Das Landgericht Hamburg hat einen Versicherungsmakler dazu verurteilt, einer Bewachungsfirma Schadenersatz in Millionenhöhe zu zahlen, weil er sich nicht um adäquaten Versicherungsschutz gekümmert hat. (AZ 413 KHO 27/20). Die Firma sollte für einen Kunden Flutschutztore bei Hochwasser schließen. Dabei ereignete sich ein Fehler, der zu einem Schaden von 5,5 Mio. Euro führte. Diese Tätigkeit war von der Betriebshaftpflichtpolice aber nicht gedeckt. Fatal aus Sicht des Maklers war es, dass er versucht hat, eine Haftungsobergrenze in seinen Allgemeinen Geschäftsbedingungen zu installieren – anstatt individuell mit dem Kunden. … Lesen Sie mehr ›
Aufsicht & Regeln
ILS: Großes Potenzial bei Cyber
Historisch bedingt hat der Markt für Versicherungsverbriefungen (Insurance Linked Securities, ILS) noch immer einen starken Fokus auf Naturkatastrophenrisiken. Andere Risiken wie Cyber spielen noch keine nennenswerte Rolle. Angesichts der Kapazitätsengpässe in der Cybersparte sei es wünschenswert, wenn der ILS-Markt die Situation durch zusätzliche Kapazität entschärften könnte, sagte Munich Re-Vorstand Stefan Golling. Während der Marktzugang sowie Services weiterhin über Erst- und Rückversicherer laufen würden, könnte der ILS-Markt als zweite Ebene eine Retrozessions-Funktion übernehmen – vor allem mit Blick auf Kumulszenarien. … Lesen Sie mehr ›
AGCS: Gefahr durch Legal Techs und Prozessfinanzierer
Sammelklagen sind auf dem Vormarsch – auch in Deutschland, warnt der Industrieversicherer Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS). „Ihre Auswirkungen auf Unternehmen und Geschäftsführer sollten nicht unterschätzt werden.“ Zur Ausbreitung von Sammelklagen – in ihren verschiedenen Ausführungen – tragen unter anderem sogenannte Legal Techs bei, die auf die Vereinfachung von rechtlichen Prozessen spezialisiert sind, sowie Prozessfinanzierer. Neue EU-Vorschriften, die spätestens ab Mitte 2023 auch in Deutschland greifen, erhöhen das Risiko für Sammelklagen weiter, so AGCS. … Lesen Sie mehr ›
Warten auf die Taxonomie
Die EU setzt bei der Begrenzung der Erderwärmung auch auf milliardenschwere Investitionen aus der Privatwirtschaft inklusive der Assekuranz. Bis 2030 sollen die Klimaemissionen stark zurückgehen. Für Unsicherheit sorgt allerdings, dass die Fertigstellung der Taxonomie-Verordnung zur Klassifizierung von Nachhaltigkeit weiter auf sich warten lässt, zeigte eine Veranstaltung des Vereins zur Förderung der Versicherungswissenschaft in Berlin. Dass es noch keine klaren Kriterien gibt, begünstigt das Problem des sogenannten Greenwashings. … Lesen Sie mehr ›
Wilhelm: Lieferkettengesetz verschärft Lage in D&O
Das im übernächsten Jahr in Kraft tretende Lieferkettengesetz gehört zu den umstrittensten aktuellen Gesetzesvorhaben. Es wird auch die Lage in der von Ausschlüssen, massiven Preiserhöhungen und Kapazitätseinschränkungen geprägten D&O-Versicherung weiter verschärfen, sagte Rechtsanwalt Mark Wilhelm auf dem GVNW-Symposium. Das Gesetz führe zu einer „uferlosen Managerhaftung“, behindere unternehmerisches Handeln und stelle auch die Versicherer vor große Probleme. Problematisch sind vor allem die sogenannten „mittelbaren Zulieferer“. … Lesen Sie mehr ›
VZBV gewinnt gegen Check24
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) hat recht mit den Vorwürfen gegen Check24. Das haben Richter des Landgerichts Frankfurt am Main entschieden. Der Verband hatte dem Vergleichsportal vorgeworfen, nicht deutlich genug zu sagen, dass es nur einen kleinen Teil der Versicherer in seinen Vergleich von Privathaftpflichtpolicen einbezieht. Die Richter beriefen sich in dem Urteilspruch mehrfach auf den Vermittlerstatus von Check24. Das Urteil könnte also auch Bedeutung für andere Makler bekommen. … Lesen Sie mehr ›
Industrie fürchtet Nachhaltigkeitspläne der Versicherer
Die Versicherungswirtschaft sieht sich als Vorkämpfer des Klimaschutzes. Bei der deutschen Industrie stößt das auf Widerspruch. Die Anbieter sollten sich an gesellschaftlich festgelegte Ziele halten, aber nicht als Vorreiter agieren, kritisierte Alexander Mahnke, Versicherungschef bei Siemens und Vorstandsvorsitzender des Gesamtverbands der versicherungsnehmenden Wirtschaft, auf der Jahrestagung des Verbands. Kritik gab es auch daran, dass die Versicherer den Technologiewandel noch nicht ausreichend mit Versicherungsschutz begleiten. … Lesen Sie mehr ›
GVNW fordert mehr Tempo bei Pandemieabsicherung
Der Gesamtverband der versicherungsnehmenden Wirtschaft (GVNW) kritisiert die Trägheit der Politik, wenn es um die Gründung einer privatwirtschaftlich-öffentlich finanzierten Pandemieabsicherung geht. Es sei klar, dass die Versicherungswirtschaft allein nicht die Finanzkraft habe, um Schäden dieser Größenordnung zu stemmen, erklärte Vorstandschef Alexander Mahnke auf dem diesjährigen GVNW-Symposium. Die bisherigen Versuche des Verbands, mit der Politik bei diesem Thema in den Dialog zu treten, waren nicht von Erfolg gekrönt, kritisierte er. Auch für Naturkatastrophen und Cyberangriffe sei ein solcher Ansatz denkbar. … Lesen Sie mehr ›
Gefahr aus der Lobby
Der Verein Lobbycontrol zieht eine durchwachsene Bilanz der zu Ende gehenden Legislaturperiode. Skandale vor allem aus dem Umfeld der Union wie die Affäre um die Beschaffung von Schutzmasken hätten das Vertrauen in die Demokratie beschädigt, heißt es im aktuellen Lobbyreport. Die Aktivisten fordern Transparenz und klare Grenzen für Einflussnahme sowie mehr Fingerspitzengefühl bei Politik und Behörden. Bei der Parteienfinanzierung müsse es eine Obergrenze für Spenden sowie mehr namentliche Offenlegung geben – auch beim Sponsoring. Nicht gut weg kommt bei Lobbycontrol der Finanzvertrieb DVAG. … Lesen Sie mehr ›
Unimicron: Axa und Gothaer unterliegen vor Gericht
Exklusiv Das Landgericht Kleve hat die Versicherer Axa und Gothaer dazu verurteilt, ausstehende Schadenzahlungen von 1,42 Mio. Euro beziehungsweise 950.000 Euro an den Leiterplattenhersteller Unimicron Germany zu zahlen (Az. 6 O 24/21). Hinzu kommen Zinsen von insgesamt knapp 800.000 Euro. Das in Geldern am Niederrhein ansässige Unternehmen hatte nach dem Brand einer Produktionshalle die Versicherer verklagt, weil diese sich im Gegensatz zum Konsortialführer Allianz trotz eines bindenden Sachverständigenverfahrens geweigert hatten, den vollen Anteil an der dabei ermittelten Schadensumme zu zahlen. Der Fall gehört zu den skurrilsten seiner Art in der Industrieversicherung. … Lesen Sie mehr ›
Map-Report nimmt PKV-Anbieter unter die Lupe
Der Branchendienst Map-Report hat die Bilanzkennzahlen der privaten Krankenversicherer (PKV) für das vergangene Jahr sowie im Zeitraum von 2016 bis 2020 untersucht. Herausgeber Reinhard Klages kritisiert, dass die meisten Gesellschaften konkrete Zahlen zum Neugeschäft in der Vollversicherung unter Verschluss halten. Leichte Verbesserungen verzeichnete die Branche bei der Verwaltungskostenquote und der Abschlusskostenquote, allerdings nur unterm Strich. Die Unterschiede zwischen den Anbietern sind erheblich. … Lesen Sie mehr ›
Bundestag beschließt Fluthilfen
Der Bundestag hat den 30 Mrd. Euro schweren Aufbaufonds für die Hochwassergebiete am Dienstag beschlossen. Auch wird die Insolvenzantragspflicht für betroffene Unternehmen ausgesetzt. Damit reagiert das Parlament auf die verheerenden Schäden durch die Juli-Hochwasser. Die Forderung nach einer verpflichtenden Elementarschadendeckung spielte in der Sitzung keine Rolle. Für Kritik sorgte die Verknüpfung der Debatte mit Änderungen am Infektionsschutzgesetz. … Lesen Sie mehr ›