Zeit verlieren und sich schnell Wettbewerbsvorteile erarbeiten.
GDV sieht neue Schaden-Normalität bei E-Autos
Elektroautos verlieren nicht nur auf den Straßen den Charakter der Außenseiter. Auch in den Schadenbilanzen der Autoversicherer werden die Unterschiede zwischen E-Autos und Verbrennern geringer. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Versichererverbands GDV. Demnach sind Schäden an Elektroautos immer noch teurer, aber nicht mehr so viel wie noch vor einem Jahr. E-Autos verursachen weniger Schäden als Verbrenner, aber auch hier ist die Differenz kleiner geworden.










