Nachrichten
Viele unzulässige Eingaben beim Ombudsmann
Der Versicherungsombudsmann Günter Hirsch hat vergangenes Jahr besonders viele Beschwerden erhalten, nämlich rund 20.800. Zuwächse gab es in der Rechtsschutzversicherung und in der Kfz-Versicherung. Wie schon im Vorjahr ging erneut eine erhebliche Anzahl von Beschwerden zu Bankkrediten ein, für die der Ombudsmann nicht zuständig ist. Den vollständigen Tätigkeitsbericht für 2015 wird Hirsch im Mai vorstellen.
VW-Skandal belastet Manager
Laut einer Umfrage der Kölner Zeichnungsgemeinschaft VOV zieht die VW-Abgasaffäre den Ruf von Managern insgesamt in Mitleidenschaft. Eine zunehmende Anzahl an Führungskräften sieht sich gestiegenen Haftungsrisiken gegenüber – auch durch den wachsenden öffentlichen Druck, der auf ihnen lastet. Um das Haftungsrisiko zu minimieren, zeigen Manager zunehmend Interesse an persönlichen D&O-Versicherungen. Die Details der Policen sind ihnen aber oft nicht bekannt.
Autonomes Fahren bedroht Kfz-Prämieneinnahmen
Der Trend zum immer stärker automatisierten Fahren könnte die Kfz-Versicherer einiges an Prämieneinnahmen kosten. Auf der Euroforum Haftpflicht-Konferenz in Hamburg schätzen Experten die möglichen Einbußen auf bis zu 50 Prozent. Grund ist die zu erwartende Abnahme an Schäden, die auf menschliches Fehlverhalten am Steuer zurückzuführen sind. Während die Versicherer in der Kfz-Sparte kämpfen müssen, scheint das Geschäft mit Cyber-Policen allmählich anzuziehen.
Haftpflichtversicherer als Unternehmensberater
Industrie 4.0, digitale Transformation, steigende regulatorische Anforderungen – Unternehmen stehen heute vor vielen Herausforderungen. Versicherer können ihnen helfen, sie zu meistern, sagte Dagmar Wittnebel von Airbus auf der Euroforum Haftpflicht-Konferenz. Statt sich wie bisher vor allem auf den Transfer von Risiken und die Kompensation von Verlusten zu beschränken, sollten die Gesellschaften auch als Unternehmensberater tätig werden. Zudem müsse die strikte Trennung zwischen Policen für Eigenschäden und für Drittschäden durchbrochen werden.
Rechtsexperte: Provisionsabgabeverbot ist überholt
Das Provisionsabgabeverbot sollte nach Ansicht des Rechtswissenschaftlers Christoph Brömmelmeyer ersatzlos abgeschafft werden. Die Regelung schränke nicht nur den Wettbewerb ein, sie sei auch rechtlich nicht ausreichend legitimiert und wiederspreche dem Leitbild des zu vernünftigen Entscheidungen fähigen Verbrauchers, sagte er auf einer Veranstaltung in Berlin. Das Provisionsabgabeverbot läuft nach derzeitigem Stand 2017 aus. Befürworter des Verbots hoffen auf eine Festschreibung im Rahmen der Umsetzung der Vermittlerrichtlinie IDD in deutsches Recht.
Marktanteile: Allianz gewinnt, Generali und Ergo verlieren
Die neuesten Marktanteilsstatistiken des Kölner Instituts für Versicherungsinformation (Kivi) zeigen klare Trends: Die Allianz, die öffentlichen Versicherer und die R+V gewinnen teils deutlich hinzu. Auch Talanx, HUK-Coburg, Zurich und Gothaer legen zu. Bei Generali und Ergo gibt es – teils gewollt – Rückgänge bei den Marktanteilen. Haupttreiber ist die Lebensversicherung. Naturgemäß können die Zahlen bislang nur das Jahr 2014 abbilden, Daten für 2015 liegen noch nicht vor. Vor allem der Langzeitvergleich über acht Jahre und die Detail-Tabelle für das Jahr 2014 sind spannend.
Diamanten: Mit Blockchain gegen Versicherungsbetrug
Die Blockchain-Technologie, auf der die Internetwährung Bitcoin fußt, kann auch für Versicherer von Nutzen sein. Das Londoner Start-up Everledger will mithilfe der digitalen Datenbank ein fälschungssicheres, elektronisches Herkunftsregister für Diamanten in aller Welt schaffen. Es soll unter anderem helfen, Versicherungsbetrug zu verhindern. Eine Reihe von Versicherern interessiert sich bereits für das Projekt, darunter die Allianz.






