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Swiss Re steigt bei Googles Krankenversicherer ein

Verily, die Gesundheitstochter des Google-Mutterkonzerns Alphabet, hat den seit Längerem erwarteten Einstieg in den amerikanischen Krankenversicherungsmarkt in die Tat umgesetzt. Über ihre neue Tochter Coefficient, einen Versicherer mit Lizenz für das Leben- und Krankengeschäft, wird sie sogenannte Stop-Loss-Policen anbieten. US-Arbeitgeber, die ihren Mitarbeitern Krankenversicherungsschutz bieten, können sich damit gegen unerwartet hohe Kosten absichern. Auch die Swiss Re ist involviert – allerdings nicht als Risikoträger.

Kein Handlungsbedarf im PKV-Basistarif

Der gesundheitspolitische Sprecher der Linke-Bundestagsfraktion Achim Kessler kritisiert die Regierung für ihre Haltung zum sogenannten Basistarif. Anstatt auf Betroffene zu hören, mache sich Berlin das Märchen von Interessenverbänden zu eigen, dass es nur in wenigen Einzelfällen Probleme bei der medizinischen Behandlung gebe. Die Regierung schreibt in ihrer Antwort auf eine Anfrage von Kessler von einem lediglich geringen Beschwerdeaufkommen. Berlin sieht keinen Anlass, die kassenärztlichen Vereinigungen zu verpflichten, Listen von behandlungsbereiten Medizinern zu veröffentlichen.

Kleinlein: „Das gibt mir kein gutes Gefühl“

 Exklusiv  Axel Kleinlein ist der Vorstandssprecher des Bundes der Versicherten und profilierter Kritiker der Assekuranz. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor spricht er über die Krise bei der Presse-Pensionskasse und erklärt, warum das mehr als eine weitere schlechte Nachricht in dem Bereich ist. Er begrüßt den Eiopa-Vorschlag zur Umsetzung von PEPP und erläutert, was er an der Riesterrente ändern würde. Außerdem blickt er kritisch auf die von der Regierung geplante säulenübergreifende Renteninformation.

PKV-Rückerstattungen steigen 2020 vermutlich

Bei den Beitragsrückerstattungen der PKV-Anbieter für 2019 gibt es keine großen Veränderungen gegenüber den Jahren zuvor. Das zeigen die Werte von Allianz, Debeka, Continentale, DKV, Hallesche, Continentale und SDK. Im kommenden Jahr, wenn die Rückerstattungen für das Corona-Jahr 2020 anstehen, könnte es anders aussehen. Viele Arzttermine und Behandlungen im Krankenhaus wurden wegen der Pandemie verschoben, und es ist unwahrscheinlich, dass die meisten davon in diesem Jahr nachgeholt werden. Das hätte einen deutlichen Anstieg der Rückerstattungen zur Folge.

Millionenfache Sammelklage wegen Cyberattacke

Martin Bryant, ein Berater und Kommunikationsexperte, hat in Großbritannien im Namen von Millionen Briten eine Klage gegen die Hotelkette Marriott angestrengt. Zwischen 2014 und 2018 hatten Hacker die Daten von rund 500 Millionen Kunden des Konzerns gestohlen, darunter auch Informationen von rund sieben Millionen Briten. In Deutschland sind solche Klagen zwar nicht möglich, trotzdem hat der Vorfall Auswirkungen auf den örtlichen Cyberversicherungsmarkt.

GDV fordert Staatshilfen für Landwirte

Der deutsche Versichererverband GDV verleiht seiner Forderung Nachdruck, dass der Staat Mehrgefahrenversicherungen bezuschussen soll, mit denen Landwirte auch Dürrerisiken absichern können. Üppige Prämien und hohe Selbstbehalte sorgen bislang dafür, dass sich Landwirte zwar gegen Hagel, Starkregen, Sturm und Frost versichern, nicht aber gegen Dürre. Würde der Staat wie in anderen Ländern die Hälfte der Prämien übernehmen, dürfte das nach den Vorstellungen des GDV die Verbreitung der Policen erhöhen und staatliche Ad-hoc-Hilfen für Bauern wie im Dürrejahr 2018 überflüssig machen. Auch der Deutsche Bauernverband wünscht sich eine Anschubfinanzierung von Bund und Ländern.

Musterfeststellungsklage: Gefahr für Versicherer?

 Legal Eye – Die Rechtskolumne  Seit fast zwei Jahren gibt es in Deutschland das Instrument der Musterfeststellungsklage. Inzwischen haben die Verbraucherverbände Gefallen daran gefunden. Bei Rechtsstreitigkeiten über die Wirksamkeit von standardisierten Klauseln in Verbraucherverträgen wird sie aller Wahrscheinlichkeit nach Teil des gerichtlichen Alltags werden. Das dürfte bald auch die Versicherungswirtschaft treffen.

Eiopa bringt Europarente PEPP auf den Weg

Die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa schiebt die Einführung der europäischen Privatrente Pan-European Personal Pension Product (PEPP) weiter voran. Die Behörde hat der Europäischen Kommission jetzt den erwarteten Umsetzungsvorschlag vorgelegt. Darin ist unter anderem festgelegt, wie Kunden vor dem Abschluss und während der Vertragslaufzeit zu informieren sind und was die Produkte kosten dürfen. Eiopa will mit den einfachen und kosteneffizienten Produkten das Angebot auf dem europäischen Rentenmarkt verbessern.

Protektor: AfD warnt vor Überforderung

 Exklusiv  Die Sicherungseinrichtung der Lebensversicherer Protektor verfügt mit einem Vermögen in Höhe von gut 1 Mrd. Euro nicht über ausreichend Mittel, um ihren Aufgaben in der derzeitigen Risikolage gerecht zu werden, findet die AfD. Die Bundestagsabgeordnete Ulrike Schielke-Ziesing warnt angesichts einer aktuellen Antwort der Bundesregierung auf ihre Anfrage vor einer Überforderung. Die Regierung sieht offenbar keinen Handlungsbedarf. Der GDV hält die Ausstattung für ausreichend.

Corona-Roundup: LG München, Betriebsunterbrechung

Nach dem Auftakt der Verhandlungen von Betriebsschließungsklagen am Landgericht München sehen Fachanwälte gute Erfolgsaussichten für betroffene Betriebe. Anwälte der Kanzlei L & P empfehlen eine genaue Prüfung der Versicherungsbedingungen, bevor sich Unternehmen auf Vergleichsangebote von Versicherern einlassen. Außerdem: Aus den USA kommen gemischte Nachrichten zum Umgang mit Betriebsunterbrechungen. Versicherer haben in den Vereinigten Staaten bislang weniger Schäden durch die Pandemie erlitten als befürchtet, beim Finanzdienstleister des größten Autobauers VW leidet das Versicherungsgeschäft, und britische Lebensversicherer melden Schäden zu Todesfällen infolge des Virus.

Was die BaFin von bAV-Anbietern erwartet

Die Versicherungsaufsicht hat ihre Mindestanforderungen zur eigenen Risikobeurteilung und Geschäftsorganisation von Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung (bAV) vorgelegt. Pensionsfonds und Pensionskassen können sich bis Ende September dazu äußern, dann endet die Konsultation. Mit den Rundschreiben konkretisiert die BaFin die Vorgaben des 2019 in Kraft getretenen Gesetzes zur Umsetzung der EbAV II-Richtlinie.

Linke sorgt sich um Qualität im PKV-Basistarif

Der Linke-Bundestagsabgeordnete Achim Kessler warnt vor Problemen bei der ärztlichen Versorgung im Basistarif der privaten Krankenversicherer (PKV). In einer Kleinen Anfrage will er unter anderem wissen, wie sich die Zahl der Betroffenen entwickelt und welchen Qualitätsanspruch die Bundesregierung an den Tarif stellt. Seit Mai gelten Erleichterungen für Menschen, die nach Beendigung vorübergehender Zahlungsprobleme wieder aus dem Basistarif in ihren ursprünglichen PKV-Tarif zurückkehren wollen. Die Zahl der Versicherten im Basistarif ist zuletzt gestiegen.

Blick hinter die Kulissen der BU-Versicherer

 Exklusiv  Das Hannoveraner Analyseunternehmen Franke & Bornberg hat in einer aktuellen Studie untersucht, wie sich die Anbieter von Berufsunfähigkeitsversicherungen (BU) bei der Regulierung von Leistungsfällen verhalten. Die Ergebnisse erlauben zwar keine statistischen Rückschlüsse auf den Gesamtmarkt, schließlich haben mit Ergo, HDI, Nürnberger, Zurich Deutschland und Aachen Münchener nur fünf Gesellschaften teilgenommen. Dennoch liefert die Studie interessante Einblicke – auch mit Blick auf die Zahlen, die der Versichererverband GDV zur BU-Sparte herausgibt. Zudem wird deutlich: Bei der Digitalisierung haben die BU-Anbieter großen Nachholbedarf.

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