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Wieder mehr Geld für Insurtechs

Nachdem die Finanzierungsrunden für Insurtechs im ersten Quartal 2020 Corona-bedingt eingebrochen waren, haben die Investoren zwischen April und Juni wieder ordentlich viel Kapital in die Jungunternehmen gepumpt. Das zeigt eine Analyse des Maklers und Beraters Willis Towers Watson (WTW). Insgesamt flossen mit 1,56 Mrd. Dollar 71 Prozent mehr als in den ersten drei Monaten des Jahres. Viel von dem Kapital entfällt allerdings auf vier Mega-Deals. Die Experten von WTW bezweifeln, dass der neue Hype mittelfristig anhalten wird.

HD Solutions will Gründern unter die Arme greifen

 Exklusiv  Mit seinem neuen Dienstleister HD Solutions will Moritz Delbrück Gründer mit externer IT-Expertise beim Aufbau ihrer Unternehmen unterstützen. Er will die Services eines Company Builders als Dienstleistung anbieten, sein Unternehmen hält also nicht unbedingt Anteile an den beratenen Firmen. Delbrück war bis vor Kurzem für die Arag tätig und leitete die Digitaltochter Justix, die Legal-Tech-Angebote für den Rechtsschutzversicherer aufbauen soll.

Schluss mit dem Innovationstheater

Jeder Versicherer rühmt sich gern mit innovativen Produkten, aber längst nicht alle werden ein Erfolg. Das liegt daran, dass die Anbieter das Thema oft nur halbherzig angehen und mit Vorzeigeprojekten ein „Innovationstheater“ veranstalten, glauben Kasko-Chef Nikolaus Sühr und EY-Partner Christopher Schmitz. Auf der Konferenz Exec Insurtech haben sie erklärt, was zu tun ist, damit Innovationen wirklich gelingen.

Insurtechs bekommen weiter Geld – aber nicht alle

Im ersten Halbjahr konnten Insurtechs laut der Finanzierungsexpertin Sabine VanderLinden weltweit 2,3 Mrd. Dollar (2 Mrd. Euro) in Finanzierungsrunden einsammeln. Zwar wird die Summe in diesem Jahr geringer ausfallen als in den vergangenen beiden Jahren, der Unterschied werde aber nicht so groß sein, wie von manchen Experten prophezeit, sagte VanderLinden, die mit ihrem Unternehmen Alchemy Crew Geldgeber berät, auf der Konferenz Exec Insurtech. Allerdings seien die Investoren nicht mehr so wahllos wie früher. Vor allem Unternehmen mit bereits etabliertem Geschäftsmodell haben Aussicht auf erfolgreiche Finanzierungsrunden.

DFV will zum Konzern werden

An Selbstbewusstsein mangelt es der Deutschen Familienversicherung (DFV) gewiss nicht. Das 2007 gegründete Unternehmen, das sich gerne als „einzig funktionierendes Insurtech“ bezeichnet, will zum Konzern werden. Das notwendige Geld dafür haben die Frankfurter jetzt bei einer Kapitalerhöhung eingenommen. Damit sollen die Gründung von drei Tochterunternehmen finanziert und das Wachstum weiter vorangetrieben werden. Der Börsengang des jungen US-Versicherers Lemonade war an der überzeichneten Kapitalerhöhung der DFV nicht ganz unbeteiligt.

Sapiens drängt in den deutschen Markt

 Exklusiv  Anfang des Jahres hat der israelische Softwareanbieter Sapiens den IT-Spezialisten Sum.cumo von der Bayerischen übernommen. Jetzt will das Unternehmen unter Führung von Roni Al-Dor in der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) stark wachsen. Vor allem den deutschen Markt findet er wegen seiner Größe höchst interessant. Trotz harter Konkurrenz durch Softwareanbieter wie Guidewire, MSG und SAP glaubt Al-Dor, dass Sapiens‘ Chancen gut stehen.

Lemonade sammelt bei Börsengang 319 Mio. Dollar ein

Der US-Versicherer Lemonade macht Nägel mit Köpfen: Nachdem das Insurtech Anfang Juni die Registrierung für Stammaktien bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht hatte, folgt nun der Vollzug. Das 2015 gegründete Start-up hat am Donnerstag bei seinem Börsengang in New York 319 Mio. Dollar (283 Mio. Euro) eingesammelt. Insgesamt wurden elf Millionen Aktien für einen Preis von 29 Dollar pro Stück ausgegeben. Mit dem eingenommenen Geld will Lemonade weiter wachsen, auch wenn darunter die Profitabilität leidet.

Hannover Rück entwickelt neues Cyber-Tool

Kumulrisiken sind für Cyberversicherer ein großes Problem. Die Hannover Rück arbeitet an einem neuen Tool, das es dem Rückversicherer und seinen Erstversicherungskunden leichter machen soll, das maximale Schadenpotenzial in ihren Portfolios zu erkennen. Das Projekt ging aus einer Innovationsinitiative des Rückversicherers hervor und wurde auf dem virtuellen Hannover-Forum der Tochtergesellschaft E+S Rück vorgestellt. Ein weiteres Projekt aus der Initiative ist die White Label-Altersvorsorge-App WYSR, die mit Gamification-Elementen arbeitet.

Lloyd’s entwickelt Corona-Policen

Der Versicherungsmarkt Lloyd’s of London arbeitet an einer Betriebsunterbrechungspolice ohne vorherigen Sachschaden. Mit der von mehreren Lloyd’s-Versicherern gespeisten Poollösung sollen sich kleine und mittlere Unternehmen gegen eine zweite Corona-Welle absichern können. Die Police ist eins von drei Modellen, dass der Markt in einem neuen Diskussionspapier zur Absicherung von Pandemierisiken vorschlägt. Die Versicherer müssten sich aber nicht nur in Sachen Corona bewegen, glaubt Lloyd’s.

Mailo mit „Sowohl-als-auch-Bilanz“

 Exklusiv  Wenn keine Veranstaltungen mehr stattfinden und Restaurants und Fitnessstudios viele Wochen geschlossen sind, haben die Anbieter von Policen für diese Zielgruppe schlechte Karten. Damit muss auch der junge Versicherer Mailo kämpfen. Doch er profitiert gleichzeitig von der verstärkten Nachfrage von Maklern nach digitaler Anbindung. Deshalb ist Gründer Matthias Uebing zuversichtlich, dass das Insurtech nach der Krise zu den Gewinnern gehört, erklärt er im Interview.

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