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Kräftiger Nachschlag für Allianz X

Die Allianz ist mit der Arbeit ihrer Tochter für digitale Beteiligungen Allianz X zufrieden und stockt ihr Investmentbudget auf. Zusammen mit den bereits ausgegebenen Mitteln steigt das Budget auf 1 Mrd. Euro. Allianz X soll sich an digitalen Vorreitern etwa aus den Bereichen Mobilität oder Datenintelligenz beteiligen und so die Digitalisierung der Mutter vorantreiben. Dabei geht es immer auch um das Kerngeschäft Versicherung, für das sich eine Beteiligung auf lange Sicht lohnen soll. Ursprünglich sollte Allianz X frischgebackene Start-ups auf dem Weg zur Marktreife begleiten.

Flutrisiko: Bessere Modelle nötig

 Meinung am Mittwoch  Flutkatastrophen sorgen immer wieder für große Schäden – große Teile davon sind nicht versichert. So hat der Hurrikan „Florence“ im vergangenen Jahr für einen gesamtwirtschaftlichen Schaden von 24 Mrd. Dollar gesorgt, 4,6 Mrd. Dollar davon übernahmen Schätzungen zufolge Versicherer. Um das zu ändern, ist es zunächst einmal wichtig, mehr Transparenz über die bestehenden Risiken zu bekommen. Dann wird es auch möglich sein, gute und bezahlbare Deckungen zu finden.

Run-off: Lebensversicherer sollen offen sein

Lebensversicherer, die einen Bestand stilllegen wollen, sollten größtmögliche Transparenz gegenüber ihren Kunden walten lassen und sie offen informieren, rät Versicherungsaufseher Frank Grund bei der Run-off-Fachkonferenz der Süddeutschen Zeitung in Hamburg. Transparenz ist nicht nur bei Bestandsübertragungen wichtig. Grund rechnet nicht damit, dass der Verkauf der Generali Leben an Viridium zu einer Initialzündung im Markt führen wird. Allerdings werden Run-off-Transaktionen in Zukunft als normaler angesehen werden als früher.

Houston, wir haben eine Versicherung

 Nachschlag – Der aktuelle Kommentar  Eine Versicherung wie eine Mondlandung und wie gemacht für das digitale Zeitalter – falsche Bescheidenheit gehört offenbar nicht zu den Schwächen von Insureabout-Chef Timo Dreger. Auf einer Bancassurance-Konferenz in Berlin erklärte er, warum die Welt auf seine Versicherung für gebrauchte Smartphones gewartet hat. Der Mann im NASA-Overall setzt auf Selbstbewusstsein und Zielstrebigkeit – dennoch fallen kleine Schönheitsfehler bei der galaktischen Deckung auf. Der Berlin-Korrespondent des Versicherungsmonitors warf mit Dreger einen Blick in die Sterne.

Debeka: Spezifische PKV-Lösungen sind besser

Mit der Beteiligung an dem Portal „Meine Gesundheit“ hat sich die Debeka bewusst für eine digitale Lösung entschieden, die sich auf die Interessen der privaten Krankenversicherer (PKV) und ihrer Kunden fokussiert. Wenn die gesetzlichen Krankenkassen mit im Boot sind, könnten die PKV-Interessen ins Hintertreffen geraten, glaubt Vorstand Roland Weber. Die Beteiligung am digitalen Krankenversicherer Ottonova ist für den PKV-Marktführer Debeka ein Kapitalinvestment, sagt Debeka-Chef Thomas Brahm (Bild). Langfristig könnte der Erfolg des jungen Unternehmens weniger in der Gewinnung von Vollversicherten liegen als in der Entwicklung digitaler Dienstleistungen und Prozesse.

Run-off-Markt vor Konsolidierung

Das Geschäft mit der Abwicklung geschlossener Versicherungsbestände wird wachsen. Davon zeigten sich Experten auf der Run-off-Fachkonferenz der Süddeutschen Zeitung überzeugt. Allerdings werden nicht alle Anbieter in Zukunft mitspielen. Caspar Berendsen, Partner beim Private-Equity-Unternehmen Cinven, erwartet, dass einige Unternehmen wieder vom Markt verschwinden werden, weil sie nicht über die nötigen Fähigkeiten verfügen. Ein kritischer Erfolgsfaktor: Wer einmal bei der Aufsicht mit einem Deal scheitert, wird es schwer haben, weiterhin Geschäfte zu machen.

IFRS für alle

 The Long View – Der Hintergrund  Der neue internationale Rechnungslegungsstandard für Versicherer IFRS 17 wird höchstwahrscheinlich zum 1. Januar 2022 in Kraft treten und damit ein Jahr später als ursprünglich geplant. Mit weiteren Verzögerungen ist nicht zu rechnen. Die strittigen Punkte sind geklärt, und gerade große Versicherer haben ein Interesse an einer schnellen Einführung. Zu Recht, denn der neue Standard ermöglicht eine bessere Sicht auf die wertorientierte Steuerung des Unternehmens. Da die hiesige Rechnungslegung nach HGB ohnehin reformbedürftig ist, sollte Deutschland komplett auf IFRS umstellen.

VOV mit neuem Geschäftsführer

 Leute – Aktuelle Personalien  Paukenschlag bei der Kölner Zeichnungsagentur VOV: Geschäftsführer Diederik Sutorius, seit Gründung des Unternehmens 1996 an der Spitze, verlässt Ende des Jahres den Assekuradeur auf eigenen Wunsch. Der Neue heißt Alexander Probst (Bild), kommt vom Industrieversicherungsmakler Marsh und ist 27 Jahre jünger als sein Vorgänger. Sutorius weiß noch nicht, was er künftig machen wird. Außerdem: Die Ecclesia-Gruppe stärkt ihren Standort in Berlin und wechselt die Führung aus.

Cyber-Angreifer aus den eigenen Reihen

Der auf Cyberschutz spezialisierte Versicherer Hiscox erlebte als einer der Pioniere in dem jungen Geschäft, wie heftig Hacker Unternehmen attackieren. Bei einem Kunden ging 2017 plötzlich nichts mehr – die gesamte IT lag lahm. Ein ehemaliger Mitarbeiter hatte den IT-Dienstleister angegriffen. Als die Attacke einigermaßen ausgestanden war, schlug der Mann nochmals zu. Hiscox zahlte rund drei Mio. Euro für die Schäden des Kunden. Das Cyber-Geschäft ist für Versicherer riskant, weiß Bronek Masojada, Vorstandsvorsitzender der Hiscox-Gruppe. „Würde Hiscox nur Cyber machen, wäre das nicht gut für uns“, sagte er im Interview mit dem Versicherungsmonitor.

Analyse sozialer Netze: Schwierige Gratwanderung

Deutsche Versicherer nutzen Daten aus sozialen Netzwerken wie Facebook, Xing und Instagram bisher vor allem für die Betrugsbekämpfung. Doch aus technologischer Sicht wäre viel mehr möglich: das genaue Erstellen von Kundenprofilen und ein damit verbundenes Anbieten individualisierter Versicherungstarife ist in den USA beispielsweise schon gängige Praxis. Experten glauben, dass es sich vor allem um eine ethische Frage handelt, welche und wie viele Kundendaten Versicherer aus dem Netz ziehen dürfen.

Mylife übernimmt Fondspolicen-Bestand der Axa

Rund 30.000 fondsgebundene Policen der Axa Leben wechseln ihren Besitzer. Die in Köln ansässige Deutschland-Tochter des französischen Versicherers hat den Bestand an den Göttinger Lebensversicherer Mylife verkauft, der sich seit Mitte 2018 in vollständigem Besitz der Schweizer Beteiligungsgesellschaft Inlife befindet und auch Run-off-Geschäft betreibt. Wie aus dem aktuellen BaFin-Journal hervorgeht, hat die deutsche Finanzaufsichtsbehörde die Transaktion bereits genehmigt. Es geht um Verträge der ehemaligen DBV-Winterthur Leben, die seit 2006 zur Axa gehört.

Marsh: Weitere Sanierung in der Feuerversicherung

Der Großmakler Marsh rechnet damit, dass die Industrieversicherer dieses Jahr erneut die Preise in der Feuerversicherung anheben werden. Die Sparte leidet seit Langem unter hohen Schäden und verläuft für viele Anbieter nicht profitabel. Im vergangenen Jahr haben die Versicherer im Unterschied zu den Vorjahren bereits in vielen Fällen erfolgreich die Preise angehoben. Anders in der D&O-Versicherung: Hier konnten sich die Anbieter, die Prämienerhöhungen angekündigt hatten, in der Regel nicht durchsetzen. Eine Ausnahme sind Unternehmen mit US-Risiken, sagte Thomas Olaynig, Head of Placement & Specialties bei Marsh Deutschland.

Ein Jahr IDD und noch viele offene Fragen

 Legal Eye – Die Rechtskolumne  Die EU-Vertriebsrichtlinie IDD ist jetzt rund ein Jahr in Kraft, doch es sind noch viele Fragen offen. So ist nicht ganz klar, wer im Vermittler- und Versichererbetrieb konkret von der vorgeschriebenen Weiterbildungspflicht umfasst ist und ab welcher Betriebsgröße eine Beschwerdemanagementfunktion eingerichtet werden muss. Zudem ist es nicht so einfach, den Online-Vertrieb mit den gesetzlichen Anforderungen in Einklang zu bringen. Klärungsbedarf gibt es auch hinsichtlich der Durchsetzung von Verstößen gegen die IDD.

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