Legal Eye – Die Rechtskolumne Erstmals hat ein deutsches Gericht festgestellt, dass ein privates Unternehmen mit sehr großen Emissionen prinzipiell für den Schutz von Betroffenen vor mitverursachten Klimarisiken zur Verantwortung gezogen werden kann – gemäß seinem Anteil an der Verursachung. Dies, so das Gericht, gelte angesichts der weltweiten Wirkung der freigesetzten Treibhausgase auch für Schäden in der „globalen Nachbarschaft“, in diesem Fall in Peru. Dort fand kürzlich eine bemerkenswerte Beweisaufnahme durch deutsche Richter statt, die auch für Haftpflichtversicherer höchst interessant sein dürfte.
Allgemein
Pflichtversicherung: Versicherer vor Milliarden-Schäden
Starkregen spielt für die Versicherer angesichts des Klimawandels eine immer größere Rolle. Sollte eine Elementar-Pflichtversicherung eingeführt werden, wären viel mehr Hausbesitzer dagegen versichert. Für die Versicherer bedeutet das, dass sie bei einem solchen Ereignis mit zusätzlichen Schäden von 7 bis 10 Mrd. Euro rechnen müssen, hat der Makler und Berater Aon mit seinem neuen Flutmodell berechnet. Es biete deutliche Vorteile gegenüber den bisherigen Modellen, beispielsweise getrennte Prognosen für Starkregen und für Flussüberschwemmungen, erklärt Stephan Schützeck, Analytics-Chef bei Aon Deutschland.
Von D&O bis Big Data
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Financial Lines Day von Clyde & Co, Cyber-Versicherungsworkshop der Gothaer, Bilanzpressekonferenz der DEVK und der Media Day von Swiss Re
Signal Iduna testet ferngesteuerte Autos
Wirklich selbstständig fahrende Autos werden kommen, die Frage ist nur wann. Aktuell sind Technologie und Regulatorik jedenfalls noch nicht ausgereift. Die Signal Iduna testet deshalb zusammen mit dem Berliner Start-up Vay eine Zwischenstufe: Die Autos werden remote von speziell geschulten Fahrerinnen und Fahrern gelenkt.
Fasten your seatbelts, please
Herbert Frommes Kolumne Die Entscheidung der Europäischen Zentralbank, die Leitzinsen um 0,25 Prozent zu erhöhen, wirkt bescheiden. Aber der Schritt signalisiert einen Richtungswechsel, der weitreichende Auswirkungen auf die Versicherungsbranche hat. Mancher Anbieter könnte bald darüber nachdenken, wieder die klassische deutsche Lebensversicherung mit Garantiezins anzubieten oder erneut in das Riester-Geschäft einzusteigen. Allerdings birgt der Kurswechsel gewaltige Risiken, auch für die Versicherer. Das wird ein ziemlich heftiger Ritt.
Allianz-Manager wird Plansecur-Chef
Leute – Aktuelle Personalien Die Finanzberatungsgruppe Plansecur bekommt mit Heiko Hauser (links im Bild) einen neuen Chef. Der 48-Jährige kommt von der Allianz, für die er 21 Jahre tätig war. Sein Vorgänger bei Plansecur Johannes Sczepan dankt nach mehr als 20 Jahren an der Spitze ab. Außerdem: Der neue Rückversicherungsmakler Howden Tiger verkündet erste Personalien. Der Verband der europäischen Gegenseitigkeitsversicherer Amice hat seinen Vorstand für die kommenden drei Jahre gewählt. Yolaine von Barczy hat beim Industrie- und Rückversicherer Everest als International Chief People Officer angefangen.
VM NewsQuiz Nr. 188
Die Katze war im Jahr 2021 laut Statista wieder das beliebteste Haustier der deutschen Haushalte, knapp vor dem Hund, Kleintieren und Vögeln. Einen tierischen Namen trägt auch ein US-Spezialist in der Rückversicherung, den die britische Maklergruppe Howden in dieser Woche übernommen hat. Um welches Tier es sich dabei handelt und weitere Antworten erhalten Sie im VM NewsQuiz Nr. 188. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!
Hier gibt […]
Amice: Gegenseitigkeitsversicherer werden wichtiger
Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit vereinen in Europa einen immer größeren Marktanteil auf sich. 2020 konnten sie ihn von 31,8 Prozent auf 33,4 Prozent ausbauen, berichtet Amice, der europäische Verband der Gegenseitigkeitsversicherer. Das entspricht einem Beitragsvolumen von 468,5 Mrd. Euro. Laut Amice haben sich die Gesellschaften im ersten Pandemiejahr besser geschlagen als der Gesamtmarkt, weil ihre Beitragseinnahmen unterm Strich nicht so stark gesunken sind. Auffällig ist, wie unterschiedlich groß die Bedeutung der Versicherungsvereine in den einzelnen Märkten ist.
Lohrmanns Verunsicherung: Ein Herz für die PKV
An dieser Stelle nimmt sich unser Zeichner Konrad Lohrmann jeden Freitag ein Thema aus der Branche vor. Heute: Die zwei Gesichter des Karl Lauterbach
Rollinger soll GDV-Präsident werden
Exklusiv Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat einen neuen Präsidenten gefunden: R+V-Chef Norbert Rollinger (Bild) wird nach Informationen des Versicherungsmonitors künftig den Verband neben seiner Position in Wiesbaden führen. Weder GDV noch R+V wollten das bestätigen. Im September läuft die Amtszeit von Wolfgang Weiler als GDV-Präsident ab, dem früheren Chef der HUK-Coburg.
Howden kauft Rückversicherungsexpertise ein
Die britische Maklergruppe Howden baut ihr Know-how weiter aus. Nachdem sich das Unternehmen bereits Expertise im Privatkunden- und Gewerbegeschäft eingekauft hat, kommt mit dem US-Spezialisten Tiger Risk nun die Rückversicherung hinzu. Künftig soll Tiger Risk als Howden Tiger auftreten. Der Zukauf ist auch Teil der neuen Strategie, die Position der Tochter-Gesellschaft Dual auf dem amerikanischen Markt zu stärken.
Leitzins-Erhöhung: zu spät, zu zaghaft
Nach über zehn Jahren hat die Europäische Zentralbank ein Ende der lockeren Geldpolitik angekündigt. Im Juli will sie ihre Anleihenkäufe einstellen – und die Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte erhöhen. Die Versicherer begrüßen den Schritt – halten ihn jedoch für verspätet und nicht ausreichend. Der Versichererverband GDV bezweifelt, dass sich damit die kurzfristigen Hauptinflationstreiber in der Eurozone wirksam bekämpfen lassen.











