Eine Expertengruppe der EU-Kommission empfiehlt, das Aufsichtsregime Solvency II daraufhin zu überprüfen, wie mehr Anreize für eine nachhaltige Kapitalanlage geschaffen werden können. Damit soll der Klimawandel bekämpft werden. Die Kommission will anhand der Vorschläge einen Aktionsplan erstellen. Außerdem sollen Versicherer über ihre Klimarisiken berichten müssen. Die Kapitalanlagen der Assekuranz waren zuletzt in die Kritik geraten.
Allgemein
Wüba wird Digital-Portal
Vor mehr als zehn Jahren hat der US-Versicherer AIG den Maklerversicherer Wüba übernommen, um sein Geschäft mit Gewerbekunden zu stärken. Jetzt fungiert die Wüba, die kein eigenständiges Unternehmen mehr ist, bei AIG als Testfeld für die Digitalisierung. Das macht sich vor allem in der Zahl der Mitarbeiter bemerkbar, die sich halbiert hat. Die Kostenquote sank auf 10 Prozent, sagte AIG-Manager Nepomuk Loesti (im Bild links) auf einer Fachkonferenz. Das Gewerbegeschäft zieht auch immer mehr Insurtechs an.
Was die FDP und die Bayerische gemeinsam haben
Nachschlag – Der aktuelle Kommentar Große Freude beim Versicherer „Die Bayerische“: FDP-Politiker Christian Lindner kam zum Firmenjubiläum. Das muss mit einer Pressemitteilung gefeiert werden. Bei der Party hielt Lindner eine Rede, bei der er den Neuperlacher Versicherer mit seiner eigenen Partei verglich. Was auf den ersten Blick total bekloppt klingt, ist bei genauerer Betrachtung eine geniale Analyse zum Zustand beider Läden. Chapeau, Herr Lindner!
Der digitale Sachversicherer One startet
Mit One geht nach Ottonova, Element und Friday ein weiterer digitaler Versicherer an den Start. Das Insurtech der Wefox-Gruppe hat prominente Unterstützung: Zu den Investoren zählen unter anderem der US-Schauspieler Ashton Kutcher (Bild), sowie die deutschen Sängerinnen Lena Meyer-Landrut und Sarah Connor. Zunächst verkauft der Versicherer Hausrat- und Haftpflichtpolicen in Deutschland. Im Verlauf dieses Jahres sollen noch Unfall- und Risikolebensversicherungen dazukommen. Außerdem will One in weitere Länder expandieren.
Bonnfinanz mit neuem Vertriebschef
Leute – Aktuelle Personalien Beim Zurich-Finanzvertrieb Bonnfinanz wird Gordon Hermanni neuer Vertriebsvorstand. Er tritt die Nachfolge von Bert Heinen an, der den Posten aus persönlichen Gründen abgibt, teilte das Unternehmen mit. Außerdem: Der Industrieversicherer MSIG hat Patrick Smolka, ehemals Manager bei AIG und HDI Global, in den Vorstand berufen. Er wird den Bereich Underwriting und Rückversicherung leiten. Das Beratungsunternehmen Synpulse hat André Burger zum Partner ernannt und zwei weitere Managing Partner bestimmt.
GDV sieht Aufklärungsbedarf zu Run-off
Der Versichererverband GDV zeigt sich mit dem Geschäftsverlauf 2017 zufrieden. Die Beiträge legten spartenübergreifend um 1,7 Prozent zu und stiegen damit stärker als vom Verband erwartet, sagte GDV-Präsident Wolfgang Weiler. Er kritisierte die aktuelle Debatte über den Verkauf von Versicherungsbeständen als unsachlich und kündigte einen stärkeren Austausch darüber mit der Politik an. Die hatte vor einem Vertrauensverlust gewarnt. Von der kommenden Regierung wünschte sich Weiler eine Regulierungspause. Die geforderte Erleichterung bei der Zinszusatzreserve dürfte bald kommen, sagte er.
Amazon gründet Krankenversicherer
Der Plan ist ehrgeizig: Drei der mächtigsten Männer der US-Wirtschaft wollen das überteuerte US-Gesundheitssystem umkrempeln. Amazon-Chef Jeff Bezos, Warren Buffett von Berkshire Hathaway und J.P. Morgan-Vorstandschef James Dimon haben angekündigt, mit einem eigenen Krankenversicherer in den US-Markt einzusteigen. Der Anbieter soll nicht gewinnorientiert arbeiten und zunächst den Angestellten der drei Unternehmen transparenten und preiswerten Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen ermöglichen. Sollten die Partner Erfolg haben, könnte das Modell den traditionellen Krankenversicherern ordentlich Geschäft wegnehmen. Das Modell zeigt auch einen Weg, wie Internet-Riesen im Versicherungsmarkt aktiv werden könnten.
In der D&O sind Prämienerhöhungen nötig
Die Managerhaftpflichtversicherung ist für die Anbieter seit Jahren defizitär. Selbst eine Verzehnfachung der Prämien würde nicht ausreichen, um das Geschäftsfeld wieder profitabel zu machen, sagte der Rechtsanwalt und D&O-Experte Michael Hendricks auf der Euroforum-Haftpflichtkonferenz. Gleichzeitig seien die Bedingungen in der Sparte hierzulande so gut wie nirgendwo auf der Welt. Die Deckungsbestandteile werden sogar immer noch weiter ausgedehnt, kritisierte Daniel Messmer vom Rückversicherer Swiss Re. Viele dieser Erweiterungen hätten nichts mehr mit der eigentlichen D&O-Deckung zu tun. Dafür gab es scharfe Kritik von Maklern.
Hiscox: Cyber-Prämien verdoppeln sich jährlich
Noch sind die Beitragseinnahmen in der Cyberversicherung niedrig. Das wird sich ändern, da der Markt schnell wächst, prognostizierte Robert Dietrich (Bild) vom Versicherer Hiscox. Die Prämien werden sich in naher Zukunft jedes Jahr verdoppeln, sagte er auf der Euroforum Haftpflichtkonferenz in Hamburg. Zurzeit werden die Abschlüsse noch durch Unsicherheit bei den Kunden gebremst. Vor großen Kumulszenarien müssten die Versicherer und Rückversicherer zurzeit noch keine Angst haben, beruhigte Aktuar Onnen Siems von Meyerthole Siems Kohlruss. Dafür sei der Markt noch zu klein.
Nach dem Zukunftsprogramm kommt die Zukunft
Die Signal Iduna hat sich ein ehrgeiziges Programm verordnet. Der Versicherer will bis zum Jahr 2023 durch organisches Wachstum auf Beitragseinnahmen von 7 Mrd. Euro kommen, das wäre ein Plus von 25 Prozent. Der Ertrag soll in dem Zeitraum sogar um 30 Prozent zulegen, sagte Konzernchef Ulrich Leitermann. Um dies zu erreichen, müsse sich die Signal Iduna neu aufstellen und vor allem die Chancen der Digitalisierung nutzen, auch über die Kooperation mit Start-ups. Ab Mitte des Jahres werden die als Obergesellschaften fungierenden Versicherungsvereine Signal Unfallversicherung und Iduna Vereinigte Lebensversicherung unter dem Namen Signal Iduna firmieren, kündigte Leitermann an.
Sagt ein Klick mehr als 1.000 Worte?
Meinung am Mittwoch Das Sprichwort „Ein Blick sagt mehr als 1.000 Worte“ beschreibt die Wirksamkeit der nonverbalen Kommunikation, die jedes Gespräch mehr oder weniger erfolgreich begleitet, sofern wir unseren Gesprächspartner dabei anschauen. Der Blickkontakt hat eine große Bedeutung. Wir drücken Gefühle über unsere Augen aus. Was ein Blick bedeutet, hängt von Dauer und Intensität ab und hinterlässt ganz unterschiedliche Wirkungen beim Gesprächspartner. Die Interaktion über das Internet kann das nicht ersetzen.
Diskussion um neue Police Tech E&O
Der Großmakler Aon hatte in der vergangenen Woche eine neue Police ins Gespräch gebracht. Die Technology Errors & Omissions-Deckung werde angesichts der Digitalisierung zunehmend wichtiger, weil immer mehr Produktionsunternehmen auch Software anbieten. Georg Bräuchle vom Aon-Rivalen Marsh bezweifelt, dass Unternehmen eine weitere Police brauchen. Besser sei es, die neuen Risiken in Cyber- oder Produkthaftpflichtverträgen unterzubringen, sagte er am Dienstag auf der Euroforum-Haftpflichtkonferenz in Hamburg. Versicherungseinkäufer aus der Industrie forderten dort einfachere Verträge.
Wissenschaftler gegen einheitliche Gebührenordnung
Renommierte Juristen und Gesundheitsökonomen haben dem Konzept einer einheitlichen Gebührenordnung für die gesetzliche und die private Krankenversicherung (PKV) eine Absage erteilt. Eine solche Gebührenordnung, die Thema der Koalitionsverhandlungen von Union und SPD ist, wäre verfassungswidrig. Sie würde zudem die Beiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung in die Höhe treiben und hätte auch sonst für Versicherte und Patienten mehr Nach- als Vorteile, schreiben die Experten in einem Memorandum, das von der Bundesärztekammer und dem PKV-Verband initiiert wurde.
Willis Towers Watson: Brutaler Kampf um Marktanteile
Entgegen der Erwartung einiger Branchenteilnehmer hat sich das alternative Kapital, das über Versicherungsverbriefungen (ILS) in den Rückversicherungsmarkt strömt, bisher trotz der großen Schäden durch Hurrikans und Waldbrände relativ unbeeindruckt gegeben. Zum Jahresende 2017 hatte der ILS-Markt laut einer Untersuchung des Beraters und Maklers Willis Towers Watson ein Volumen von 88 Mrd. Dollar, das sind 17 Prozent mehr als 2016. Das Unternehmen rechnet in diesem Jahr mit einem „brutalen Kampf um Marktanteile“ im Rückversicherungsmarkt.












