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Moody’s: Regeln für systemische Versicherer positiv

Nach Solvency II kommen auf die großen international tätigen Versicherer in den kommenden Jahren weitere Regulierungsvorhaben zu. Bis 2019 will die internationale Vereinigung der Versicherungsaufseher Regeln für die derzeit neun Versicherungsriesen mit systemischer Bedeutung für das globale Finanzsystem vorlegen. Ein Jahr später sollen Vorgaben für die rund 50 wichtigsten international tätigen Anbieter folgen. Die Ratingagentur Moody’s glaubt, dass vor allem das erste Projekt gute Erfolgsaussichten hat.

Makler Artus regelt Nachfolge

 Leute – Aktuelle Personalien  Die Maklergruppe Artus steht vor einem Generationswechsel. Vorstandschef und Inhaber Friedrich Ganz (Bild) zieht sich Ende 2017 aus dem operativen Geschäft zurück. Seine Nachfolge ist bereits geklärt. Neuer Chef wird Mike G. Cosby, der Ehemann seiner Tochter Alexandra. Auch Ganz‘ Töchter werden in die Geschäftsleitung einziehen. Außerdem: Neue Geschäftsführerin bei der Beratungsgesellschaft Assekurata Solutions und neue Vorstände bei der Grundbesitzer-Versicherung.

Swiss Re hofft auf Trendwende

Waldbrände in Kanada, Erdbeben in Japan und Überflutungen in Europa haben den Gewinn des Schweizer Rückversicherers Swiss Re im ersten Halbjahr von 2,3 Mrd. Dollar auf 1,9 Mrd. Dollar sinken lassen. Für sich genommen haben diese Schäden nicht das Potenzial, zu höheren Preisen für Rückversicherungsschutz zu führen, glaubt der neue Swiss Re-Chef Christian Mumenthaler. Zusammen mit sinkenden Margen, schwindenden Reserven und den niedrigen Zinsen könnten sie aber zumindest den Druck in Richtung einer Trendwende erhöhen, glaubt er.

Anspruchsteller lügt – aber Versicherer muss zahlen

Der britische Supreme Court (Bild) hat eine richtungsweisende Entscheidung gefällt: Danach muss ein Versicherer auch dann zahlen, wenn er vom Versicherungsnehmer bei der Anspruchstellung belogen wurde – wenn der Schaden auch ohne die Lüge gedeckt gewesen wäre. Es ging um eine Forderung von 3,2 Mio. Euro unter einer Schiffskaskopolice, die von HDI-Gerling ausgestellt worden war. Die Entscheidung hat weitreichende Auswirkungen auf den gesamten Versicherungsmarkt, auch über Großbritannien hinaus.

A.M. Best: Marsh bleibt größter Makler

Die US-Ratingagentur A.M. Best hat die neueste Rangliste der weltweit größten Versicherungsmakler vorgelegt. Danach blieb Marsh 2015 mit 12,9 Mrd. Dollar Umsatz an der Branchenspitze, gefolgt von Aon mit 11,7 Mrd. Dollar. Neu unter den Top-20 war 2015 die britische Firma Hyperion mit 621 Mio. Dollar. Zu Hyperion gehören in Deutschland Howden (früher Hendricks & Co.) in Düsseldorf sowie Howden Caninenberg und Dual in Köln. Von den 20 größten Maklern haben 15 ihren Sitz in den USA.

Köhler: „Wir haben keinen Rückversicherungsbedarf“

Der Industrieversicherer Berkshire Hathaway Specialty Insurance (BHSI) ist seit Mitte Juni mit einem Büro in Düsseldorf vertreten, um von dort aus im deutschen und europäischen Markt zu wachsen. Punkten will das Unternehmen, das dem US-Investor Warren Buffett gehört, unter anderem mit der Kapitalstärke der Gruppe: Der Versicherer komme ohne Rückversicherer aus, erklärt Gregor Köhler (Bild), President Northern Europe bei BHSI, im Interview mit dem Versicherungsmonitor. Dadurch könne der Anbieter freier agieren – und günstiger arbeiten.

Pimco erneut mit Chef-Wechsel

 Leute – Aktuelle Personalien  Die Allianz-Tochter Pimco bekommt erneut einen anderen Chef. Emmanuel Roman (Bild) wird ab November die Leitung des Anleihespezialisten übernehmen. Erst vor zwei Jahren hatte Douglas Hodge diesen Posten übernommen, nachdem Gründer Bill Gross im Streit gegangen war. Seither behauptet die Allianz immer wieder, Pimco sei auf dem Weg der Besserung – doch jetzt zeigt die Münchener Führung Nerven und holt einen neuen, als Sanierer bekannten Mann. Außerdem: Der Industrieversicherer Berkshire Hathaway Specialty in Düsseldorf holt Ulrich Kremer als Schadenchef, Ergo den Focus-Mitgründer Uli Dönch als „eine Art Chefredakteur“.

Industrieversicherung: Finlex startet neue Plattform

Nach dem Scheitern von Inex24, der elektronischen Ausschreibungsplattform für die Industrieversicherung, wagt sich ein weiteres Unternehmen mit einem ähnlichen Angebot vor. Der Maklerdienstleister Finlex hat am heutigen Dienstag eine Online-Plattform gestartet, auf der Vermittler D&O-, Vertrauensschaden-, Rechtsschutz- und Kidnap & Ransom-Policen ausschreiben, platzieren und verwalten können. Cyber- und Berufshaftpflichtversicherungen sollen bald folgen. Das von ehemaligen Marsh-Managern geführte Unternehmen will sich bei der Plattform auf leicht zu standardisierendes Geschäft beschränken und sich um komplexere Verträge und Risiken händisch kümmern.

AGCS: Cyberpolicen sollen Lösegelder decken dürfen

Deutsche Versicherer dürfen im Rahmen von Cyberpolicen keine Lösegeldzahlungen versichern. Das sei ein Wettbewerbsnachteil für die hierzulande ansässigen Anbieter, kritisierte Christopher Lohmann, Zentral- und Osteuropachef des Industrieversicherers Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) auf einer Veranstaltung in Berlin. Er wünschte sich, dass die BaFin die seit 1998 geltende Regelung aufhebt. Die Allianz bietet nun auch für Mittelständler eine Cyberpolice an.

Kreditversicherung: Für die nächste Krise rüsten

 The Long View – Der Hintergrund  Oberflächlich betrachtet ist die Situation in der Kreditversicherung für die Kunden gerade erfreulich. Für relativ niedrige Prämien erhalten sie hohen Versicherungsschutz. Diese Einschätzung ist aber trügerisch. Denn sollte sich die wirtschaftliche Lage wieder verschlechtern und es zu einem Anstieg der Insolvenzen kommen, werden auch die Kreditversicherer reagieren. Das hat die Finanzkrise gezeigt als die Gesellschaften ihren Kunden plötzlich deutlich geringere Summen zur Verfügung stellten. Aber es gibt Möglichkeiten, mit denen Lieferanten schon in guten Zeiten für solche Fälle vorsorgen können.

Fake President: Versicherer lehnen Deckung ab

In Deutschland kommt es zu immer mehr sogenannten Fake President-Betrugsfällen. Dabei rufen angebliche Unternehmenschefs bei Tochtergesellschaften an und verlangen Überweisungen im sechs- und siebenstelligen Bereich. Betroffene Unternehmen können sich trotz Vertrauensschadenpolice nicht sicher sein, dass der Versicherer den Schaden ersetzt. Denn einige Gesellschaften argumentieren mit grober Fahrlässigkeit, warnt Anwalt Fabian Herdter von der Kanzlei Wilhelm Rechtsanwälte.

Japan-Erdbeben mit 5,9 Mrd. Dollar am teuersten

Erdbeben in Japan und Ecuador, Waldbrände in Kanada sowie Unwetter in Europa und den USA haben im ersten Halbjahr 2016 für Gesamtschäden von 70 Mrd. Dollar (63 Mrd. Euro) gesorgt, davon waren 27 Mrd. Dollar versichert. Das zeigt ein aktueller Bericht von Munich Re. Damit waren Naturkatastrophen gesamtwirtschaftlich und für die globale Assekuranz teurer als im Vorjahreszeitraum. Andererseits ging die Zahl der Todesopfer im Vergleich deutlich zurück.

Nahles-Rente: PSV will nicht für Insolvenzen haften

Um die Verbreitung der betrieblichen Altersversorgung anzukurbeln, will Arbeitsministerin Andrea Nahles gemeinsame Einrichtungen der Tarifparteien schaffen. Sie sollen anstelle der Arbeitgeber für die Betriebsrenten haften. Gehen die Einrichtungen Pleite, soll der Pensions-Sicherungs-Verein (PSV) für die Insolvenzsicherung der Renten zuständig sein, schlägt ein Gutachten vor. Der PSV will diese Aufgabe aber nicht übernehmen, betonte der Verein auf seiner Mitgliederversammlung. Die neuen bAV-Einrichtungen brächten neue Risiken mit sich und passten nicht in das bisherige System, kritisierte PSV-Vorstand Hans Melchiors.

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